Das Klaussegeln wird der Jahreszeit gerecht
Die
Absolutely ist schon abgedeckt, die Jungs im Clubhaus am Frühstücken. Marlies
wollte sich am Freitagabend mit Studienkolleginnen in Baden treffen. Wegen
Krankheit war das abgesagt. Also sturmfrei, während im Club René und Christoph mit
weiteren Seglern die Nikolausfeier begingen und danach im Schneegestöber auf
dem Boot übernachteten.
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Die Festmacher sind noch ein bisschen weiss. |
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Was der Klaus-Tag ohne Klaus wohl bringt? |
Dani
brachte Gipfeli zum Frühstück, zudem lag die Klaus-Deko im Clubhaus YCAu noch bereit, um auch am
Folgetag die Unentwegten nach dem Klaus-Schwimmen zu empfangen.
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Appetitliche Klaus-Deko im Clubhaus YCAu |
Sollen
wir los? Durch die Lamellen der Storen ist statt eines Sees nur dichtes
Schneien zu sehen. Doch es hellt auf und bei richtigem Sonnenschein legen wir ab nach Stäfa. Auch die Tücher gehen auf und es wird ein munteres Segeln.
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Was macht der Schnee dann mit den Segeln? |
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Herrlich in der Sonne! |
Es
ist ein Klaussegeln, am ersten Dezember-Samstag. Organisiert vom gemeinnützigen Verein der Lattenberger
Segler, die den Gewinn aus ihrer Klaus-Plakette stets an ein Kinderheim
überweisen, und das seit mehr als 70 Jahren.
Nur
etwas fehlt. Genauer: Jemand. Klaus. Ja, nicht all die hübschen Kläuse mit
ihren Nikolausmützen auf, die für diesen Anlass beinahe Standard-Ausrüstung
sind. Nein, der richtige Klaus, aus Hamburg, von der Nefertiti www.Fahrtenseglers-Glück.de (www.segeln-blog-nordsee-ostsee.de
). Die vergangenen beiden "Chlausfahrten" ergänzte er die Absolutely-Crew mit seiner
zurückhaltenden, freundlichen Art. Doch dies Jahr muss er arbeiten. Keine Zeit
für Binnensee-Genuss im Winter. Dabei ist er nicht einmal der Einzige. Auch auf
Martin müssen wir verzichten, weil seine Verletzung ihm nun wieder stärker zu
schaffen macht. Wir denken an beide und wünschen ihnen Erfolg und gute
Besserung.
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Endlich wieder Schnee auf dem Üetliberg! |
Christoph
und Dani geniessen es sichtlich. Oh, nun kreuzen wir Hampi und Leo auf ihrer
Bavaria Canopus. In Stäfa legt die Absolutely nach Absprache mit ihnen zuerst
an. Wir seien vier, während sie nur zwei seien, die ihnen dann helfen könnten. Doch
der Wind spricht ein Wörtchen mit und lässt das Anlegemanöver zu einer
Langzeitaufgabe werden. Schliesslich ist es für beide Schiffe geschafft. Zu
unserem Trost haben die nächsten Crews auch kein leichteres Anlegen.
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Hallo, Hampi und Leo! |
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Nach den Anlege-Böen liegt liegt das stahlblaue Wasser fast ruhig. |
Nach
dem Mittagessen im Segelclub Stäfa mit Riesling-Süppli sausen wir der Front, die sich von der Au
her aufbaut, davon. Direkt, bevor der Schnee wieder quer getrieben wird, haben
wir das Cockpitdach im Hafen Rapperswil montiert, sodass wir den Apéro im Cockpit geschützt davor draussen geniessen können, bevor es zum YCR-Clubhaus für den Punsch geht. Hampi
bringt seine legendären Grissini mit Rohschinken als Apéro-Gebäck mit. Dabei
schauen wir André zu, wie er mit seiner Orion beim Ansteuern des Platzes im
starken Gegenwind trotz Motor-Unterstützung einfach vor der Festmacherboje
stehen bleibt. Später erfahren wir, dass die Böen zeitweise 70 Stundenkilometer
erreicht haben und Boote von ihren Bojen weggerissen und auf andere Boote und
Gegenstände geschleudert wurden, wobei sie rechten Sachschaden anrichteten.
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In wenigen Minuten wird der Schneeschauer von der Au aus in Rapperswil sein. |
Im
Club treffen wir diverse Mit-Camper, die wir in Tenero wieder sehen werden. Bei
Klönschnack, Punsch und der Rede des Grosswesirs der Lattenberger verfliegt die
Zeit im Nu. Zwischendurch wird das Niederländisch noch ein bisschen
aufgefrischt, bei Hans, einem YCR-Mundschenk. Du hast Recht: Je hebt gelijk.
Am
nächsten Morgen frühstücken die beiden Crews individuell im City-Café. Die
Canopus-Crew will unter Berücksichtigung der Wettervorhersage frühzeitig los von
Rapperswil, weil sie einen langen Heimweg bis Thalwil haben und möglichst wenig
vom Schneeschauer mitbekommen wollen.
Die
Absolutely-Crew ohne Dani, der am Samstag Abend bereits den Heimweg unter die
Füsse nahm, schafft es, das Cockpit-Dach wegzuräumen, abzulegen, den
Tannlifelsen anzuliegen und östlich der Zwillings-Gubelfelsen durchzusegeln,
bevor der erste Schneeschauer sie erreicht. Bei wenig Sicht gelingt es auch,
den Stäfner Stein an Steuerbord liegen zu lassen und nur noch auf den
Querfahrer Rücksicht nehmen zu müssen. Beim Festmachen in der Rietliau ist das
Cockpit mit einer dicken weissen Schicht überdeckt.
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Die klitzekleine Eisschicht in der Ecke muss festgehalten werden. |
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Foto aus dem warmen Salon ins Cockpit hinaus. |
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Ein bisschen Schnee ist schon weggeschaufelt. |
Das
Heimlaufen auf dem verschneiten Seeweg ist noch nicht ganz der Abschluss für
Christophs Schweizer Klaus-Wochenende. Als vermeintlich absoluten Höhepunkt verpasst er den überpünktlichen Zug
genau um eine Minute! Doch nein, das schadet leider für seinen Rückflug nach
Düsseldorf rein gar nichts, denn dieser ist, wie so viele Flüge an diesem Tag
wegen zu viel Schneefall gecancelt. Statt um halb acht kommt Christoph nach
Mitternacht in Düsseldorf an, das auch einige Starts wegen Schnees canceln
musste. Von hier aus fährt er noch nach Hause.
Wir
freuen uns alle aufs Klaussegeln 2018!