Samstag, 30. Dezember 2017

Klaussegeln ohne Klaus

Das Klaussegeln wird der Jahreszeit gerecht



Die Absolutely ist schon abgedeckt, die Jungs im Clubhaus am Frühstücken. Marlies wollte sich am Freitagabend mit Studienkolleginnen in Baden treffen. Wegen Krankheit war das abgesagt. Also sturmfrei, während im Club René und Christoph mit weiteren Seglern die Nikolausfeier begingen und danach im Schneegestöber auf dem Boot übernachteten.
Die Festmacher sind noch ein bisschen weiss.
Was der Klaus-Tag ohne Klaus wohl bringt?



Dani brachte Gipfeli zum Frühstück, zudem lag die Klaus-Deko im Clubhaus YCAu noch bereit, um auch am Folgetag die Unentwegten nach dem Klaus-Schwimmen zu empfangen.


Appetitliche Klaus-Deko im Clubhaus YCAu

Sollen wir los? Durch die Lamellen der Storen ist statt eines Sees nur dichtes Schneien zu sehen. Doch es hellt auf und bei richtigem Sonnenschein legen wir ab nach Stäfa. Auch die Tücher gehen auf und es wird ein munteres Segeln.

Was macht der Schnee dann mit den Segeln?

Herrlich in der Sonne!
Es ist ein Klaussegeln, am ersten Dezember-Samstag. Organisiert vom gemeinnützigen Verein der Lattenberger Segler, die den Gewinn aus ihrer Klaus-Plakette stets an ein Kinderheim überweisen, und das seit mehr als 70 Jahren.
Nur etwas fehlt. Genauer: Jemand. Klaus. Ja, nicht all die hübschen Kläuse mit ihren Nikolausmützen auf, die für diesen Anlass beinahe Standard-Ausrüstung sind. Nein, der richtige Klaus, aus Hamburg, von der Nefertiti www.Fahrtenseglers-Glück.de (www.segeln-blog-nordsee-ostsee.de ). Die vergangenen beiden "Chlausfahrten" ergänzte er die Absolutely-Crew mit seiner zurückhaltenden, freundlichen Art. Doch dies Jahr muss er arbeiten. Keine Zeit für Binnensee-Genuss im Winter. Dabei ist er nicht einmal der Einzige. Auch auf Martin müssen wir verzichten, weil seine Verletzung ihm nun wieder stärker zu schaffen macht. Wir denken an beide und wünschen ihnen Erfolg und gute Besserung.

Endlich wieder Schnee auf dem Üetliberg!
Christoph und Dani geniessen es sichtlich. Oh, nun kreuzen wir Hampi und Leo auf ihrer Bavaria Canopus. In Stäfa legt die Absolutely nach Absprache mit ihnen zuerst an. Wir seien vier, während sie nur zwei seien, die ihnen dann helfen könnten. Doch der Wind spricht ein Wörtchen mit und lässt das Anlegemanöver zu einer Langzeitaufgabe werden. Schliesslich ist es für beide Schiffe geschafft. Zu unserem Trost haben die nächsten Crews auch kein leichteres Anlegen.

Hallo, Hampi und Leo!

Nach den Anlege-Böen liegt liegt das stahlblaue Wasser fast ruhig.
Nach dem Mittagessen im Segelclub Stäfa mit Riesling-Süppli sausen wir der Front, die sich von der Au her aufbaut, davon. Direkt, bevor der Schnee wieder quer getrieben wird, haben wir das Cockpitdach im Hafen Rapperswil montiert, sodass wir den Apéro im Cockpit geschützt davor draussen geniessen können, bevor es zum YCR-Clubhaus für den Punsch geht. Hampi bringt seine legendären Grissini mit Rohschinken als Apéro-Gebäck mit. Dabei schauen wir André zu, wie er mit seiner Orion beim Ansteuern des Platzes im starken Gegenwind trotz Motor-Unterstützung einfach vor der Festmacherboje stehen bleibt. Später erfahren wir, dass die Böen zeitweise 70 Stundenkilometer erreicht haben und Boote von ihren Bojen weggerissen und auf andere Boote und Gegenstände geschleudert wurden, wobei sie rechten Sachschaden anrichteten.

In wenigen Minuten wird der Schneeschauer von der Au aus in Rapperswil sein.

Im Club treffen wir diverse Mit-Camper, die wir in Tenero wieder sehen werden. Bei Klönschnack, Punsch und der Rede des Grosswesirs der Lattenberger verfliegt die Zeit im Nu. Zwischendurch wird das Niederländisch noch ein bisschen aufgefrischt, bei Hans, einem YCR-Mundschenk. Du hast Recht: Je hebt gelijk.

Schliesslich sitzen Leo, Dani, Christoph, René und Marlies mit Hampi in  der Canopus ums traditionelle Fondue, das für Christoph eine absolute Primeur ist, und rekapitulieren den gelungenen Tag. Leo ergänzt den gemütlichen Znacht mit seiner allzeit wieder hochgeschätzten Zuger Kirschtorte.

Die Schneeflocken sausen unter dem Dach durch.

Tags darauf werden die Ruderer scherzen, dass sie ja eine Sitzheizung hätten.


Segelwein für Segler.

Lattenberger-Rede.

Man geniesst die Wärme und den Punsch
im Clublokal des YCR.






Am nächsten Morgen frühstücken die beiden Crews individuell im City-Café. Die Canopus-Crew will unter Berücksichtigung der Wettervorhersage frühzeitig los von Rapperswil, weil sie einen langen Heimweg bis Thalwil haben und möglichst wenig vom Schneeschauer mitbekommen wollen.

Die Absolutely-Crew ohne Dani, der am Samstag Abend bereits den Heimweg unter die Füsse nahm, schafft es, das Cockpit-Dach wegzuräumen, abzulegen, den Tannlifelsen anzuliegen und östlich der Zwillings-Gubelfelsen durchzusegeln, bevor der erste Schneeschauer sie erreicht. Bei wenig Sicht gelingt es auch, den Stäfner Stein an Steuerbord liegen zu lassen und nur noch auf den Querfahrer Rücksicht nehmen zu müssen. Beim Festmachen in der Rietliau ist das Cockpit mit einer dicken weissen Schicht überdeckt.

Die klitzekleine Eisschicht in der Ecke muss festgehalten werden.

Foto aus dem warmen Salon ins Cockpit hinaus.

Ein bisschen Schnee ist schon weggeschaufelt.

Das Heimlaufen auf dem verschneiten Seeweg ist noch nicht ganz der Abschluss für Christophs Schweizer Klaus-Wochenende. Als vermeintlich absoluten Höhepunkt verpasst er den überpünktlichen Zug genau um eine Minute! Doch nein, das schadet leider für seinen Rückflug nach Düsseldorf rein gar nichts, denn dieser ist, wie so viele Flüge an diesem Tag wegen zu viel Schneefall gecancelt. Statt um halb acht kommt Christoph nach Mitternacht in Düsseldorf an, das auch einige Starts wegen Schnees canceln musste. Von hier aus fährt er noch nach Hause.


Wir freuen uns alle aufs Klaussegeln 2018!