Freitag, 3. Mai 2019

Neues im Frühling

Freitag, 19. April 2019
Treffen mit der Nexuscrew 

Nach gut neunstündiger Fahrt sind wir am Karfreitag bei sternenklarem Himmel zwischen zwei und drei Uhr im Hafen Roggebroek in Stavoren angekommen. Die BonBini liegt (noch) ganz zufrieden in Platz 30. Erstmal Wasser füllen und Strom suchen. Anschliessend nach einem Absacker in die Koje.
Mit André auf die Suche nach dem hierhin bestellten Paket.  René beendet das Riggen, nachdem Lubbe um 08:00 Uhr mit der Werkzeugkiste an Bord sich entschuldigt hatte, dass er uns störe. Von der Windsbraut, der Nexus und der Lytse Germ gehört.
Die Nexus hat mehrere alternative Pläne. Wir treffen uns mit ihnen im Visserman beim alten Hafen. Ein herrlicher Abend mit einem Absacker auf der Nexus, bevor wir den Heimweg unter die Räder nehmen. 
Kurz vor dem Treffen mit der Nexus-Crew

Samstag, 20. April 2019 
Verbraucherbatterien

Eigentlich wären wir heute Abend auf der Nexus in Urk zum Hafenfest eingeladen. Doch Arbeiten an Bord gehen vor. Marion schickt Bilder von einem spektakulären Unfall, zum Glück ohne Personenschaden: Von ihrer Seite her ist von der Mole aus ein Auto ins Hafenbecken gerollt. Ein geistesgegenwärtiger Segler kann die Hinterachse mit einer Leine festmachen, sodass das Bergen des Wagens leichter geht. Mit der Webcam haben wir von zuhause aus früher schon einmal ein solches Ereignis verfolgt. Jenes Mal von der Mittelmole aus.

Wir holen für die Windsbraut beim Segelmacher Zwaan Zeils  den reparierten Teil ihrer Kuchenbude ab, erwerben im Shipchandler den Almanac 2 und das deutsche Gezeiten-Büchlein. Danach kaufen wir im Coop Vorräte ein. 

Christoph und Gabi machen für uns zwei Tage Zwischenstopp im Roggebroek, ihrem Heimathafen, um mit den Batterien zu helfen. So grosszügig! Christoph arbeitet auf der BonBini und Gabi verzichtet auf einen gemeinsamen Ostersonntag!

Schliesslich haben wir noch Wasser im Schiff, aber darum kümmern wir uns später.

Zum Feierabend serviert die BonBini Spaghetti für uns vier.

Sonntag, 21, April 2019 
Wirklich Ostersonntag?

Heute werden noch die restlichen Oster-Häschen verteilt. Während Lubbe und Crew, Nexus und Windsbraut sie schon bekamen, müssen sie noch zur Lytse Germ hoppeln, welche heute ankommt. 
Wir gehen tanken und machen anschliessend an der Mole unter dem Kran fest, wo schon Christoph mit den ausgepackten Batterien wartet. Die neuen sind ja ganz schön schwer, aber die alten Bleibatterien erst!

Plötzlich ruft jemand von hinten nach Marlies. Ist Gabi nicht am Spazieren mit Rambo, ihrem Yorkshire? Gabi würde vor allem nicht vom Wasser aus rufen. Es ist Melanie die von der Lytse Germ aus ruft, welche sich von hinten anschlich und uns noch vor dem Festmachen begrüsst! Gegenseitiges Leinen-Abnehmen besiegelt die Freundschaft. 

So ziemlich den ganzen Oster-Sonntag bleibt die BonBini eine Werkstatt. Danke, Danke, Christoph und Gabi! Ihr seid Riesen-lieb! Ihr habt für uns auf einen gemütlichen gemeinsamen Ostersonntag verzichtet. Schönen Urlaub weiterhin wünschen wir euch.

Gegen 16:00 Uhr macht sich die Windsbraut bei erneut strahlendstem Sommerwetter auf nach Medemblik, während wir später Melanie und Thomas mit ein paar Bierchen heimsuchen.
Heute essen wir Geschnetzeltes an italienischem Mischgemüse mit Spiralnudeln, vor einem nachfolgenden Sundowner im Cockpit.

Blick von der Vrouwe van Stavoren


Montag, 22. April 2019
Wasser im Schiff?

Alle Hahnen sind kontrolliert. Wirklich alle? Nein, in der hintersten Ecke (nicht von Frankreich, sondern von der BonBini) widersteht eine letzte Armatur unseren Eroberungsversuchen. René entkalkt den Duschkopf und setzt eine neue Feder ein. So verlieren wir hier kein Wasser mehr, das dann auch nicht mehr zurück ins Boot fliessen kann. Der Starkwind rüttelt und schüttelt am Schiff, so dass das Restwasser schwallweise bequem mit Schwamm und Eimer aufgenommen und entsorgt werden kann. Jetzt dürfen wir es wieder wagen, die Wasserpumpe an zu lassen.

Zu Testzwecken nehmen wir den Ersatzkühlschrank in Betrieb, der direkt am Landstrom hängt und schalten den Eingebauten aus. In weiser Voraussicht baute René den Ersatz vor längerer Zeit ein, falls der Hauptkühlschrank einmal aussteigen würde. 

Kartoffelstock mit Gehacktem und Gurkensalat besänftigen den knurrenden Magen. 

Bis heute blieb der Luftdruck auf 1012 Hektopascal, doch am Dienstag wird er auf  992 und am Mittwoch sogar auf 988 absinken. Ziemlich viel für die kurze Zeit, was sich auch in der Krängung des Schiffs bemerkbar macht, obwohl wir gut geschützt im Hafen liegen. Die Temperatur ist noch immer sehr sommerlich mit über 20 Grad.

Dienstag, 23. April 2019 
Eine gemütliche Velofahrt

Im Laden der Marina Stavoren Binnen finden wir das Gezeiten-Heftlein für die Niederlande und Politur für Chromstahl, weil der Bugbeschlag Flugrost gefasst hat, im Coop schliesslich die Batterien für die Velolampen.
Zum Glück ist der Hafen selbst so gemütlich und auch toll gelegen, dass wir einfach Ferien machen können in unserem schwimmenden Ferienhaus, bis alle Technik in Ordnung ist.
Das Wetter ist über den Tag hin etwas  kühler als die anderen Tage, vor allem wegen des starken Nordostwindes, aber Abends reicht es noch für ein glückliches Glas Wein von Dani im Cockpit bei angenehmen Temperaturen. Erst gegen neun Uhr wird es ungemütlich und wir gehen unter Deck. Hier weihen wir Martins und Doris’ LED-Ankerlicht in Stalllaternen-Design ein und lassen den Tag ausklingen.

Gurkensalat und Hamburger an Pilzsauce mit frischen Pilzen zu Crawättli bilden das Abendessen .

Die Kontakte via eine Handy-App zu unseren Lieben sind unterhaltsam und vergnüglich.

Mittwoch, 24. April 2019 
Was der heutige Tag wohl bringt?

Auf jeden Fall einen Wetterumschlag. Hohe Wolken wechseln sich mit Cumuli ab, während der Wind gegenüber der Nacht, als es ganz ruhig war, wieder zunimmt und rechts dreht.
Ein Ausflug nach Warns bringt uns zur  Brückenöffnungszeit dorthin. Die Pyramide (Restaurant) hat geschlossen. 





Also feiern wir in der „Vrouwe van Stavoren“ am alten Hafen.

Znacht: Stocki mit frischer Milch und „Runder-Vinken“, Fleischvögel mit Hamburger-Füllung, dazu Gurkensalat.

Abends traktiert uns der Film „Die Piraten“. Obwohl er bisschen kitschig aufgemacht ist, unterhält er uns bestens mit Maureen O’Hara und Anthony Quinn.

Nachts krängt es öfter und der Regen klatscht aufs Deck.

Donnerstag, 25. April 2019 
„Purple Rain“ (Prince)




Die Sonne weckt uns und färbt die Regentropfen auf dem Vorschiffsluk purpur. Es ist s- kalt heute. Ausser Duschen am Heck lockt nichts ins Freie.
Obst- und Gemüse-Netze werden Salon-fähig gemacht, das dicke Kabel angeschlossen. Normaler Haushalt und geniessen.




Melanie und Thomas sind wieder im Hafen und wollen morgen auslaufen.

Zum Abendessen gibt es heute Veganes: Vegane Burger, Chili-Bohnen und Reis. Anschliessend schauen wir den Film „Die Brücken am Fluss“ mit Meryl Streep und Clint Eastwood, bevor wir uns in Schlaf schaukeln lassen.

Freitag, 26. April 2019 
Überprüft

Endlich hat sich meine Powerbank wieder einmal voll vollgeladen!  Dazu brauchte sie um die 20 Stunden.  Ihre Kapazität ist damit bestätigt. Es ist so kalt beim Aufstehen, dass die Heckdusche zuerst gar nicht lockt. Nach dem obligaten Hafenspaziergang wird sie scheu getestet und ist dennoch ein Genuss.

René aktiviert und prüft die Personen-Epirb, PLB (Personal Localisation Beacon), kontrolliert die Schwimmwesten und deren Patronen, und der Einkaufszettel ist geschrieben, denn gemäss noch durch Auge und Ohr zu überprüfender Wetterprognose soll es morgen und übermorgen ziemlich regnen. Ab und zu wird der Blog-Entwurf per E-Mail korrigiert und weggesandt, damit nicht alles verloren ist, wenn Word mal wieder nicht will, wie auf der Arbeit so oft. 

Nach dem Nachtessen (Käsehörnli mit Peperoni-Tomatensalat) verbringen wir einen gemütlichen Abend auf der Windsbraut, denn Christoph und Gabi kehrten mit Rambo heute in ihren Heimathafen zurück.

Wider erwarten ist der Himmel beim Heimlaufen noch immer sternenklar. Erst am frühen Morgen nach vier Uhr beginnt der Regen mit Starkwind.

Samstag, 27. April 2019 
Koningsdag

Auf der Wetterkarte im Buienradar sind die Niederlande zu Ehren des Königstages orange eingefärbt. Auch direkt draussen sieht man das Wetter: Regen und Starkwind bleiben.

Der Hafen wird mit neuen Flaggen versehen. Sieht sehr frisch und freundlich aus.

Die Doodsen fahren nach Hause, während wir die Gemütlichkeit des Schiffsbauches erleben und uns wohlig schaukeln lassen.

Znacht: Veganes Poulet-Geschnetzeltes an chinesischem Gemüse auf Crawättli.

Sonntag, 28. April 2019
Regentag im Hausboot

Heute entstehen im Schiffsbauch Bebe-Finkli, die Fahrroute zum Flughafen und zum Obelink sowie die Einkaufsliste dafür.
Ausnahmsweise steht zum Zmittag Schinken-Käsetoast auf dem Menue, weil der Schinken mit der Zeit gegessen werden muss.
Der Heckanker ist griffbereit montiert, die Schühchen sind gestrickt.

Der Rest ist ruhen und entspannen. Der Znacht besteht aus Käsetortellini mit Rindssteak, weissen Bohnen und Gurkensalat.

Montag, 29. April 2019 
Morgennebel

Erfrischendes Wetter mit Morgennebel, der alles märchenhaft umhüllt. Da ruft die Heckdusche wieder. Wie herrlich, wenn davon kein Wasser in der Bilge herumschwappt! Allmählich bedeckt sich der Himmel, aus Null Wind werden zwei bis drei Bft Nord und die Wäsche auf der Reling trocknet weiter.

Den Znacht machen Knoblauch-Peperoncini-Spaghetti an gebratenem italienischen Gemüse aus.

Dienstag, 30. April 2019
Auf nach Enkhuizen

Lubbe gibt uns einen Platz fürs stationäre Faltvelo und bestätigt, dass wir bei der Rückkehr von unserem Segeltörn wieder die Box 30 haben werden. Heute gehts nämlich los nach Enkhuizen, denn der Wind und die Technik spielen zusammen zu unserem Vorteil. Nach dem Schleusen zieht uns die Genua gemächlich unseres Wegs. Ab und zu gibt es eine Schiffsbewegung, die das Innenwasser schlingern und den Wasseralarm losgehen lässt. Erstaunlich jedes Mal wieder, wo sich solche Feuchtigkeit an unzugänglichen Stellen noch lagert. In Enkhuizen scheint jedenfalls alles Wasser herausgeschöpft zu sein. Hoffen wir mal.

Einkaufen im Joosten und im Deen wird belohnt durch frischen Minzentee und ein Biertje im t’Ankertje.

Uwe aus dem Seglerforum arbeitet an seinem Schiff und kommt mit einem Weinschlauch auf einen gemütlichen Znacht (Peperoni-Risotto, Hamburger an Bratenjus und Tomaten-Gurkensalat.) begleitet von  Klönschnack an Bord der BonBini.

Enkhuizen ist bestimmt ein erstklassischer Brutort für Eintagsfliegen, Zudem werden diese Viecher scheinbar immer grösser und auf jedenfall fliegen sie in Myriaden als schwarze Wolken über die Dämme. Inzwischen picken sogar Dohlen diese Fliegen als Zwischenmahlzeit auf, doch ihrer sind zu wenige, welche die noch einsamen Beute fangenden Schwalben vergesellen.

Mittwoch, 1. Mai 2019
Flucht zurück nach Stavoren

Statt noch einen Tag zu bleiben oder gar nach Urk zu segeln, wollen wir nur noch weg von diesem schwarzen Schleier. Überall sind sie, diese Fliegen, man hat keine Chance, ihnen auszuweichen und damit ihr Leben auf die ihnen zugestandenen paar wenigen Stunden zu verlängern.  Nach ihrem Tod sind sie nur noch Staub, welchen der Wind wegbläst. Für die Zerdrückten muss die Waschmaschine oder ein Regen her, je nachdem, ob sie an den Kleidern oder an Bord kleben. 

Nach einem Zögermanöver eines Riesenmotorbootes in der Johan-Friso-Schleuse geht alles glücklich seinen Weg und wir treffen nach dem Anlege-Snack auf Melanie und Thomas mit Josy. Sie legen gleich am Abend  mit ihrer Lytse-Germ ab und laufen aus.

Bahmi-Goreng-Müscheli mit veganen Speckwürfeli und dazu Gurkensalat schmecken sehr gut.

Donnerstag, 2. Mai 2019 
Regen und grosse Wäsche

Gleich am Morgen früh sieht man noch die Sonne aufgehen, doch nach dem vermuteten Ende der zweiten Wäsche verbirgt sie sich erst hinter Mottregen und danach hinter richtigem Landregen. Die Vermutung des Wasch-Endes entpuppt sich als extrem falsch. Die eingestellten Programme dauern viel länger als geschätzt.

Ein Solarpanel ergänzt ab heute unsere Stromversorgung.

Den Abend verbringen wir mit Melanie und Thomas auf ihrer Lytse Germ. René erhält liebevoll ausgewählten und verpackten Proviant für seinen Törn und Marlies den von Vanille-Tee mit Klontjes begleiteten Rat: Abwarten und Tee trinken. Um die lange Zeit zu verkürzen, hängt ein ein Holzpuzzle als Geduldsspiel am Henkel der Teetasse. Ihr zwei Lieben!