Montag, 2. Dezember 2024

Hamburg macht süchtig

 Dieser Beitrag spielt vom 13. bis zum 29. Mai 2024

Sommer, Sonne, viel Besuch

Seit dem 9. Mai ist die Autorin schon in Hamburg, der Skipper viel länger, noch mit Dani eine Woche, danach allein für längere Zeit. Aber die Lust zu bleiben scheint kein Ende zu kennen. 

Bereits um fünf Uhr morgens am Montag ist alles aufgeräumt und gereinigt. Die Verkaufsbuden sind weg. Nur noch die Flaggen im Hafen zeugen vom diesjährigen, 835. Hafengeburtstag.
Bei leichtem Ostwind ist es sonnig und warm am 13. Mai im City-Sporthafen Hamburg. Weil nichts weit oder gar den ganzen Tag herumzutragen ist, kommt REWE im Quartier zum Zug. Zum Glück frönen die hiesigen Mitarbeiter nicht demselben Hobby, wie unsere Coop-Einräumer zuhause. Alles ist noch genau so und genau dort im REWE zu finden, wie auch im vergangenen Jahr und im Jahr davor! Also keine Irrgänge durch den Laden auf der Suche zum Beispiel nach der Butter, dem Eiersalat oder der Veganen Teewurst. 

Etwas später spazieren wir zum Ship-Chandler am Rödingsmarkt, um eine Lukenhutze zu bestellen, welche uns im letzten Jahr im Hafen Laboe abhanden gekommen ist. Vor einem gemütlichen Hitzenickerchen genehmigen wir uns einen Apéro auf dem Feuerschiff, wohin uns René vom Barkassen-Meyer einen Gruss herunterruft.
Die Perspektive stimmt wieder.
Die Farben leuchten märchenhaft.
Tags darauf weht ein etwas stärkeres Brieschen bei etwas grösserer Hitze. Für den abendlichen Besuch bei Jens und Sylvia wandern ein paar Stahl-Trinkhalme und Glasuntersetzer mit in die Einkaufstasche, denn Sylvia liebt diese. Bevor wir von Jens abgeholt werden, fahren wir mit der U3 vier Stationen und mit der S2 sieben. Mit Jens prosten wir als erstes in seiner Feierabend-Kneipe mit einem Bierchen. Zuhause wartet schon der Neffe Pascal. Bereits vor ihrer Arbeit hat Sylvia am Morgen ein Roastbeef aufgesetzt und Remoulade selbst gemacht. Dazu serviert sie Bratkartoffeln. Sehr lecker, Danke herzlich! Gesellschaft hält uns zum Essen auch Sohn Timo mit Freund Manuel. Timo ist inzwischen vom Sanitäter über den Pflegeberuf zum Anästhesie-Assistenten promoviert. 

Seit wir Jens kennen, tritt er öfter in Sendungen, in Fernseh-Dokus zum Thema Hamburg auf. Neu im Mai ist "Terra X" mit der Entstehung und Entwicklung Hamburgs seit den steinzeitlichen Siedlungsspuren. Jens wird hier auf einer Hafenrundfahrt seiner Hafen Hamburg porträtiert und als "Hamburger Urgestein" vorgestellt. Das schauen wir uns gemeinsam an, bevor wir unter Begleitung von Sylvia und Jens zurück zur Bahnstation gehen, wo uns die S2 direkt zu den Landungsbrücken und von da die U3 zum Baumwall führt. Dankeschön für diesen gemütlichen Abend.

Der Mittwoch bringt mit fallendem Barometer noch höhere Temperaturen. inzwischen klettert das Thermometer auf 26° C. Zum Glück bläst auch der Wind noch stets. Das HVV-Abo gilt noch immer, drum gehts mit Rucksack und Tasche mit der U3 zur Feldstrasse und von dort zu Fuss zum neuen Pferdemarkt zum Wäschewaschen. Eine Österreicher Familie nimmt sich gleich die 16kg-Maschine, zieht alles aus, was nicht aus Dezenz-Gründen anbehalten werden muss, und wirft dies zur mitgebrachten Wäsche in diese Maschine. 
Zum Abendessen heute gibts vom Skipper Rahmschnitzel mit Champignons zu breiten Nudeln. Die Reste reichen auch für den Folgetag.
Inzwischen sind Karin und Wädi mit ihrem Camper in Bremerhaven angekommen. Hamburg ist nahe, ihr Lieben.
Waschen: Station Feldstrasse, am Neuen Pferdemarkt.
Obwohl das Barometer scheinbar stehen bleibt, wird es am Donnerstag stürmisch in Deutschland. Bäume werden gefällt, von denen einer durch einen Zug erwischt wird. 
Heute holen wir die Hutze ab, erwerben ein neues kleines Portemonnaie als Ersatz für Marions Rittersport-Börse und die Autorin besucht noch einmal das Miniatur-Wunderland. Hier sind neue Regionen entstanden. Monaco als Küstenstadtstaat am Meer ist unvergeichlich. In Patagonien funktionieren die Eisberge leider wieder nicht richtig, doch die Fischer meistern den Sturm besser, als früher. Venedig und Rom sowie die Schweiz begeistern unvermindert. 
Zum verstorbenen Onkel Fredl warten zuhause Informationen, welche als Kopien per Internet kommen und auch so bearbeitet werden können. 
Blick zur Hafencity
Michel im Zentrum.
Speicherstadt mit Miniaturwunderland.
Eindrücke vom Miniaturwunderland.




Venedig
Monaco



Blick von der Passage in die Speicherstadt.
Antarktis
Kunstwerke (nur Beipsiele) nebeneinander als Gemälde
und als räumliches Modell



Der Freitag bleibt ein Hafentag, denn der Skipper hat eine happige Erkältung gefasst. Der starke Wind halt uns trotzdem nicht davon ab, in dieser Wärme im Cockpit zu sitzen. 

Beim Gang zum REWE kommt am Samstag Jens auf dem Weg zur Arbeit der Autorin entgegen. So fängt der Tag doch gut an. Jedenfalls für uns. Für Silvia von der Silmar sind die Tage weniger gut. Sie brach sich vor wenigen Tagen den Fuss beim Ausrutschen auf der Spundleiter während des Festmachens ihres Kahns. Mit Zug, Stöcken, Rollstuhl und viel Verspätung gelangt sie nach Hause, um sich dort im Spital zu melden. Marcel kann sie nicht begleiten, denn er muss auf den Fenstermonteur warten, da mit dem Küchenfenster an Bord etwas nicht stimmt. Dadurch läuft ihr für dies Jahr geplanter Törn auf die Klippen. Magda kreuzt in der Zeit mit ihrem Freund auf der Adria, Karin und Wädis Camper folgt der Weser und ist jetzt in Cux, Andrea in Vietnam, Manuela mit Mark zurück von Hamburg wieder in Friesland, Claudia in Frankreich. Das alles erlebt man anhand von Status-Meldungen mit, wenn man bei schwächerem Wind und viel Sonne Hafentag feiert. 
Trotz Erkältung ist Bewegung nötig, was uns zu den Landungsbrücken und Apfelkuchen mit Espresso führt. Zur Abwechslung lädt uns Jens auf eine Hafenrundfahrt ein. Er will am Montag mit Marius (letztes Jahr Bootsführer auf der Silmar, mit welcher wir auch versteckte Ecken des für Privatfahrzeuge offenen Hamburger Hafens erkundeten).
Der Znacht beseht auf gefüllten Peperoni, und des Skippers Erkältung wird ein grippaler Infekt.
Franz aus dem Gieselaukanal (2018) und nochmals in der Schleuse Brunsbüttel auf seiner Capreolus (Reh) will am Dienstag im City-Sporthafen ankommen, obwohl er noch nicht einmal im NOK ist. Jemand aus Urk von der Namasté grüsst im Hafen für einen Klönschnak. 
Dankeschön, Jens!
Cap San Diego vor Elphie.



Der Sonntag, 19. 5. 24 bringt mit Regen ein wenig Frische, aber auch Nostalgie durchs Fernsehen: Wir schauen alle Folgen der "Raumpatrouille Orion", liegen rum und faulenzen oder kurieren die Grippe. Wir erfahren, dass Marcel aus Stralsund uns in Hamburg besuchen wird.

Am Montag wirds sonniger bei angenehmen Temperaturen, doch auch Gewitter entladen sich. Immerhin können wir das durchs Fieber verschwitzte Bettzeug bestens lüften in diesen Bedingungen. Der Znacht wird nur ein Restesüppchen, das aber dem Kranken richtig gut tut. Weil es Abends etwas besser geht, ziehen wir uns den Tatort und danach den Comedian Jürgen B. Hausmann (Jürgen Becker) zur Unterhaltung rein. 

Leise, leise steigt das Barometer und liegt schon bei 1000 hPa. Mit einem Sonne-Wolken-Gemisch steht der Wind am Dienstag auf NNE. Seit gestern ist das Damen-WC defekt. Zum Glück aber ist die Herrenseite noch in Betrieb. 
Einen gemütlichen Nachmittag verbringen wir heute mit Marcel. Wir schnabulieren von REWE-Salat mit weiteren Knabbereien bei ein paar Bierchen. Marcel hat uns mitgebracht, was René und er damals in Stralsund als Absacker zu sich nahmen: Fischer-Geist! Wird flambiert genossen.
Rottöne wie an einer Buche im Herbst.
Nur noch kurze Zeit wird Marcel in Stralsund als Pfleger arbeiten, bevor er nach Nürnberg in seine eigentliche Heimat umziehen und dort weiter auf seinem Beruf arbeiten wird. Ob wir uns danach noch treffen werden?
Bei Niedrigwasser steigen stets Gase auf, die sich hier mit Algen und
Saharastaub sammeln.

Danke vielmals, Marcel.
Nun kippt das Wetter wieder und begiesst uns in Schüben mit Schauern. Das Barometer sauste runter auf 994 hPa. Im Pensionierten-Modus hat die Autorin öfter keine Ahnung, um welchen Wochentag es sich aktuell handelt. Sie glaubt, es sei Freitag, entdeckt glücklich, dass es erst Donnerstag ist und merkt erst spät, dass es sich in Wirklichkeit um den Mittwoch dreht.
Die Capreolus fräst in einem einzigen Tag von der Gieselau-Schleuse über Brunsbüttel aus dem NOK heraus in die Elbe hinein und diese hinauf bis zum City-Sporthafen. Scheinbar kam sie bereits am Dienstag spätabends um 21.45 Uhr hier an. Hut ab! Franz kommt heute Mittag auf einen Snack und hört beinahe nicht mehr auf mit Erzählungen von Erlebnissen und Planungen. Sein Boot erinnert an die Boat-People von Vietnam. 
Wegen häufigen Gelächters der Autorin während des Lesens ihrer Romane in Niederländisch, bringt der Skipper die Idee aufs Tapet, diese Redensarten und Sprichwörter zu sammeln, was umgehend umgesetzt und im Papier-Tagebuch festgehalten wird. Die Erkältung ist noch nicht besser.
Unser Steg steigt oder sinkt nicht gleichförmig mit dem Hauptsteg.
Franzosenkraut
Wolfsfuss (bedes wächst in Nischen im Hafen).
Wetter
Franz von der Capreolus bei Regen an Bord der BonBini
Mit steigendem Barometer wartet der Donnerstag, 23.5.24 mit trockenem Wetter auf. Die Autorin sollte Vikariats-Abrechnungen online erledigen, was aber wegen zu unstabilem Wifi nicht gelingt. Später stellt sich heraus, dass es sowieso nicht gelungen wäre auf einem iPhone. Am Nachmittag revanchiert sich Franz von der Capreolus auf seinem Boot mit einem Wein aus seiner österreichischen Heimat Steiermark und vielen Geschichten. Ein Abendessen ist nicht mehr nötig. Morgen wird auch Helmut ankommen, sodass die zwei Freunde auf der Capreolus den Törn nach Berlin antreten können. Weil es René viel schlechter geht, werden Besuch und Einladung zum Abendessen am Freitag abgesagt. Hingegen bewegen wir uns Samstags wieder Richtung Fischmarkt und geraten in den Umzug "Schlager-Move" an dem sowohl Teilnehmer, als auch Zuschauer Hippie-Kleidung tragen und diese Epoche zelebrieren.
Überblick über den City-Sporthafen
Schlager-Move beim Fischmarkt
Am Freitag von 998 auf 1006, Sonntag 1004 und Montag 1002 hPa, so zeichnet sich ein Wellenmuster des Barometers. Karin und Wädi, welche im Süden Hamburgs einen gut ausgestatteten Campingplatz gefunden haben, machen sich mit öV auf den Weg zu uns und geniessen an Bord das Wiedersehen mit uns und ein paar Bierchen oder Cüpli. Es freut uns riesig, dass sie das auf sich genommen haben. Wie wir später hören, wird für sie die Rückreise zum Campingplatz noch ziemlich abenteuerlich.
Terra X auf ZDF zeigt heute die Hamburg-Doku mit Jens, dem "Hamburger Urgestein": Hamburgs Geschichte.
Angekommen in Hamburg.
Karin und Wädi an Bord der BonBini
Jetzt aber!
Die Hamburg
Jens in Terra X als "Hamburger Urgestein" bezeichnet.

Wegen des doch eher schau(d)erhaften Wetters am Montag, wird das Waschen am neuen Pferdemarkt auf den nächsten Tag verschoben. Zum Glück, denn Hophans kommen nochmals nach Hamburg und bewandern mit uns den alten Elbtunnel hin zum Apéro an der Bierbude. Zurück gehts leider nur direkt in eine starke Schauerbö, die uns so schnell auseinander treibt, dass wir kaum wissen, wo uns der Kopf steht. Schon sind sie auf dem Zug und wir in einer Kneipe am Warten auf das Schauer-Ende.
Zuhause haben wir noch einen ehemaligen Wädenswiler und seinen Freund an Bord. Beni und Gusti. Beni war früher Segler und trägt auf seinem Bug die Stander von Wädenswil und Rapperswil aus diesem Grunde. Von Gusti erfahren wir nichts. Nach ihnen besuchen uns Franz und Helmut von der Capreolus, bevor sie am Dienstag nach Berlin aufbrechen. Von Helmut ist noch zu sagen, dass er damals nach der ersten Bekanntschaft in der Gieselauschleuse von Hamburg Wedel, wo sie nachher lagen, ein Taxi zum City-Sporthafen genommen hat, um mit René zusammen die Jam-Session auf dem Feuerschiff zu geniessen, wovon der Skipper geschwärmt hat. Damals hatte Axel, der nun leider verstorben ist, noch den Lead. Pech für Helmut war, dass er erst kurz vor Schliessungszeit ankam und nichts mehr von der Musik hatte, wenigstens aber noch ein Bierchen kredenzt bekam.
Wir werden Marcel von der Silmar benachrichtigen, da sie sich vermutlich mit der Capreolus kreuzen werden. Marcels Silmar Richtung West, Capreolus Richtung Ost.
René kocht ein spätes Abendessen. 
Beim ersten Aufstehen während der Nacht glänzt der Boden verdächtig. Doch es ging ja kein Alarm los. Also kein Wasser von unten. Zum Glück! Wir waren einfach nachlässig gewesen, hatten das Luk offen stehen lassen, was ja nun in manchen Nächten nicht die geringste Rolle gespielt hätte, doch heute Nacht regnet es.
Im Alten Elbtunnel
Malve (lecker für Tee)
Greiskraut.
Wegrauke

Blick vom Südufer der Elbe nach Norden.

Kann halt auch mal reinregnen ...
Bei kräftigem West ist es am Dienstag frisch. Heute beehrt uns (also den Hafen) der Zoll mit einem Besuch. Der Skipper setzt gleich die Nationale, welche wir wettertechnisch schonend normalerweise im Hafen unter Deck bergen. Doch der Zoll zeigt kein Interesse für uns, für andere Schweizer allerdings schon. Zweimal nimmt er Gusti vom Wadenswil-Rapperswil-Boot mit. Einmal zum Zollboot, einmal an Land. Abends zeigt sich noch kurz die Sonne.

Mittwoch: Einkaufen, waschen, Planungen anhören. Morgen solls Elbe-abwärts gehen. Klaus als Letzter kommt auch an Bord, wirkt aufgestellt, gepflegt und erfolgreich mit seinem Umweltprojekt. Er wünscht uns gute Fahrt.
Abends als Seezeichen ...
Am Morgen mit den Kaminfegern an Bord.
Kamille für die Gesundheit.
Bis bald auf der Elbe und in Cuxhaven.

Dienstag, 26. November 2024

835. Hafengeburtstag Hamburg


Dieser Beitrag spielt vom 9. bis zum 12. Mai 2024

Infos fürs richtige Ankommen

Damit wir uns auch richtig treffen, kommen zuhause verschiedene Infos darüber an, wo wer wann sein wird, denn die BonBini musste für die Zeit des Hafengeburtstages in einen andern Hafen umziehen. Doch das wurde kein Problem, da sie dort mit offenen Armen als Gast empfangen wurde.
Hier im Hafen liegt die BonBini unglaublich ruhig.
Gastrecht gibt es in diesem Hafen nur in der Sommersaison, denn im Winter müssen alle Stege abgebaut sein, damit das Becken wieder ausgebaggert und für die nächste Saison bereit gemacht werden kann.
Die Fährenanlegestelle in der Nähe heisst Rüschkopf, die Gegend Rüschpark, das Gewässer Rüschkanal. Der Hafen gehört dem Segelverein Finkenwerder und liegt in der Nähe der ehemaligen U-Boot-Bunker.
Vis-à-vis der Elbphilharmonie, am Sandtorhöft wird die Hafen Hamburg
anlegen, da während der Feierlichkeiten die Landungsbrücken durch
Gastschiffe belegt sind.
Dani hat gearbeitet und die Autorin beauftragt, die Hülle fürs Rückenpolster 
an der Reling mit zur BonBini zu nehmen. Herzlichen Dank dafür, Dani!
Die BonBini zieht um.
Ankunft in Finkenwerder.

So zwischendurch: Schwarmverhalten wird oft damit erklärt, dass die Feinde dann nicht mehr 
zugreifen können. Scheint hier widerlegt...
Hier wird die Hafen Hamburg mit Jens und René anlegen.

Ankunft in Hamburg

Vor dem Abflug wird das Gepäck sehr genau. kontrolliert.



"Über den Wolken ..." sieht man doch auf die Felder.
Die Schleuse Geesthacht, von wo aus die Elbe ein Tidengewässer ist.
Hübscher Flickenteppich vor Hamburg.


Happy Landing
Nach der Ankunft in der Hafencity Blick zum City Sporthafen, der im Moment
fast leer ist, weil die hier stationierten Boote an der täglichen Parade
teilnehmen müssen.
Frohes Warten auf die Ankunft von Jens' Barkasse mit meinem Skipper an Bord.

Hafengeburtstag Hamburg, erster Tag

Es ist ein wunderbarer Tag heute, um die Einlaufparade mitzuerleben. Stolze Segler bilden die Hauptattraktion am ersten Tag. Sie ziehen eine unglaubliche Menge an Publikum an und Aufmerksamkeit auf sich, sodass in der U-Bahn kaum Platz zum Stehen ist. Freundliche Menschen helfen der Autorin beim Umsteigen in der richtigen Station und weisen ihr auch den Ausgang im Baumwall. Anschliessend folgt ein sich-Durchschlängeln durch die Menschenmassen, welche von den Marktständen und Musik-Zelten angezogen werden. Doch schliesslich gelingt es, sich zum Sandtorhöft durchzuquetschen und alles gespannt und interessiert in sich aufzunehmen, bevor die Hafen Hamburg am Ende der heutigen Einlaufparade hier anlandet.







Sehnlichst erwartet: Der Schwan bringt Lohengrin (oder so ähnlich).
Guck mal, wer da ankommt.
Gleich wird gefeiert...
... vor edler Kulisse.
Nach den Willkomens-Cüpli auf Jens' Schiff haben wir gewechselt auf das 
seines Bruders. Für die Autorin auch Cüpli. Danke vielmals, Jens und 
dankeschön auch deinem Bruder.
Von links: René, Jens und Markus

Auch offizielle Schiffe sind zur Stelle...
... oder die kleinen Barkassen.
Sogar Hafenkräne werden übers Wasser transportiert.
Nach dem Anlegen von Markus' Schiff holt uns Jens' Schwägerin ab und 
bringt uns nach Finkenwerder zu unserer BonBini.
Danke euch allen für einen so wunderbaren ersten Tag in Hamburg 
(mit Suchtpotential)!

Endlich: BonBini!

Die BonBini liegt so ruhig hier, dass auch viele Cüpli noch ein sicheres
Boarding zulassen.
Ein leichtes Abendessen im Cockpit, dann vorschlafen für den zweiten Tag 
Hafengeburtstag.

Hafengeburtstag Hamburg, zweiter Tag

Damit wir in Ruhe über die Elbe und zurück reisen können über diese doch einige Tage dauernde Geburtstagsfeier für einen unserer Lieblingshäfen, löst auch die Autorin sich ein HVV-Abo. Weil die Fähren ebenfalls nicht mehr an den Landungsbrücken anlanden können, ist unsere tägliche Endstation der Fischmarkt. Weil hier der Anfang der Attraktionen landseits ist, die sich dann bis zum Sandtorhöft durchziehen, lohnt es sich, schon hier die Wanderung zu beginnen. 

Die erste Pause machen wir in der Fischmarkthalle bei Musik und lustig frittierten Kartoffeln oder Flammkuchen. Die Kartoffel wird als Ganzes in eine Spirale geschnitten, an einen Spiess gesteckt und im heissen Öl gebacken. Lecker! Dank dem, was kurz darauf mit der Verdauung der Autorin geschieht, entdecken wir, dass zu diesen Feierlichkeiten wirklich in kurzen Abständen immer wieder genügend Sanitär-Gebäude aufgestellt sind.

Auf den Landungsbrücken landen wir in einem Café neben Österreichern, die extra zum Geburtstag angereist sind und nun, wie wir, einem Österreicher Shanty-Chor lauschen.

Mit Bier und Bretzeln kämpfen wir uns auch heute zum Sandtorhöft, wo aber Jens mit seiner Hafen Hamburg heute nicht ist. 

Ausser den kulinarischen Leckereien wartet auch eine Reihe spezieller Schiffe mit ihren Bordführungen auf: das Polizeischiff Helgoland, ein Katamaran; das BSH Aufzeichnungs- und Forschungsschiff; ein Rahsegler; die Alexander von Humboldt II. ...

Um die Sicherheit und Ruhe unter den Zuschauern und Besuchern zu garantieren, patrouilliert sehr viel Polizei in Dreier- und Vierergruppen, ergänzt durch Ordnungspersonal vom Veranstalter entlang der Landungsbrücken und durch die Verkaufsstände.

Heute haben wir, bis wir wieder beim Fischmarkt für die Fähren zurück nach Finkenwerder sind, unsere Füsse mit 9,2 Kilometern platt gelaufen.

Doch trotz dieses Gewaltmarsches kocht der Skipper an Bord noch das Abendessen: Hörnli mit gebratenen Peperoni an Crèmefraiche. 

Den Ausklang bildet der NDR mit Aufnahmen von Musical-Ausschnitten, die auf einem Floss vor den Landungsbrücken aufgeführt werden. Darunter Herkules, die Eiskönigin, König der Löwen und Julia (die überlebt hat und nun mit modernen Songs ihr Leben geniesst). Gekrönt wird das Ganze vom Geburtstags-Feuerwerk.

Einsteigen am Vormittag.
Umsteigen Richtung Fischmarkt.

Musik im Fischmarkt ...
... oder bei den Landungsbrücken
Gewaltige Festmacher
Ebenso gewaltige Fender.
Führungen gibt es erst wieder am Sonntag.
Durchblick
Hallo Jens! Heute verpassen wir dich.

Shantys aus Österreich

Airbus Beluga im Anflug

Rettungsübung aus den misslichsten Situationen am dritten Tag

In der Nacht von Freitag auf Samstag hätten über Hamburg Nordlichter zu sehen sein sollen. Leider haben sie sich gerade versteckt, als die Autorin danach suchte.

Damit doch noch mehr Abenteuer zu erleben sind, fahren wir heute nicht direkt zum Fischmarkt, sondern mit Umweg über Teufelsbrück und etwas früher, damit auf den Fähren noch besser Platz wäre.

Jens will uns ganz zuhinterst an den Landungsbrücken, östlich, in der Nähe der Rickmer-Rickmers aufpicken für die heutige Hafenrundfahrt.



Jens ist im Anzug
Sobald
 Jens auf der Hafen Hamburg mit seiner aktuellen Hafenrundfahrt fertig ist, besteigen wir die Barkasse und erhalten eine grossartige Darbietung der Zusammenarbeit aller Rettungskräfte, um Schiffbrüchige aus Gefahren zu evakuieren. 

Nachdem Brand auf einer Schute ausgebrochen ist, springen drei Mann über Bord mit knallrot leuchtenden und rauchenden Seenotfackeln in ihren Händen. Die Polizei, SAR, ADAC, SLRG, Militär, Feuerwehr, alle tragen zur Rettung der Schiffbrüchigen bei.

Die drei werden durch ein Boot aufgepickt, während ein noch stärkerer Brand ausbricht, dem wiederum drei durch einen Sprung ins Wasser zu entfliehen versuchen, nachdem sie ein aufblasbares offenes Rettungsboot zu Wasser gelassen haben. Ein riesiger Militärheli holt sie einzeln mittels eines Korbes an einem Tau aus dem Bötchen. Später wirft er sie erneut ab, damit sie von einem Polizeiboot aufgenommen werden können. Unglaublich eindrücklich, sowohl was die Zusammenarbeit, als auch, was die einzelnen Aktionen betrifft. 



Mit den Fackeln im Wasser.















Nach der Seenot-Übung beginnen sich die Bugsier-Schiffe für ihre Ballett-Übung
zu versammeln.

Hafenrundfahrt mit Jens' Moderation 


Ballett der Bugsierschiffe.
Im Hintergrund noch der Rauch der brennenden Schute.


Danke, Jens, für die wiederum unglaublich unterhaltsame und informative
Hafenrundfahrt.
Auf dem Rückweg noch einmal Musik im Fischmarkt
Besuch im Clubhaus, um unsere Schulden zu begleichen.
Zwar kein Nordlicht, aber für einen "Sundowner " reicht es allemal.
Letzter Abend unter Neumond im Hafen Finkenwerder, nach heute "nur"
5,8 km Fussmarsch.

Umzug zurück in den City-Sporthafen am vierten Tag

An diesem letzten Morgen im Clubhafen Finkenwerder hat der Skipper noch Arbeit an Bord, denn die Autorin hat es irgendwie geschafft, das Türschloss zur Nasszelle zu beschädigen. 

Mit auflaufendem Wasser nehmen wir Abschied von diesem gemütlichen Hafen und werden mit 8,9 Knoten an der Auslaufparade vorbei Richtung City Sporthafen gespült.

Dieter empfängt uns lakonisch damit, dass unsere Rückkehr wohl etwas verfrüht sei, denn viele Boote würden nach der Parade noch einmal zurück in ihre Box kommen. Dennoch weist er uns einen Platz zu, da er bereits weiss, dass dieser Bootsführer nicht mehr kommt. Zum Glück hat er Unrecht, denn es kommt kaum ein Boot noch einmal in den Hafen, sondern fährt heimwärts nach diesen traumhaft schönen Festtagen.

Weil all die Boote und Barkassen auf der Elbe täglich unglaubliche Wellen aufwerfen, sichert der Skipper die BonBini mit Ruckdämpfern ab, was sowohl Nerven, als auch Klampen schont. Ohne diese ruckt es jeweils gewaltig, lässt die Gläser auf dem Tisch und das Geschirr im Schrank unangenehm klirren.

Heute gibt es aus der Skipper-Küche Zigerhörnli. Mmmmhhhh! 
Das ist ein wirklich angenehmer Hafen.
Diesen Platz kennen wir von Klaus' Blog über seine Nefertiti. Hier fuhr er hin
um das Unterwasser zu machen, wobei ihm sein Boot kippte und ihn
leicht verletzte.


Die Feierlichkeiten zum 835. Hafengeburtstag sind zu Ende,
und Jens kehrt auch bald an seinen
Übernachtungsplatz zurück (also sein Schiff).

Noch stehen alle Festzelte und Buden, die aber am nächsten Morgen
bereits verschwunden sein werden.