Sonntag, 30. Dezember 2018

Die BonBini-Crew erneut auf Abwegen

Endlich Ferien!

24. Dezember 2018

Vor lauter zu packenden und gepackten Schachteln schien der Ferienbeginn in weite Ferne gerückt. Der Umzug unseres Schulhauses zwecks Aufstockung und Sanierung überdeckte beinahe alles Andere.
Ein-einhalb Zimmer in Schachteln
Unser neuer Arbeitsplatz.

Aber heute, am 24. Dezember ist es soweit: Velos aufgeladen, alles gepackt und los gehts, weg vom Dauerstarkregen, nein, nicht zur BonBini, sondern Richtung Süden. Beinahe ohne  Verkehr kommen wir bis etwas nach Schwyz. Hier werden wir von der Autobahn hinunter geleitet. Scheinbar ohne ersichtlichen Grund. Erst als wir kurz vor Brunnen auf die Axenstrasse zurückfahren, sehen wir, dass aus der Autobahn ein Springbrunnen sprudelt...

Als wir in Tenero ankommen, ist unser Hüttchen bereit, wir können einziehen. Der Tiefschnee hier letztes Jahr hat uns dessen Komfort lieben gelernt. Bald ist eingeräumt und wir machen uns gleich auf den Weg in die Villa zum Heilig-Abend-Apéro, offeriert vom Campingplatz.


Wir plaudern mit Altbekannten der vergangenen Jahre und treffen ein paar Neue.

25. bis 27. Dezember

Dies Jahr lockt die Ferien-Routine wieder, denn das Wetter ist einfach herrlich sonnig. Nach dem Aufstehen die Uferwanderung bis zum Campo-Felice mit der Verzasca-Mündung, um aufzuwärmen. Dann das Abholen der Gipfeli an der Rezeption und schliesslich der Morgenschwumm im Lago-Maggiore.

Alpenglühen in den Schneebergen.

Himmelsstimmung vom Hüttchen aus.

Ein Fischer in Strandnähe.



Südseestimmung.

Der "Kilimandscharo" vom Campo-Felice aus.

Siehe oben, allerdings mit besserem Halbmond.

Dampf in der Mündung der Verzasca.

Bäume im Wasser.



Locarno im Morgengold.

Auch die Palme steht im Wasser.

Dampf auf dem Morgensee.


Morgenstimmung.


Worauf wartet der treibende Baumstamm?

Heute Nachmittag setzen wir uns zu den frisch angekommenen Heidi und Erwin an die Strandsonne. Wir wollen alle vier auch dies Jahr mit dem Katamaran am 27. Dezember die vom Campingplatz offerierte Seerundfahrt unternehmen. 
Am 26. heisst es die Vorräte aufzustocken. Das Fondue vom 24. hat übel geschmeckt. Das Raclette hingegen phantastisch und davor auch das normale Geköch. 
Diesmal wäre genug Wasser, um am Kurs-Schiff-Steg die Gäste zu empfangen, doch Edgar wartet am Aussensteg des Hafens Tenero, wohin wir dem Ufer entlang spazieren. Heidi und noch jemand werden vom Campingbus hingebracht, weil sie nicht so gut zu Fuss sind: Stock und Halux-Schuh.

Die Fahrt ist auch ohne Segel bei absoluter Flaute ein Genuss. Eitler Sonnenschein und wunderbarer Blick auf die wechselnden Ufer-Bereiche.

Das Vorsegel bleibt unten.

Das Maggiadelta segelt vorbei.

Der BonBini-Skipper beim Katamaran-Skipper.

Gute Stimmung an Bord.

Die Brissago-Inseln entschwinden im Abenddunst.


Der diesjährige Anlegeplatz des Katamarans.

Der Hafen Tenero.

Zwei Geniesser.

Blick in die Maggia-Mündung.

Ascona.

Und wieder zurück.




 Man gewöhnt sich daran und geniesst ...

Endlich wird auch der grosse Grill wieder geliefert und Holz dazu. So versammeln sich abends die unterschiedlichsten Camper zum Grillieren und Plaudern über die vergangene Saison und die kommenden Pläne sozusagen auf dem Dorfplatz am See. 

... bis eben Sonntags doch etwas die Routine durchkreuzt

Um die 18 Grad Celsius soll es heute werden. Dadurch scheint sogar das Seewasser wärmer zu sein, als seine gemessenen 7°C. Der Grill ist um zehn Uhr gereinigt und bereit für das nächste Feuer. Festbank-Garnituren sollen hergebracht werden und jeder etwas aufs Feuer mitnehmen. Wozu und weswegen die Stark-Wind-Ankündigung blinkt, ist niemandem klar. Erst mal duschen und dann die Sachen zum Mitnehmen bereitmachen. Doch, was ist das für ein Rauschen? Blätter fliegen vorbei, Sand weht über den Platz, der Wäscheständer gibt dem Wind nach. Ist die Warnung doch nicht so unnütz? 

Jedenfalls gibt es keine Bänke, Das Feuer wird gelöscht und man schaut den Windhosen und dem fliegenden Wasser voller Ehrfurcht zu. Der Nordföhn bringt seine Böen und zwingt zur Planänderung.
Es bleibt auf unserer Terrasse herrlich warm und wir geniessen, wie wir es ursprünglich geplant hatten, unseren Tischgrill mit tollen Häppchen fast, bis die Sonne in einem Feuerwerk von blau, türkis, rot und orange hinter den Bergen verschwindet.
















Donnerstag, 18. Oktober 2018

Ab ins Winterlager

Dienstags fassen wir uns ein Herz und beschliessen, die Saison frühzeitig und bei trockenem Wetter zu beenden. Ein paar Tage noch haben wir Enkhuizen so richtig erlebt. Jetzt klappts mit dem Abschied vom festen Hafenplatz und dem zweiten "gedag en bedankt" an den Hafenmeister, der in der Yacht Nr. 21 in einem Leserbrief ein grosses Lob erhielt: Obwohl der Starkwind mitten in der Nacht zuschlug, habe der Hafenmeister des Buyshaven einen Rundgang über die Stege gemacht und die Festmacher der Boote kontrolliert, steht dort erwähnt. Da weiss man sich in guten Händen.

Am Tag vorher hat sich die "eLisa" nach Makkum und Vlieland verabschiedet. Um uns nicht aus den Augen zu verlieren, haben wir unsere Daten ausgetauscht.

Und nun gehts in andere gute Hände. Eine tolle Überfahrt bei strahlendem Sonnenschein von Enkhuizen nach Stavoren lässt uns unter Segeln in Schmetterlingsstellung noch ein letztes Mal diesen Sommer am 16. Oktober (!) als Törn geniessen. Zum Beweis der Sommerwärme gibts ein Foto barfuss, in Capri-Hosen und Tanktop. Bestimmt glauben wir uns mitten im Winter anders nicht mehr, dass die Saison 2018 so lange so sommerlich war.




































In der Schleusenkammer der "Johann-Friso-Sluis" werden wir von einem gediegenen Motorboot aus in Schweizerdeutsch angesprochen, ob wir auf der Heimfahrt seien. Nein, sie noch nicht, bei diesem Sommerwetter.

Der Hafenmeister weist uns unter dem eben ausgekranten Boot hervor unseren Platz bis Freitag an. Wir sind so frühzeitig, dass die Segel trocken zusammengelegt und verstaut werden können. Überhaupt haben wir nun Zeit in Hülle und Fülle.
Melanies Status und eine Korrespondenz mit ihr weisen uns auf Thomas' Anwesenheit im Roggebroek-Haven hin. Na, dann nichts, wie hin! Wir wollen ihn diese Saison noch einmal sehen. Es wurde ein gemütlicher Abend mit Klönschnack über die abgelaufene Saison und die Winterpläne sowie die Frühlings-Hoffnungen. Dann werden wir bestimmt auch Melanie wieder sehen.


Der Folgetag ist dem Waschen gewidmet, wenige Einkäufe müssen sein und ganz viel Arbeit an Bord, um bereit zu sein fürs Auswassern. Aber auch die Handarbeit kommt nicht zu kurz. Es entsteht ein lange geplantes Taschchen für Kleinzeugs, das während der Arbeit nicht immer Platz in der Hosentasche hat.

Thomas kommt sich verabschieden, bevor er nach Hause zur Arbeit fährt. Klaus ruft über Skype an. Leider hat er es mit einem Hexenschuss zu tun. Wir wünschen dir herzlich gute Besserung! Wie wir gerade erfahren, sind Marion und Christian ab Sonntag wieder in Holland. In dem Fall verpassen wir sie auch.

Am Donnerstag ist beinahe alles gepackt und festgehalten, was an Bord bleibt. Es ist ein herrlich stiller Hafen, in dem wir dieses Saison-Ende verbringen dürfen. Ob wir Gabi und Christoph noch einmal sehen? Ihr Boot ist jedenfalls nicht am Liegeplatz, wie wir bei unserem Hafenspaziergang entdecken.

Dafür ist unseres einmal ganz anders zu sehen: Segel und Baum weg, Wanten gelöst.






Nun freuen wir uns aufs Zuhause und den Winter!

















Sonntag, 14. Oktober 2018

Von drei Planungen die vierte gewählt

Kein fester Liegeplatz mehr

Wie immer bestimmt grundsätzlich der Wind unsere Richtung. Manchmal kommt es trotzdem anders als geplant. 
Am Montag, den 8. Oktober nehmen wir uns vor, die Vögel auf der ziemlich neuen Insel "De Kreupel" im IJsselmeer zu beobachten. Herrliches Sommerwetter (im Oktober) und achterlicher Wind bringen uns dorthin. Von weitem schon hören wir Gänse und sehen die Kormoran-Trocknungs-Station dem Westufer entlang. 
Die dunkle Wolke über dem "Kreupel" bilden Vögel.


Doch der Wind und das Segeln sind zu schön! Das wollen wir weiter geniessen. In dem Fall Feldstecher und Fotoapparat, um die Vögel nicht nur zu hören, sondern ein bisschen zu sehen. Ziel ist nun Hindeloopen. Doch der Wind ändert die Richtung und wir wollen sowieso weiter! Schliesslich landen wir in den Oever. Weil wir nun schon hier sind, planen wir, am andern Tag zu schleusen und nach Texel zu segeln.

Tatsächlich werden wir am Dienstag, 9. Oktober als Einzige geschleust und setzen Kurs auf Texel. Zuletzt waren wir 2012 hier. Damals erkundeten wir einen Teil der Insel per Fahrrad und suchten überall nach Luft für die Räder: Garagen, Bauernhöfe, Fahrradverleiher... Fündig wurden wir zurück im Hafen beim Verleih Oudeschild. In breitestem Schweizerdeutsch wurde uns die Pumpe freundlich gereicht. Seither verfügen wir über unsere eigene.


Für "Droge foeten" (trockene Füsse) werden die Deiche erhöht.



Ansteuerung Waddenhaven Oudeschild.
Fest in Oudeschild.



 Statt der Fahrräder ein Mini-Jeep

Beim Hafenspaziergang entdecken wir einen Tuk-Tuk-Verleih. Leider ist niemand Zuständiger hier, aber im Hafenbüro gibt man uns die Telefonnummer. Wir haben nämlich einen Mini-Jeep entdeckt, den wir gerne mieten würden. Weil nur der Telefonbeantworter anwesend ist, e-mailen wir unsere Wünsche für den nächsten Tag und erhalten die Bestätigung, dass das Fahrzeug verfügbar ist. Ab neun Uhr sei Anita anwesend. Nun freuen wir uns auf einen Sommertag im Cabrio.

Etwas später als neun Uhr stehen wir am Mittwoch, 10. Oktober bereit für unser Abenteuer. Es beginnt schon mit dem Fahrausweis. René musste ihn noch nie erneuern. Er wirkt etwas abgegriffen und verfügt über keine Registriernummer ausser der alten AHV-Nummer. Da muss der eigene neue Ausweis her. Im Kreditkartenformat. Das funktioniert. Das Auto darf überall parkiert werden, weil es mit der "Texel-Kaart" ausgestattet ist und über die Parkscheibe für die Städtchen verfügt. Eine Haftpflicht-Versicherung ist ebenfalls vorhanden. Volltanken werden wir das Auto am Abend in Den Burg und in Oudeschild wieder abliefern.

Die Insel ist faszinierend speziell. Im Westen gibt es Brackwasserbuchten und kleine Seen in den herrlichen weitreichenden Dünen. Die Wellen klatschen heran und nippen am Sand, der so fein ist, dass er in eine 30-Sekunden-Sanduhr gehört. Seehunde, Wildpferde und Hochlandrinder sollen hier neben Schafen weiden. Kormorane trocknen sich ihre Flügel auf Pfählen und Steinen, Gänse ruhen und grasen  rund um die Seelein. Die Dünen wirken wie eine Hochalpenweide mit ihren Bergen rundum. Die Sonne strahlt und die Temperaturen bewegen sich im Hochsommer-Bereich. Dennoch zieht es recht beim Fahren. Auf den Nebenstrassen sind wir mit niedriger Geschwindigkeit kein Hindernis, weil nur wenige andere Autos da unterwegs sind. Die erste Zeit treffen wir stets beim Rückweg von einem Aussichtspunkt dasselbe Motorrad-Mieter-Pärchen. Mit der Zeit winken wir uns, wie alte Bekannte. Ein Höhepunkt ist bestimmt der Leuchtturm an Texels Nordkap. Die Wolle, Produkte daraus und alles, was die Schafe bieten, wird in Texel gut vermarktet. Doch auch das eigene Bier ist einen Schluck wert.

Zurück in Oudeschild ist Anita nicht hier. Wir sollen das Fahrzeug einfach zu den Tuk-Tuks stellen und den Schlüssel stecken lassen. Sie sei in ca. zehn Minuten hier.

Den Abend geniessen wir vom Cockpit aus und wundern uns über das stets noch sommerliche Wetter.


BonBini mit wenigen, aber hübschen Nachbarn.


Spricht für sich.


Spiel- und Kletterwrak am Hafen.




Da gehts morgen wieder raus.


Im Hintergrund die Infotafel für Windrichtung und -Stärke,
sowie Temperatur, die Nachts nicht unter 16° sank. Hier drin glaubt man sich in Abrahams Schoss.
Fischer nach der Arbeit auf dem Heimweg.

Mini-Jeeps Armaturen.

Und im Hintergrund ein Dünenkegel.


Immer wieder Natur-Infos, damit klar ist, was wir hier geniessen und was auf dem Spiel steht.






Die Aktion "Droge Foeten" wird so ziemlich verständlich.

Strandhafer zur Sicherung der Dünen.



























Die wirkliche Weite der Dünenlandschaft erscheint im Bild viel zu wenig.

Am Dorfplatz in De Koog.



Und immer wieder Campingplätze versteckt im Wald und Düne.





Das Vogelparadies beinahe ohne Vögel, denn
die meisten befinden sich auf der Watt-Seite.






Blick nach Vlieland, unserem Ziel morgen.

In der Mitte der Insel grosse Flächen mit Landwirtschaft
und immer wieder Seen.


Noch etwas weiter legt die Fähre nach Vlieland ab.

Fährverbindung nach Den Helder.

(Zum Glück unnötiger) Beweis
des Volltankens
am Ende des Tages.

Den Burg-Museum.

Das Veilchen trotzt allen Widrigkeiten
im Fischer- und Werfthafen.

Statt Vlieland IJmuiden

Doch auch die Planung darf nicht fehlen. Immerhin liegen wir in einem Watthafen mit rechten Gezeiten, die nebst ihrer Höhe auch stets mit Strömung mit- oder gegenlaufen.
Also marschieren wir mit unseren Überlegungen und Berechnungen fürs Segeln nach Vlieland noch am heutigen Nachmittag zum Hafenmeister. Er bestätigt uns deren Richtigkeit und wir gehen beruhigt zurück aufs Schiff. Damit nicht dauernd noch einmal nachgeschaut werden muss, wird alles fein säuberlich auf Papier festgehalten. Da ja aber der Wind vielleicht dreht, sind mehrere Alternativen mit ihren Ablegezeiten notiert.



Im Prinzip soll es nach Vlieland gehen und dann zurück ins IJsselmeer über Harlingen und Kornwerderzand mit den Lorentz-Sluizen.
Eine Alternative wäre Den Helder und am nächsten Tag via Den Oever wieder ins IJsselmeer. Oder auch direkt wieder Den Oever mit sehr frühem Aufstehen.

Wir stehen für die Vlieland-Möglichkeit am Donnerstag, 11. Oktober, auf und entscheiden uns, nach Ijmuiden!!! zu segeln und damit über Amsterdam durchs Markermeer zurück nach Enkhuizen zu segeln.
Der Himmel ist bedeckt, das Wetter kühl, aber der Wind steht gut.
Fähre Den Helder-Texel.

Fährhafen Texel.
Drei Fähren in Texel.






Nach vielen sonnigen Stunden Segeln und Passieren von
Windparks fest in der Marina IJmuiden.

























Eine Tulpe in Amsterdam muss sein

Am Freitag, 12. Oktober  werden wir wieder als Einzige in Ijmuiden geschleust und machen uns auf den Weg in den Lieblings-Hafen vieler Amsterdam-Segler: Den Sixhaven. Dieser liegt direkt gegenüber der Centraal Station, die man mit der Fähre über die IJ erreicht. Von hier aus besuchen wir Alex in seinem Steakhouse an der Hauptstrasse vom Bahnhof Richtung Stadtzentrum, um bei ihm zu Abend zu essen und den Sommerabend zu geniessen, indem wir den Flanierenden zuschauen. Zwei Jahre waren wir nicht da. Das letzte Mal beim Heimkommen von England.

Eine Tulpe in Amsterdam.

Wir lieben diese brausende Stadt.








Leider haben sich die Nilgänse und die Papageien (Halsbandsittiche), die eigentlich schon zum Stadtbild von Noord Amsterdam gehören, diesmal im Sixhaven nicht blicken lassen.

Heimweh nach unserem "Thuishaven"

Den Samstag, 13. Oktober geniessen wir auf dem Markermeer und segeln via die Oranje-Sluizen und den Krabbersgat-Navidukt zurück nach Enkhuizen in den Buyshaven, um noch einmal ein paar Tage unseren bisherigen Platz zu geniessen und dem Einlaufen der Grosssegler nach dem Klipperrace beizuwohnen.

Leuchtturm Marken " Das Pferd".

Noch einmal an unserem festen Platz im Buyshaven.
Einlaufende Grosssegler nach der Regatta.
So viele Masten im Stadthafen!

Blick aufs Havenkantoor Buyshaven mit untergehendem Mond.