Mittwoch, 14. Dezember 2022

Auswassern 2022 und heimfahren



Ungern drehen wir Hindeloopen den Rücken zu

Dieser Beitrag spielt vom 7. bis 16. August 2022 

Unsere Zeit in Hindeloopen ist abgelaufen, die Leinen müssen los. Nach dem Schleusen in der Johan-Friso-Sluis legen wir am Stadthafen auf Sch39 (Schans 39) an, machen eine Kneipentour und tanken tags darauf voll. Nach einer ruhigen Nacht in Stavoren wenden wir uns dem Roggebroek und dem Auswassern zu. Doch bevor es an den Kran geht, verbringen wir noch einmal einen netten Abend mit Thomas und Melanie, welche uns einladen, auf dem Heimweg wieder vorbeizugucken. 

Lubbe will sich der Probleme mit dem Ruderlager widmen, damit das Ruder wieder ohne Hindernis, aber trotzdem schön fest bewegt und gedreht werden kann. 

Natürlich freuen wir uns auch darauf, wieder zuhause zu sein und ebenfalls auf die Reise dorthin, welche uns diesmal tatsächlich nicht zu Melanie und Thomas, sondern an die Mosel führt.

Der Bug steht gen Süden.
Viele weisse Dreiecke als Erinnerung an diese Saison.
Segeln ist schöner als heim-segeln.
In der Johan-Friso-Sluis ists sommerlich eng.


Wehmütig?
Zurück im Roggebroek.
Ob der Nebel uns das Saison-Ende erleichtern will?

Ob sie hier im Roggebroek auch so froh sind um die Gewächse im Wasser, 
wie die Marker-Wadden-Heger?
Melanie hat noch eine Mahlzeit für uns.
Der Mond schaut zum Rechten.
Auch nach Mitternacht noch.

Eine der Gedankenstützen für die Berichtigungen im Winter.
Lubbe und Diana am Werk.
Dag, Lubbe. Der BonBini wirds gut tun.
Unseren Platz werden wir in Winningen in der Mosel später im Schatten 
nehmen, denn mehr als 30 °C wären sonst im Büsli nicht so gut 
auszuhalten.
Wie doch nach der Weite des Meeres auch ein solcher
Rebhang seinen Reiz hat.
Das Frühstück geniessen.
Der Kwikstaart heisst hier Bachstelze, die auch im trockenen Gras noch
etwas zum Picken findet.
Ob dieser Flussfahrer wohl vorher in Medemblik war?
Unser Zuhause wirkt so sehr nah!
Auf der Terrasse ist es ziemlich warm, drum brauchts 
etwas Kühlendes zum Willkomm.

Liebe Lesende, das wars fürs Jahr 2022. Aber natürlich freuen wir uns schon aufs 2023 und unsere BonBini. Damit das Fernweh nicht überhand nimmt, winkt viel Nautisches zu lesen und gabs viel Nautisches zu notieren. 
Bis bald!





Samstag, 10. Dezember 2022

Abschiedstörn 2022 übers Heeger- und IJsselmeer

Ankern im Heegermeer

Dieser Beitrag spielt vom Freitag, 22. bis Sonntag, 24. Juli 2022

Irgendwie klang das Schalten des Ganghebels in letzter Zeit eher merkwürdig. Schliesslich liess sich dieser auch nicht mehr leicht bewegen. Das heisst, die Crew hatte schon gar keine Kraft mehr dafür. Wir finden eine Telefonnummer von Theo's Yachtservice vom Yachthaven de Dolfijn in Sloten. Der Skipper schildert das Problem und Theo verspricht sofort zu kommen, aber es werde nach Feierabend. Wow, sind wir erleichtert! Tatsächlich kommt er am späten Nachmittag angefahren, schaut sich die Sache an, revidiert das Getriebe und gibt Tipps fürs Winterlager. 
Nach der Revision geht alles wieder ganz locker und wir können leichten Herzens von unserem Platz mitten in Lemmer ablegen, ohne Bedenken, dass unterwegs der Motor nicht mehr handelbar wäre.

Wir wollen direkt binnen, durch die Kanäle und das Heeger Meer zurück nach Stavoren fahren. Unterwegs erhalten wir plötzlich einen Anruf. Es ist Thomas von der Lytse Germ, der uns dank AIS sieht und bemerkt, dass sie selbst uns direkt entgegen fahren. Ob wir uns nicht bei diesem oder jenem Inselchen zu einem Kaffee treffen könnten? Leider verfügt die Anlegestelle nicht über genügend Tiefe, sodass das wegfällt. Aber ankern könnten wir. Gesagt, getan. Wir freuen uns ja riesig und gehen sofort an die Arbeit. Leider will der Anker mal wieder nicht. Und es kommt ein Motorboot so nahe, dass wir das Manöver abbrechen müssen. Nun stellt sich glücklicherweise heraus, dass dies die Lytse Germ ist! Thomas schlägt vor, dass er ankert und wir an ihm festmachen, was sich sogar als sinnvoller erweist, weil er ja das schwerere Boot hat. So verbringen wir einen gemütlichen Nachmittag mit Thomas und seinem Schwiegersohn Marco, der ihn an diesem Wochenende begleitet. 

Die BonBini löst sich von der Lytse Germ und jeder zieht seines Weges. 
Wir verfolgen unseren Weg weiter bis zum Roggebroek.

Nach einem erholsam kühlen Regentag in Lemmer
lösen wir die Leinen und fahren binnen nach Stavoren.
Ein Kanal östlich von Woudsend.
Bei Heeg heisst unsere weitere Wasserstrasse bereits Johan-Friso-Kanaal.


Thomas von der Lytse Germ bei den Anker-Vorbereitungen im Heegermeer.
BonBini und Lytse Germ beim Käffchen.
Die BonBini nimmt ihren Kurs wieder auf.
Nachmittags sind wir fest im Roggebroek bei Lubbe.

Kochen für die Crew der Aquarius

Dieser Beitrag spielt am Freitag, 22. und Samstag, 23. Juli 2022

Noch diesen Abend werden Gabi und Christoph im Roggebroek auf ihrer Aquarius ankommen. Weil es nach einer längeren Autofahrt doch immer gemütlich ist, wenn man nicht mehr kochen muss, laden wir sie ein zu uns an Bord für ein Nachtessen.
Irgendetwas fehlt immer in der Küche, also rasch aufs Rad und ins Dorf zum Coop. Da steht doch ein bekanntes Hündchen: der Rambo, ein Yorkshire-Terrier. Gleich dahinter taucht Christoph auf, der mit Rambo draussen wartet, bis Gabi wieder kommt, die auch eben noch das Nötigste holt. Was für eine schöne Überraschung.

Eine andere Überraschung ist auch das Schrumpfen der vorher noch recht gross scheinenden Rundervinken. So wird das Essen dominiert von den Beilagen, aber niemand geht hungrig vom Tisch, weil wir zuerst ja einem längeren Apéro zusprechen. Rambo bleibt auf seinem eigenen Schiff, weil sonst alles ein bisschen eng wird. Dies soll auch das letzte Mal sein, dass wir ihn sehen, denn während wir über Land auf dem Heimweg sind, befinden sich Christoph und Gabi dann bereits wieder auf Törn.

Die Doodsens haben ein unglaublich phantastisches  Gastgeschenk mitgebracht, etwas, das einen gemütlichen Abend total verlängern kann. Sie haben eine Tischlampe, die ihren Akku mittels USB-Kabel laden lässt, durch eine Freundin mit Meer- und Segelszenen bemalen lassen. Das sieht am Tag schon zauberhaft aus, aber erst recht, wenn der Abend hereinbricht und man noch länger sitzen möchte. Was seid ihr doch für ein Goldschatz!

Was für ein gemütliches Licht!

Am Samstag läuft die Aquarius aus und die Lytse Germ kommt von ihrem Ausflug zu zweit zurück. So winken wir den einen ein Auf Wiedersehen und verbringen mit den anderen nochmals einen tollen Abend mit viel nautischem Klönschnack.
Es geht nichts über liebe Freunde! ... 

... und ein Bierchen am alten Hafen in Stavoren ...
... oder  das Zugucken beim Schleusen, wenn es einen nichts angeht.
Nach diesem Sonnenuntergang werden wir bestimmt gut schlafen.

Enkhuizen muss nochmals!

Dieser Beitrag spielt vom Montag, 25. bis Samstag, 30. Juli 2022

Am Montag gehts auch für uns weiter. Vom Roggebroek via Johan-Friso-Sluis ins IJsselmeer. Das Schleusen ging ganz prächtig, doch was beim Auslaufen in den Vorhafen abging, ist kaum zu beschreiben. Zum Glück ist der BonBini-Skipper stets sehr alert und passt nicht nur darauf auf, dass die Crew es ruhig hat für alle Decksarbeit vor dem Segeln, sondern schaut auch rundum. Da sind doch gleich mehrere, die ohne Berücksichtigung der Kurse anderer Boote einfach irgendwie herumgondeln, zu schnell fahren, sich nicht bewusst sind, was Wind und Welle mit ihrem Boot tun. Mehrere Beinahe-Zusammenstösse wusste er geschickt zu verhindern, wie das nach nautischem Recht auch verlangt ist. Aber müssen all die Boote sich immer aufs Aufpassen der andern verlassen, statt sich selbst nautisch konform zu verhalten?

Irgendwann ist es geschafft, die Sorglosen (frei nach Charterboot-Namen auf dem Bodden) hinter uns zu lassen und unseren Törn zu geniessen. Der Wind frischt richtig auf, sodass wir unser Törnziel heute rasch erreichen.

Die Ansicht täuscht, wir gelangen nicht so direkt 
aus dem Vorhafen.
Doch danach lässt der Wind uns Enkhuizen ganz 
direkt anlaufen.
23 Knoten entsprechen ungefähr einer Stärke von 5-6 Bft.
Was für ein herrlich schwebendes Gefühl!
Am Hafenmeisterhäuschen im Compagnieshaven
Enkhuizen wird uns der Platz E20 zugeteilt.

Klar gehts noch ins Städtchen, denn das Schipperscafé t'Ankertje kann nicht lange ohne uns sein. Wir verbringen gemütliche Tage mit Schlendern, Schiffe und Brücken Gucken, auch Einkaufen vom Compagnieshaven aus. Was fühlen wir uns wohl und willkommen in den Niederlanden.

In unserer Box werden wir auch Christian von der Nexus erwarten, der ab Donnerstag ein paar Tage segeln geht, während Marion zuhause das Trocknen des Gebäudes im Blick und Griff hat, nach dem Wasserschaden, welcher sie beide vom Urlaub nach Hause zwang.
Wir werden gemeinsame Apéros und Abendessen geniessen, während die Tage individuell mit Werkeln und Schlendern verbracht werden.
Diese Aussicht lieben wir immer wieder.
Die Hafenmeister haben den ganzen Tag zu tun, um jedem Boot die 
Durchfahrt zu ermöglichen und die vielen Brücken zu heben.
Damit nach dem "boodschappen doen" das Ziel klar ist.
Die Nexus lässt Urk hinter sich ...
... und hat Enkhuizen bald vor sich. Wir empfangen dich mit Box E 21, direkt neben uns.
In den Gemüsenetzen ist die Teetasse für Marion von Hamburg
bis nach Enkhuizen heil geblieben.
Glücklicherweise konnten wir für Christian reservieren, so kommen wir direkt
nebeneinander zu liegen.
Marion gab Christian ein zweites Mal ein so schnusiges selbst gefilztes Körbchen 
für die BonBini mit. Ganz lieben Dank dafür.

Christian ist kein komplizierter Esser, er nimmt einfach dankend an, was ihm geboten wird. 
Die BonBini bleibt bis am 30. Juli hier und wir leben weiterhin vom Lesen, Plaudern, Schlendern und Schiffe Gucken.

Warum das Wasser derart rot erscheint rund um die Haubentaucher im
Compagnieshaven, ist nicht mehr ganz klar. Eine Algenblüte? Morgenglühen?

Noch ein bisschen ankern mit Überraschung

Dieser Beitrag spielt vom Samstag, 30. Juli bis zum Montag, 1. August 2022

Mitten am Vormittag ziehts uns weiter, wieder etwas gen Norden, während die Nexus später am Tag Richtung Südosten läuft. Schön wars zusammen.

Wir segeln südlich und westlich am Kreupel vorbei in die Bucht vor Medemblik zum Ankern. Inzwischen hat sich der Skipper um die Ankerwinsch gekümmert, welche im Heegermeer noch streikte. 
Es regnet noch nicht, sodass wir für unseren Anlegedrink im Cockpit bleiben und die Umgebung betrachten. Plötzlich machen wir uns Sorgen, ob einer nicht so aufpasst, denn er kommt mit seinem Traditionsschiff sehr nahe in unsere Gegend. Reicht es so zum Schwoien für beide? Doch die wollen gar nicht ankern, die haben etwas ganz anderes im Sinn. Bald ist ja der 1. August, für uns ein Feiertag. Wir feiern den Geburtstag unserer Heimat zum 731. Mal. Die ganze Crew auf der Traditions-Schönheit versammelt sich im Vorschiff an Steuerbord und singt uns unsere Nationalhymne. Was für eine frohe Überraschung! Anschliessend segelt sie Medemblik binnen, um an der Aussenkade festzumachen.

Die erste Nacht ist recht ruhig. Der zweite Tag voll Regen bis Abends, wo wir doch noch ein winziges trockenes Plätzchen im Cockpit finden für einen Sundowner, dessen Ursache wir gründlich suchen müssen, ohne wirklich fündig zu werden.

Doch die zweite Nacht rüttelt uns recht durcheinander. Wind aus NE verursacht kurze starke und steile Wellen, die an unserem Boot ziehen und uns in weitem Boogen in hoher Geschwindigkeit schwojen lassen. Die Nachbarlieger, welche auch in einer beinahe leeren Bucht egal auf welchem Gewässer stets unsere enge Nachbarschaft suchen, liegen zum Glück stabil an ihrem Anker. Einige davon ziehen bereits Abends ab in den sicheren Hafen.
Mit wenig Wind gemütliches Segeln.
Mit 5,7 ktn segeln wir schneller, als der Wind mit 5,4 ktn.
Sieht aus, wie Kurs Stavoren.
Den Verklicker immer im Auge behalten.

Nein, es geht südlich am Kreupel vorbei.



De Kreupel. Verrückt, was die Holländer können. Als wir damals die Karten von 2002 mitführten, waren an diesem Platz noch gar keine Tonnen verzeichnet, danach gabs die Kardinalen, welche aber Jahr um Jahr versetzt wurden und damit für Verwirrung sorgten. Plötzlich standen dann mitten im IJsselmeer Bäume und nun ist da eine mehrteilige Insel, welche auch Anlegestellen für Boote umfasst, wo man aber nicht wirklich an Land gehen, sondern nur geschützt liegen und Vögel beobachten kann.
Das einzige Gebäude (vorläufig) darauf dient dem Vogelheger als Station.
Die Marker Wadden, welche seit ca. 2015 im Markermeer im Aufbau stehen, wurden mit grosser Public-Relation der Öffentlichkeit vor Augen geführt und auch gleich mit Spazierwegen, Beobachtungshäuschen fürs Publikum und inzwischen sogar mit Übernachtungsmöglichkeiten ausgestattet. Sie werden als grosser Erfolg beschaut. Es brüten viele Vogelarten, auch unerwartete und inzwischen werden Winterangebote gemacht für Aktivitäten auf den Marker Wadden. 

De Kreupel 2022



Die Algenblüte leuchtet hier richtig grün ...
... und die Schäumchen drauf dienen als Floss für die Algen.
Stets von Weitem sichtbar: der grosse Windgenerator vor Medemblik.
Sorgfältig im Inneren der Bucht gewählter Ankerplatz.
Tagsüber zeigt der Ankerball allen, was dieses Boot hier tut.
Genau, sicher am Anker.

Die Crew des Traditionsschiffes singt für uns 
die Nationalhymne, weil doch bald der 1. August ist.
Nach unserem Applaus verlässt die stolze Lady uns und setzt Kurs binnen.
Ein scheuer Sonnenaufgang. Noch ist alles trocken.
Frühmorgens herrscht schon Verkehr in Medemblik.
Schnelles Schwojen am Ankerplatz.
Am 1. August klart es auf und gibt uns die Sicht frei auf eines der Flussboote,
die jeweils aussen an Medembliks Dampfbahn-Station anlegen.
Gegen Mittag geht es Anker-auf und Kurs Nordost.

Nach dem Ankern noch einmal eine Box, in Hylpen

Dieser Beitrag spielt vom Montag, 1. bis Sonntag, 7. August
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Ohne Hindeloopen ist ein Törn auf dem IJsselmeer doch einfach nicht vollständig. So setzen wir also die Segel und lassen uns dorthin ziehen. Die schmale Hafeneinfahrt lässt uns beinahe die für uns genau passende Box seeseitig im Hylperhaven verpassen. Das ist genau die Richtige für uns, findet auch das Hafenmeisterpaar, welches zur Begrüssung antritt. Schön, sei der Skipper wieder hier, findet man.  

So alle zwei Tage verlängern wir unseren Aufenthalt in Hindeloopen, bis wir darauf aufmerksam gemacht werden, dass man nicht länger als eine Woche hier liegen dürfe. Das klappt dann auch bestens und wird genau eine Woche.

Hier, in Hindeloopen kochen wir kaum selbst, sondern gehen essen, in verschiedenen Kneipen und Resaurants. In der Pizzeria gleich beim Laden, im Fischrestaurant beim Rettungs-Floss, im Resturant Sudersee, meist am Abend, manchmal aber Mittags, weil wir dann schon Hunger haben. Brötchen gibts aus dem Laden oder dem Kiosk der Marina, je nachdem, wies ums Laufen und die Toiletten steht, die eben schon ein bisschen weit weg von unserer Box sind. 

Die Erlebnisse hier sind natürlich nicht nur essen uns spazieren, sondern vor allem auch Hafenkino.
Zusätzlich spielen an diesen schönen warmen Tagen auch die Dorfjungs einiges an Streichen. Sie knallen den Fussball an die Scheiben des Havenkantoors, während das Hafenmeisterpaar mit Einweisen von Booten oder dem Schleusen derselben beschäftigt ist, weitab vom Geschehen. Zudem knallen die Spielenden den Ball auch immer wieder ins Wasser und klettern auf fremde Schiffe, um ihn sich zurück zu holen. Sogar der Skipper wird mündlich angekickt, er könne ihnen doch den Ball aus dem Wasser holen. 

Ein Hauptvergnügen ist es der Dorfjugend aber, von einem Hochsitz ins Wasser der schmalen Hafenzufahrt zu springen und die Einlaufenden nasszuspritzen. Dass sie dabei sich und die Crews in Gefahr bringen, scheint sie nicht zu kümmern, sondern sie spornen einander an, immer näher an den Bug der Boote zu springen. Der einfallende Abend und dessen Frische machen dem Treiben ein Ende, aber dann laufen auch kaum mehr Boote ein. 

Wahrscheinlich hat die Jugend auch gute Beispiele unter den älteren Erwachsenen, die auf dem Praatbankje oder beim Fischer drüben über ihre Jugendstreiche prahlen oder sie sogar heute noch ausführen. Die Autorin läuft mit dem Abfall zum Depot, um ihn sachkundig zu entsorgen. Das Gatter zum Verschlag ist stets angelehnt oder mit einem Schieberiegel gesichert. Wer rein will, löst den, lässt das Gatter hinter sich zufallen und entsorgt den Abfall in den im Verschlag bereitstehenden Containern. Normalerweise geht man unverzüglich wieder hinaus. Doch diesmal nicht. Die Tür ist nicht nur zu, sondern verschlossen. Ein Rütteln lässt die Strolche aufspringen und den Riegel zurückschieben. Breit grinsend stehen sie vor dem Gatter. Die Autorin reagiert mit Humor, das sei jetzt genau die Idee für den Morgen gewesen, worauf von den Alten noch breiter gegrinst und gewinkt wird. 


Nach den Ankertagen vor Medemblik gehts weiter.
Kurs Hindeloopen.
Gleich an Steuerbord im Hylperhaven finden wir 
unsere Box.
Schön nach Grösse sortiert und später im Päckli.
Ein Stück Mole wird stets freigehalten.
Freiluftmuseum, dessen Scheune als kleiner Laden dient.

Blick vom Mittagessen zu Kirche und altem Gemeindehaus.
Stockrosen dürfen im Norden nirgends fehlen.
Sofort ist uns klar, dass dies ein Geschenk wäre für einen Weisskopfadler-Fan. Doch wie bringen wir das Ding nach Hause? Nachdem wir uns unserer Absichten sicher sind, besuchen wir den Laden noch einmal und besiegeln den Kauf. Der Adler wird direkt dem 60-Jährigen geliefert. Das Gemeine ist, dass dieser alleine zuhause ist und das Paket in Empfang nehmen muss, welches er (noch) nicht öffnen darf. Inwischen zieht dieser Adler über dem heimischen Garten seine Kreise und hat sogar (während des Rasenmähens) einen Tiefflug auf den Kopf des Eigners unternommen 😅
In Oslo musste ein Walross eingeschläfert werden, weil es den vielen keinen
Abstand haltenden Gaffern im Hafen gefährlich zu werden drohte. Hier liegen
sie gleich zu zweit neben uns.
Genau, hinter dem Fischerboot versteckt sich der Abfall-Verschlag.
Die Seerettungsbrigade auf Übungsfahrt.
Die Hafenmeisterin am Schleusenrad.
Nein, die Bukaniere stehlen uns das Essen nicht.
Während wir in Hindeloopen die Gastfreundschaft geniessen, sucht uns ein Bekannter im Bodden. 
Schliesslich gelangte er durch uns in die Stralsunder Fahre zu Hannis Tochter.
Am Abend kehrt Ruhe ein in den Hindelooper Einkaufsstrassen.
Ein Abendlicht, fast wie damals in Rönne auf Bornholm.
Manche Bootsnamen lassen an Verwandte oder Freunde denken.

Nicht nur die Deko, sondern auch die Pizza lässt das Restaurant brillieren.
Mast legen uns später wieder stellen scheint ein rechter Aufwand.
Nein, das ist keine Gewässerverschmutzung, sondern der Rest der Algenblüte.



Hier auf dem Praat- oder Leugenbankje werden die Hechte zwei Meter lang
und die Jugend-Streiche der Alten die Besten.
Prominent: der Hochsitz für den Sprung vor den Bug in die Hafenzufahrt.
Nach einer Woche Hindeloopen locken Wasser und Wind wieder