Samstag, 4. Mai 2024

Wiedersehen mit Freunden und Laboe

 Dieser Beitrag spielt vom 14. bis zum 23. August 2023

Es wird Zeit zum Weiterziehen

Es ist zwar immer wieder das Wetter, dem wir die Schuld zuschieben, wenn wir sehr lange an einem Ort bleiben. In Wirklichkeit aber sind wir selbst es, die bleiben wollen, denen es gefällt an einem Ort, die nicht weg wollen von Freunden oder von Regelmässigkeiten. Dann, plötzlich, total unerwartet überkommt uns der Drang weiter zu kommen, fortzuziehen, wieder zu segeln. Im Hintergrund spielt bestimmt auch in diesem Fall das Wetter seine Rolle. Endlich passt alles. Das Wetter, der Zustand des Bootes, unsere Einstellung und unser Wunsch, unser Hotel seinem Bestehensrecht zuzuführen, das Boot vom Wohn- zum Mobil zu machen.

Heiligenhafen war schön, hat uns gefesselt, hat uns Freunde gebracht und neue vorgestellt. Auf nach dem Westen. Wenn auch nicht so weit, wie andere Jahre so ab August. Der NOK, die Elbe, die Nordsee, das Wattenmeer, alles bleibt, wo es ist, wir werden in Laboe stranden, wollen die Anstrengung nicht auf uns nehmen, welche die genannten Wasser in Petto haben. Wir wollen es gemütlich, wollen es bequem.


Erst nach der Nordtonne drehen wir ab nach Westen.

Segel gesetzt zum letzten Törn dieser Saison.


Dunst im Kielwasser.
Auf Höhe des Marine-Mahnmals ist die Baltic Bay Marina nicht mehr weit.
Die rote Tonne bleibt backbord.
Eine Schönheit.
Bestimmt für Übungen unterwegs.

Ein Platz am Schwimmponton in der Baltic Bay Marina Laboe.
Ich trage einen grossen Namen.
Hierhin dürfen wir verholen.





Einfach nur zauberhaft.
Um allfälligem Heimweh zu begegnen: die Windmühle.
Damit wir es nicht vergessen.
Wenn man an den Strand direkt möchte, muss man ein Ticket lösen.
Ein Kommen und Gehen grosser Fähren.
Ein Hansekogge-Nachbau.
Meins ist etwas kleiner.
Gute Nacht.

Die Autorin allein zuhaus

Damit wir von Laboe aus Richtung Süden vorwärts kommen, heisst es für den Skipper erst einmal mit öV Richtung Westen zu gelangen. Er holt sich unser Gefährt in Stavoren ab, wo wir es in sicheren Händen und unter Dach wissen.
Dadurch heisst es für die Autorin "strumfrei". Nun kann es losgehen mit Reinschiff machen. Waschen, staubsaugen, ausmisten, Dinge finden. 

Beis Sonnenaufgang gehts für den Skipper los mit Fähre, Bus, Zug und 
x-mal umsteigen.

Die Schreiberin beginnt auch früh, damit die Maschine noch frei ist.
Obwohl die Leintücher nur die Matratzen schonen ...
Wie in der Zeitschrift "Zeilen" im April 24 zu lesen ist, könnte man die 
Vorhänge auch viel komplizierter waschen. Immerhin, für Handwäsche
spricht Vieles.
Zweite Maschine.
Die erste Wäsche soll nun in den Trockner. Grosse Erfahrung mit vielen
Häfen lässt einen den Trockner vor Gebrauch reinigen.
Ein Däne meint, das Personal
vergesse dies oft. Als ob es Sache des Personals wäre.
Nein, kein im Flusenfilter gefangenes Plüschtier, sondern einfach niemals
gereinigter Filter.
Nicht alles darf in den Trockner. Das Staubsaugen passiert nebenher.

Wie man die 30 Quadratmeter zum Putzen verdoppelt (verdreifachen mit 
Deck und Cockpit liesse es sich auch noch).
Vor ewigen Zeiten besorgt und nie benutzt: Das Falt-Becken.
Wenn du dann wieder hier bist, lieber Skipper ...

Es gibt noch mehr zu tun

Ausser im Boot muss noch etwas für uns getan werden. Wir müssen einkaufen, das heisst, die Schreiberin muss, denn der Skipper ist noch unterwegs. Also, es ist ja total klar, wie man zum Edeka im Oberdorf kommt. Da gibt es eine Abkürzung. Das wird den Freunden bekannt gegeben, welche dank Status und AIS wissen, wo die BonBini liegt. 

Schliesslich taucht der Edeka nach vielen Umwegen und mehrerem Nachfragen mitsamt Ingo und Elke auf. 

Den Kaffee nehmen wir gleich dort im Bäckerei-Café. Ist es nicht wunderbar, wie so ein Besuch den Tag aufhellt. Im 2022 besuchten wir die beiden mit der BonBini im Wischhafen an der Elbe und wurden mit Auto und Fahrrad an bezaubernde Orte geführt. Im 2021 kamen sie ganz unerwartet an der Mole in Flensburg auf uns zu. Kennen gelernt hatten wir uns bei einem Ticketautomaten, der nicht wollte, wie wir, in der Flensburger Förde. Nun erhalte ich sogar ein Taxi zurück zum Schiff. Vielen Dank für euch.


Wie lieb, danke euch von Herzen.
Die Freunde von der Lot di Tiid besuchen die Autorin.


Segeln heisst, sein Boot an den schönsten Orten der Welt zu reparieren!


Wenn es trocken genug ist, reicht auch die Hitze total.



Damit machen wir uns bald auf die Heimfahrt.
Dieses Bild ist selten möglich: Auto und Boot zusammen, sozusagen 
ein Selfie (grins).

Oberlicht dicht, Baum weg, Leinen verräumt.
Gute Nacht schon wieder.

Der Tag X rückt plötzlich sehr rasch näher ...


Wassertank leer.

Segel verpackt.
Kühlbox offen gehalten

... und ist schon da.








Unser grosses Glück, hier einen Hallenplatz gefunden zu haben, dauert bis zum Einwassern. Wir sprechen beim Auswassern ab, dass der Werft-Chef mit Stavoren Kontakt aufnehmen sollte, weil unser Unterwasser noch so glänzend und ohne Bewuchs an Land kommt. Dort sollte er erfahren, welche Mittel in Holland als umweltfreundlich gelten. Weil wir aber auf dem Vertrag angekreuzt hatten, dass dies auch gemacht werden soll, nehmen sie es für 2200.-- Euro vor, kratzen ohne Rücksprache alles ab und streichen es neu. 

Im Gegenzug werden Rumpf und Deck reinigen und wachsen zwar mit knapp 900.-- Euro verrechnet, aber nicht gemacht. Statt dessen heisst es: Dort ist Eimer und Schrubber. 

Der Motor wurde ebenfalls nicht richtig gewartet, aber immerhin mit gut 4200.-- Euro verrechnet. Dazu kam das Winterlager mit gut 3500.-- Euro. Das Warten von Winschen und Rettungsinsel zu rund 920.-- Euro hat offenbar geklappt.

Nach Rücksprache mit der Werft wird der Preis für den Rumpf erstattet, denn gemacht ists ja nicht. Auch der Motor wird noch in Ordnung gebracht und zwar durch den Chef selbst. Die Entschuldigung fällt knapp aus, doch immerhin wird der Liegeplatz nicht verrechnet, an dem die BonBini nach dem Einwassern eine ganze Woche bleiben muss, damit die Reparaturen der vorgenommenen Arbeiten erledigt werden können.

Auch im hohen Alter heisst es manchmal noch, Lehrgeld zu zahlen.

Wir dürfen nach Stavoren für den nächsten Winter.

Das Wetter verlangt auch hier seinen Tribut.
Mit einem neuen Clubstander wird das Hecktüchlein in die Saison 2024 gehen.