Donnerstag, 3. September 2020

Heimweg in Etappen, auch bei Freunden

Dank folgender Heimreise-Etappen ist es schon nicht mehr so traurig, das Segeln für dies Jahr ad acta zu legen. Als Erstes besuchen wir auf ein Abendessen Gabi und Christoph mit Rambo in Vreden und treffen hier auch deren Nachbarin. Mit ihr und ihrem Mann hatten wir uns anlässlich Christophs Geburtstagsfeier vor zwei Jahren köstlich unterhalten. 

Nach einem phantastischen Essen führt uns der Umweg zu Anna und Rainer. Obwohl beide ausser Haus berufstätig sind, tischen sie zu später Stunde noch ein Bierchen auf dem Balkon auf. Herrlich! Vielen Dank! 

Weil anschliessend aus einem Schaufenster heraus eine schiffige Bauchtasche die Begierde der Schreiberin weckt, gehen wir nach der Verabschiedung am nächsten Morgen auf Erkundung und haben Glück. Sie wird erworben!

In Münster bewillkommnen uns Bernd und Elke mit Smilla. Einige glückliche Spaziergänge, gewittrige und schauerböige Garten-Wettläufe (wir wechseln vom Sonnenplatz schnell unter Dach und zurück, wenn die Sonne wieder da ist) und wunderbare Gespräche bei herrlichem Essen später kehren wir auch Münster den Rücken zu. Obwohl wir herzlich angefragt werden, doch Dortmund nicht auf der Seite zu lassen, fahren wir für dies Jahr daran vorbei fast nach Köln. In Rodenkirchen finden wir einen gemütlichen Campingplatz bei Rheinkilometer 681und erholen uns weiter prächtig bei Spaziergängen und beim Lesen.

In Köln selbst erhalten wir eine unvergessliche Stadtführung von Thomas, der nun wirklich den letzten Winkel dieser schillernden Stadt kennt. Am späten Nachmittag warten Melanie mit Josy und zwei Katzen im Home-Office auf dem Land auf uns. Voller Eindrücke sitzen wir bei Tee und Bier und planen beim Abendessen weitere gemeinsame Aktivitäten, so Corona sie zulassen wird. 

Die nächste und letzte Etappe ist Winningen an der Mosel. Direkt am Fluss faszinieren uns das Wasser und seine Spiegelungen, die durch Windböen und Windstille immer wieder anders erscheinen. Weil es Unfälle gab, werden leider die Segway-Ortsführungen nicht mehr angeboten.

An sich hätte es noch eine letzte Etappe beim Weinbauern Frantzen in Bremm geben sollen, doch der Wetterbericht verspricht Regen, was das Leben im engen Büssli doch eher ungemütlich machen würde. Also ab nach Hause und die Gewitter hier über uns losbrechen lassen. Da hat das liebe Schwesterherz für reibungslose Abläufe gesorgt und unermüdlich Töpfe gegossen, Post sortiert und die Wohnung wohlriechend erhalten, indem sie bei Bedarf Wasser in die Abläufe füllte, damit die Siphons nicht austrocknen. Zudem pflegte sie die Velo-Akkus hervorragend. Bist ein Schatz!

Naja, ausser der Bauchtaschen noch etwas gefunden 😁


Anregende Gespräche in einer Regenpause


Smila wird zur Luna.


Nilgänse am Ufer,
Halsbandsittiche und Nymphensittiche in der Luft.





Rheinkilometer 681.


Schubverband Lynn und Lynn ll


Blick auf unsere vermuteten Traumhäuser.

Die Brücke erträgt das Zusatzgewicht.

Weltberühmt ... 

... und im deutschen Sprachraum zu sehen:
Die "Mitternachtsspitzen", eine Satire-Sendung, finden hinter diesen Fenstern statt.

Ernüchterung: Der Blick durch den Boden direkt auf den Rhein
ist von diesen Häusern aus nicht gegeben.

Wunderbare Wasserspiele

Das Kanälchen ist ein Sekt aus Winningen selbst.

Bis bald wieder einmal!

Weil wir die Herbst-Winter-Saison anders angehen, müsst ihr in dieser Zeit unter folgender Adresse weiterlesen: 

www.sunlight-genuss.blogspot.com 

Damit könnt ihr uns mit unseren Camperfreuden begleiten.


Montag, 17. August 2020

Langsames Törn-Ende und gemütliche Heimreise

Montag, 17. August 2020, bewölkt, heiss, schwül, am Abend Gewitter
Roggebroek, Stavoren

Mit offenen Armen werden wir im Hafen Roggebroek empfangen und erhalten einen Platz bis zum Auswassern. Die ersten Tage ist es so heiss, dass keine Energie bleibt, um auch nur irgendetwas körperlich zu unternehmen. Schon die Fahrradtour zum Coop ist beinahe allzu anstrengend. Herumliegen, lesen, schwitzen ist schon Herausforderung. Dabei haben wir noch Glück, denn über 31.9°C wird es nie. Vielleicht, weil öfter nachts ein Regen fällt oder ein Gewitter abkühlt.

Doch so eine Zeit hat auch ihre Vorteile. Der Hafeneigner stellt nicht nur Kinderspielgeräte, wie Klettertürme, Seilbahn, Reck, Schaukeln, Pedalo-Autos und Fussballplatz, sondern auch Kanus und SUP-Bretter zur Verfügung. Irgendwann ist der Reiz gross und die Luft kühl genug, dass auch die Autorin es wagen will. Nach langem und häufigem Zuschauen hat sie die Technik entdeckt, die für sie am geeignetsten zu sein scheint. 

Ziemlich wackelig!

Die Mole beim Kran ist niedrig, hat Klampen oder eine Reling. Am Brett ist in der Mitte ein Handgriff aus Gurtband angebracht, mit welchem das Brett schön im Gleichgewicht gehalten werden kann, um es zu Wasser zu lassen. Der lange Fussgurt bleibt auch in der Hand. So kann man sich aus dem Sitzen an der Mole auf die Knie aufs Brett verholen. Das Paddel nicht vergessen. Die ersten Anfänge sind gelungen. Nun gehts ein Stück weit auf den Knien, wie im Schlauchboot. Doch der Ehrgeiz will mehr. Mit viel Wackeln und Zittern wird eine stehende Haltung erreicht. So ein bisschen Darwin-artig: stützen mit allen vier Pfoten, Kopf aufrichten, Rücken noch mehr aufrichten, Beine etwas mehr strecken. Doch die Endstellung (also noch nicht Homo-Smart-Phonensis) kommt erst in der dritten autodidaktischen Lektion zum Tragen. Das Ziel ist schon in der ersten Lektion, einfach trocken zu bleiben. Auch mit mehr Mut zum rascheren Stehen und weitere Strecken zu paddeln, bleibt dies als Ziel bestehen, nun sichtbar am herausfordernden Tragen von Shorts und Tanktop statt Bikini.  Der Fotograf hatte unermessliche Geduld, um auf den grossen Platsch zu warten. Erfolglos. 

Das Risiko vom Reinfallen ist schon kleiner.

Nach dem gestrigen starken Gewitter mit viel und heftigem Regen ist es heute etwas kühler und verführt zu Decksarbeiten und zum Waschen. 

Am späten gestrigen Sonntag-Nachmittag entdeckten wir bei den nach Hause gefahrenen Deutschen auf deren Boot ein Luk, das noch offen stand. Zu dritt haben wir schliesslich die Lösung gefunden. Die Schreiberin meldete es, ein Bekannter des Skippers schrieb eine E-Mail an Lubbe, den Hafenbetreiber, während der BonBini-Skipper selbst mit Plastikbeutel und Klebestreifen das Luk abdeckte. Dieser Regen hätte wohl einigen Schaden angerichtet, während die Eigner nun schön beruhigt zuhause bleiben können, bis sie wieder Zeit für ein Segelwochenende haben werden. Immerhin dauert für sie, wie wir vernahmen,  die Anfahrt auch gute drei Stunden.

Gestern hatten wir Besuch von Thomas von der Lytse Germ. Eigentlich wollte er noch auslaufen, doch er leistete uns länger als geplant Gesellschaft und verschob seinen Start auf den Folgetag. Zum Glück vielleicht, denn mit einem solchen Gewitter und Starkwind wäre es vor Anker bestimmt nicht lustig. Wir krängten im Hafen so stark, dass wir unseren Tee gleich ins Spülbecken stellten, weil er auf dem Salontisch nicht mehr sicher gewesen wäre. Gabi und Christoph wollten auch vor dem Regen zuhause sein, sie kommen am nächsten Wochenende wieder mit Gästen aufs Schiff.

Damit die Wäsche nicht zu lange einfach in der Maschine liegen bleibt und andere Waschfreudige von ihrem Wirken abhält, stellt die Autorin stets die Eieruhr mit einer geschätzten Zeit, um den Ablauf zu verfolgen. In einer halben Stunde ist das nächste Nachschauen angesagt.

Heute hat die Schule wieder begonnen. Besonders freudig war das beim ersten Erwachen um 06:00 Uhr, denn dies wäre die Abfahrtszeit, um mit dem Fahrrad rechtzeitig für notwendige Morgenaktivitäten vor der Ankunft der Schüler*innen in der Schule zu sein. Gleichzeitig meldete sich ein ganz kleines bisschen Wehmut, weil das Kollegium fehlt. 

Zuhause beginnt für die Hälfte von Renés Enkeln heute auch der Kindergarten. Für den Jungen bedeutet dies den Start ins zweite Jahr, während es für das Mädchen der Anfang des ersten Kindergartenjahres ist. Es sieht glücklich aus. Viel Spass und viele Freunde wünschen wir euch!

Den ganzen Tag soll nun noch leichter Motregen fallen. 

Gewitterstimmung gestern Abend und heute Nachmittag.

Gut, die Segel sind verpackt und der Baum weg. Morgen ist erst der Mast und dann das ganze Schiff an der Reihe. Natürlich spielt uns der Regen noch Streiche. Kaum ist die Genua zum Herunterholen ausgerollt, fällt ein Platzregen. Also wieder einrollen. Der nächste Platzregen, der sozusagen einen Anlauf zum Hagel nimmt, stört erst, als das Gross schon fast fertig zum Verpacken ist. Anschliessend Ruhe, kein Wässerchen trübt mehr die Arbeiten und die Segel sind ohne Anlass zum Schimmeln am Trockenen. 
Mal sehn, was morgen wird. 

Jedenfalls freuen wir uns auf den Heimweg in Etappen. 

Ist ja schon verrückt, dass wir früher für die neun Wochen, welche der Skipper nun am Stück an Bord ist, das Boot ein halbes Jahr im Wasser liegen und es alle Wetter- und Bio-Unbilden (Mücken, Spinnen, Laub, Pflanzensamen in Massen, Algen, Hagel, Regen, Schnee, ...) ertragen liessen, ohne an Bord zu sein. Frühlingsferien, Sommerferien, Herbstferien waren dazu da. Das hat sich nun gewaltig geändert. Ab dieser Saison darf die BonBini am Stück arbeiten und wird auch die ganze aktive Zeit rein gehalten, nicht nur während sie an Land in der Halle ist! Diese Halle hier im De Roggebroek und wie sie behandelt wird, ist schon ein Glück für unser Schiff. 

Mittwoch, 12. August 2020

Zum Glück auf der Insel

Mittwoch, 12. August 2020, 3 Bft SE, 10:35 mit 26°Celsius
Waddenhaven Texel

Seit einigen Tagen, eigentlich seit vor dem TukTuk-Abenteuer, ist es hier einfach nur heiss, heiss, heiss. Ab und zu gehts zum Sanitär-Gebäude, wonach der Schweiss-Ausbruch garantiert ist. Unser Strand ist zum Glück über die Stege gut erreichbar und genau so schön, wie jener direkt an der Nordsee. Waddenwürmer sind erkennbar an ihren Sandspuren, Krabben schwimmen halb laufend durchs flache Wasser. Ein bisschen Tang treibt daher. 

Gestern Nachmittag waren um die 30 Leute dort, also total überschaubar.
Abends gönnt eine Reiterin ihrem Pferd auch diese Erfrischung. Es taucht sogar den Kopf scheinbar vergnügt ein. 

Eine Dusche findet sich gleich nach der Treppe bei den Bootsstegen. Statt "Zonnebrandcreme" aufzutragen, ziehe ich mir ein entsprechendes Shirt an. 

Abends dauert es sehr lange, bis es von fast 30° Celsius wieder abkühlt. Nachts läuft, zusätzlich zu den offenen Luken, der Venti, damit wir es aushalten.

In Enkhuizen gibt es zur Zeit eine Hitzewarnung. Umso glücklicher sind wir, hier auf der Insel zu sein und es ein bisschen kühler zu haben. Gerade eben erhielt die Auforin auf dem schweisstreibenden Weg zum Hafengebäude das speziellste Kompliment ihres bisherigen über 60jährigen Lebens: Gehst du Krabben fangen? - Oh, ich dachte, du bist ein Kind.

Der Wind hat die Kraft für kühle Wellen.

Spricht für sich.

Sie gehören offenbar zusammen.





Auch die Masten zeigen Niedrigwasser an.

Hoch über dem Grün des Hochwassers, liegen weisse Schleier geisterhaft über den Steinen. 
Geduldig warten unten am Steg die Menschen, bis die Fotografin fertig ist. Danke herzlich!

Sonntag, 9. August 2020

Im TukTuk durch Texel

Freitag, 7. August 2020, 2Bft NE, 26°C, wolkenlos
Waddenhaven Texel

Wie am Vortag vereinbart, sind wir um halb zehn Vormittags bei der TukTuk-Vermietung. Viele der Fahrzeuge stehen schon bereit und sind so getankt, dass man damit den ganzen Tag ohne aufzutanken durch die Insel streifen kann. Nebst der Fahrzeug-Instruktion erhalten wir eine Karte mit Erklärungen und Anweisungen, welches die schönsten Fahrwege sein würden. Einen Rückwärtsgang gebe es nicht, den hätten sie herausgenommen, weil die Touristen damit versehentlich Unfälle verursacht hätten. Das bedeutet also, dass man vor dem Parkieren stets überlegen muss, ob leicht wieder aus dem Parkplatz geschoben werden könnte oder ob man vielleicht einen Platz findet, aus dem einfach vorwärts herauszukommen ist. 
Unser heutiges Reisemobil am Fährhafen.

Zur Fähre

Es ist ein Abenteuer, das auf uns wartet. Als wir beinahe auf der Fähre landen, wird uns ein Wendeplatz angewiesen, damit wir auf den Hol- und Bringplatz gelangen. Die Passagierin und Navigatorin verstand die Anweisungen des Chauffeurs René nur ungenau und führt ihn nach der Aussicht auf die auslaufende Fähre direkt in die falsche Richtung. 
Eben abgelegt nach Den Helder

Beim zweiten Anlauf finden wir den bewachten Strand. Vorher aber wird noch das Rückgrat gestaucht und an einem Schleudertrauma knapp vorbeigeschrammt. Das wird uns den ganzen Tag verfolgen. Auch wenn die Schwellen schön genommen werden können, warten mitten in der Strasse in diesem Licht nicht sichtbare Vertiefungen und Erhöhungen. Manchmal schaffen wir es, halbwegs zu stehen und die Holperei einigermassen aufzufangen. 

Am Strand

Der Strand entschädigt ungemein. Einen so feinen Sand haben wir beim Bastelset mit Skulpturen-Sand zuletzt gespürt. Auch im Wasser stört kein einziger Stein das wunderbare Gefühl. Die Wellen sind mässig, die Badeaufsicht sehr aufmerksam. Jeder Unregelmässigkeit geht sie sofort nach, sei es am Strand oder auf dem Wasser. Zum Beispiel, wenn einer mit seinem SUP zu weit hinaus paddeln will oder eine Getränkedose verloren geht. Kürzlich haben wir online in der Zeitschrift "Zeilen" (Segeln) über sogenannte "mui" gelesen, Strömungen, mit welchen man als Schwimmerin umgehen können sollte. Nur dort, wo vom Land aus brechende Wellen zu sehen sind, ist das Schwimmen sicher. Dazwischen bauen sich oft unsichtbare Strömungen auf, welche einen kräftig mitziehen. Solange man sich mit der Strömung treiben lässt, ist man auf der sicheren Seite, weil sie ausserhalb der unsichtbaren Sandbänke sich abschwächt, man ohne Kräfte zu vergeuden nach rechts oder links schwimmen und dort wieder das Ufer erreichen kann. Oder eben: bewachte Strände und Zeiten für das Badevergnügen nutzen. Jedenfalls ist das Wasser hier herrlich, vollkommen ohne Seegras, Tang oder Quallen. Natürlich ist nach dem Umziehen alles voller feinstem Sand und vermutlich auch salzig, denn Duschen sind nirgends installiert. 
Lauter Taschenmesser-Muscheln
Spuren im Sand

Der Skipper genehmigt sich im schattigen Ausguck ein frühes Mittagessen und passt neben den Strandwächter*innen ebenfalls gut auf. Beim späteren Strandspaziergang geht es an einer Auster mit Seepocken vorbei zu Flächen voller kleiner Müschelchen, welche ein hübsches Muster in den Sand zeichnen, weil sie mit jeder Welle einen kleinen Weg hinein graben. Mehrere ganze Felder und Haufen von Taschenmesser-Muscheln haben sich ebenfalls angesammelt.

Kreuz und quer gen Norden und zurück

Weiter gehts tuktukend den Nebenstrassen entlang über die Insel, durch Ortschaften und immer wieder zu einem Kaffee-Halt. Die Heide blüht dunkelviolett mit der Sonne im Rücken und fast bräunlich im Gegenlicht. Die Kiefern duften für uns erholsam, für sich selbst eher warnend, damit sie Hilfe kriegen von bestimmten Insekten oder Vögeln gegen Frassfeinde. Die Servierfrau in der Pizzeria Italia in Den Hoorn freut sich übers Niederländisch der Autorin. Der Skipper und Chauffeur findet zum Glück Fahrrad-Handschuhe, denn der Gas-Hebel muss in seiner gewünschten Stärke während der ganzen Fahrt festgehalten werden, damit er nicht auf Standgas zurückfällt. Beim Schalten scheppert es unter dem Sitz der Passagierin, als ob hier mehrere Schrauben und Nieten verloren gingen. Zudem sind gewisse Teile nicht fest oder lösen sich nach dem Eindrehen wieder. Das Sonnendach sollte gemäss Anweisung einfach mit Klettverschluss am vorderen Verdeck festgemacht werden können, was auch wunderbar funktioniert. Leider schlägt es kurz darauf gegen den wirklich schwachen Wind einfach zurück. Beim nächsten Halt schliessen wir auch den zugehörigen Reissverschluss. Nun tut es seinen Dienst.
Im Gegenlicht fast braunviolette Heide.

Rosa bis lila mit dem Licht.
Zwei weiteren solchen Gefährten begegnen wir unterwegs, was zu strahlendem Winken führt, denn keiner will zugeben, um welche Tortur es sich bei dieser Vergnügungsfahrt handelt. Schliesslich ziehen wir entlang dem Flugplatz zum Leuchtturm im Norden und erholen uns hier eine Zeitlang. Obwohl Hochsaison ist, stehen wenige Fahrzeuge auf den nahen Parkplätzen. Ganz im Nordosten beim Fähre- (nach Vlieland, nur für Fussgänger) und Rettungsboot-Anleger setzen wir uns in den Schatten auf eine gemütlich gepolsterte Sitzbank und schauen der kleiner werdenden Sandbank weiter draussen zu. Schwimmen sei an diesem Strand wegen gefährlicher Strömungen verboten, dennoch lassen sich einige von diesem Vergnügen nicht abhalten.

Im Hintergrund die schwindende Sandbank
Blick über den Strand nach Nordwesten
Leuchtturm Texel

Atme See und salzige Luft
Mit deinen Füssen im Sand
Blickend 
Nach der Welt
Am anderen Ufer 
(Notiert auf der Willkommenstafel des Café Noordkaap)


Schliesslich gehts mit einem Abstecher ins Zentrum von Den Burg wieder zurück zur Vermietung mit der Mitteilung, wir hätten das Schwimmen, die Cafés und die Insel genossen. Doch werden wir wohl kaum wieder ein solches Gefährt mieten. 

Corona ist überall sehr präsent. In den Cafés mussten wir unsere Daten hinterlassen. Auf den Strassen sind Absperrungen, Pfeile und Anweisungen nicht zu übersehen. Man shopt also zuerst auf der Hinseite diesen Geschäften entlang und später erst denjenigen auf der anderen Seite nach. Flanieren und Seitenwechsel nach dem, was einem als Auslage in die Augen sticht, ist nicht opportun. Von der Fähre kamen die Passagiere mit Mundschutz. Auch im Hafen sind die erlaubten Wege genau markiert. Und dennoch scheint es, als ob vielen Menschen die Anweisungen entgehen oder sie ihnen egal sind. 

Abends und am nächsten Tag erinnert uns Muskelkater lebhaft an den TukTuk-Ausflug.


Samstag, 8. August 2020

Unsere Falträder werden aktiviert

Donnerstag, 6. August 2020, heiss, sonnig, wenig Wind aus Ost
Waddenhaven Texel

Der Wind während des gestrigen Spazierganges hob uns noch fast vom Boden, doch heute ist wenig davon zu spüren. Es wird sich lohnen, die Fahrräder zu entfalten, um die etwas weitere Umgebung. zu erkunden. Unter anderem auch, wo denn nun diese TukTuk-Vermietung beheimatet ist. 
Dem Deich entlang in den Dorfkern und zurück über die alte Mühle führt uns der Weg. 

Doch endlich gehts auch in ein kleines Industriequartier. Hier können Velo-Solex' gemietet werden und im hintersten Winkel tatsächlich TukTuks. Allerdings ist niemand anwesend. Jemand aus einer angrenzenden Werkstatt informiert uns, dass wir anrufen müssten. Weil er unser Niederländisch und auch Deutsch nicht versteht, ruft er für uns an und gibt durch, dass die Vermieterin in einer Minute hier sei. Herrlich, diese Freundlichkeit, welcher wir immer wieder begegnen.

Als sie da ist, offenbar trägt sie keinen Namen, ist aber dieselbe Frau, bei welcher wir anlässlich unseres letzten Texelbesuches einen Buggy mieteten, erfahren wir, dass der Buggy im Hof gerade eben verkauft worden sei. Sie wolle die Inselreklamationen nicht mehr, welche sie sich immer anhören musste, weil Mieter auf den Stränden herumkurvten - verbotenerweise, wohlverstanden.

Jedenfalls reservieren wir ein Gefährt für den Freitag, um die Insel auf eigene Faust zu rekognoszieren. 

Im Hafen geniessen wir ein Bierchen und einen Zmittag-Znacht, informieren uns über Seehundfahrten und radeln auf dem erhöhten Deich rund um den Waddenhafen Texel und zurück.
Die BonBini am Steg.

Mit lauter See-henswürdigkeiten ist die Mauer bemalt.

Man ankert in der Nähe der Hafeneinfahrt.

Der Skipper ist als Erster zuhause.

Wer die Flagge erkennt, findet die BonBini.

Die befeuerte Hafenausfahrt Richtung Watt.

Die Mantelmöwe schmunzelt ...

... und bleibt gerne noch ein Weilchen stehen.


Beim Hinfahren war die Jungmöwe so gut getarnt, dass sie unsichtbar blieb.

Ein Farbtupfer auf der Deichbefestigung.

Der Skipper wartet.

Wasser für (See-) Hunde.
Trinknäpfe beim Sanitär- und Hafenbegäude.

Hochwasser auf Texel durch die Zeit.

Stimmungsvolles "Alpen"glühen unter den Wolken beschliesst den Abend, welchen wir mit einem Sundowner-Drink verabschieden.