Dieser Beitrag spielt im August 2024
Enkhuizen wartet mit Spezialitäten auf
Nachdem wir in Hindeloopen mit Freunden diniert, alleine einen Gazellen-Ritt (Fahrrad-Miete) nach Makkum unternommen und das Städtchen in vielen seiner Facetten abgelichtet haben, führt uns der Wind nach Enkhuizen in den Compagnieshaven direkt beim Open-Air-Museum. Die Oostindische Compagnie war ein später Nachfolger der Hanse-Handelsvereinigung, der zum Beispiel auch Stavoren angehört hatte. Diesem Nachfolger verdankt der Compagnieshaven seinen Namen.
Auch Enkhuizen unterhält uns mit seinen Vereinsanlässen, Carillon-Konzerten von den Kirchtürmen und vom Dromedaris herab oder gehäkelten Sonnenschirm-Überzügen im Pfannkuchenhaus Dinercafé Retro zwischen Buiten- und Buyshaven.
Die Carillon-Konzerte werden auf den Ankündigungen für die Zuiderkerk für jede Darbietung mit einem anderen Künstler beworben. 1 1/2 Stunden dauert ein entsprechendes Konzert hier und ist vom Hafen aus gut zu hören. Kurze Melodien werden täglich sowohl vom Dromedaris, als auch von den Kirchen aus alle halbe Stunden dargeboten.
Die Brandweer bringt sich mit einer vergnüglichen öffentlichen Übung in Erinnerung bei Einwohnern und Touristen, indem sie eine in dieser Hitze sehr willkommene Abkühlung bietet. Aus allen zur Verfügung stehenden Geräten duschen sie die Bevölkerung und präsentieren damit die Löschkraft aus Schläuchen und Spritzen und fischen Jugendliche oder Kinder aus der Gracht zwischen Dromedaris und 'tAnkertje.
Während wir im 'tAnkertje hervorragend schmeckende vegane Gehaktballetjes geniessen, springen ein Vater und seine rund 10-12jährige Tochter x-mal in die Gracht von der Brücke, welche Dromedaris und 'tAnkertje verbindet. Der Skipper fotografiert sie und sendet ihnen anschliessend die Fotos auf ihr Handy, was einen kurzfristigen Kontakt genau für diese Fotos ergibt, den sie genau so schnell wieder löschen.
Passt doch zur Seefahrt, wenn man auch noch internationale Pflänzchen entdeckt.:
Kanadisches Berufkraut. |
Mexikanisches Federkraut. |
Der Purpur-Sonnenhut (Echinacea) kommt glaub auch nicht aus Europa, sondern aus Nordamerika. |
Da hätten wir das Patagonische Eisenkraut (Verbena). |
Sie nennt sich einfach Stockrose, obwohl sie verwandt ist mit den Marshmallows. |
Die Kalimeris Incisa ist eine Asternart (Garten-Schön-Aster). |
Nicht immer ist drin, was draufsteht: Acker-Schachtelhalm. |
Horn- oder kriechender Sauerklee ist weltweit verbreitet. |
Auf diesen Namen käme man selbst wohl nicht: Schönes Federchenmoos. Es ist in Stämmchen und Blättchen gegliedert, wie Lebermoos. Schön? Federchen? |
Der 12. August sieht uns wieder segelnd. |
Wie immer fahren wir am Empfangslokal vorbei, um uns unsere Box nennen zu lassen. Super-Service. |
Die Sonne brennt noch immer stark. |
Ein Motorboot wird von der KNRM in den Hafen gebracht. |
Auf der Dromedaris-Seite ist die Feuerwehr (Brandweer) in Aktion. |
In Badehosen oder leichter Kleidung wird die Abkühlung empfangen. |
Einzelne Fahrzeuge der Brandweer sind bereits wieder am Zusammenräumen. |
Auch die Feuerwehr-Leute selber stehen in leichter Kleidung bereit. |
Das Carillon vom Dromedaris spielt hier.
Hier hören wir das Carillon der Zuiderkerk.
Da ebenfalls, so zauberhaft, es vom Boot
im Hafen aus zu geniessen.
Noch die letzten Sekunden Musik
in der bürgerlichen Dämmerung.
Meist ist der Hafendienst um all die Häfen in Enkhuizen mit dem Fahrrad auf Tour. Hier zwischen dem Oude Haven und dem Fahrwasser zum Buitenhaven. |
So versteht man den Namen Dinercafé Retro, der sich auch in der zusammengewürfelten Möblierung zeigt: Gehäkelte Sonnenschirme. |
Gleich hier legt auch die Fähre aus Stavoren an. |
A apropos Fähre und Stavoren: Es wird Zeit! |
Wie bequem der Wind uns nach Norden schiebt. |
Während wir (schwarz) nach Norden halten, segelt die Nexus (im Roten Kreis) von Medemblik her südlich der Vogelinsel De Kreupel wieder in Richtung Urk. |
Nach dem Schleusen liegen wir im Stadthafen, wo alles Nötige noch nahe ist. |
Tja, das ist dann wohl unser letzter richtiger Törn dieser Saison. Danach verholen wir nur noch vom Stadthafen Stavoren in den Roggebroek, wo wir dies Jahr das Winterlager für unsere BonBini zum Glück wieder haben und sie beruhigt Lubbe und seinen Assistenten überlassen können, nachdem letzten Winter in Laboe nicht alles so ganz nach unserem Gusto war. Wir hätten Freude gehabt, unser Boot mal schon auf der Ostsee zu wissen, wenn wir sowieso meist im Sinn haben, die Sommersaison dort zu verbringen. Die Nachttörns und langen, tideabhängigen Strecken auf der Nordsee bis zu Elbe entfielen dadurch.
Doch manchmal muss man einfach in die Ferne schweifen, um zu sehen, dass das Gute liegt so nah.