Donnerstag, 25. Mai 2017

Bilder aus Hiddensee

Das Fahrrad darf nicht fehlen.
Bad im salzigen, aber warmen Bodden
Blühende Kräuter auf Hiddensee
Wettervortrag
Heidschnucken pflegen den Deich vor Kloster.
Schilling-Gasthof und Laden in Schaprode
Begegnung auf dem schmalen Fahrwasser
Pittoreske Abendstimmung im Hafen





Fahrt vom Hafen zum Internet in Kloster
Ausblick auf Vitte aus einem etwas grösseren Schiff

Kursschiff hinter Sup-Loch und Pferden

Begegnungen mit tollen Menschen

Unser Boot heisst BonBini. Erst einmal erschraken wir damals über diesen Namen, vor allem, weil wir Bonboni lasen.
Die ABC-Inseln sind für die Niederländer sozusagen Heimat, Aruba, Bonaire und Curacao. Deswegen werden wir in niederländischen Häfen oft mit unserem Bootsnamen begrüsst: Willkommen. Auf den ABC-Inseln spricht man Papiamento, eine Art des Kreolischen. Und „BonBini“ heisst „Willkommen!“ in Papiamento (Bienvenue, BonBini). Was könnte es Schöneres geben, als ein Boot, das einen immer wieder willkommen heisst?
Und „BonBini“ sind uns stets die bereichernden Begegnungen mit Menschen. Manchmal auf ein kurzes Hallo, teils auf ein Woher und Wohin, gelegentlich auf einen Cockpit-zu-Cockpit-Schnack und immer wieder auf eine gute Bekanntschaft.
Die Reihenfolge ist frei und nicht zeitlich gemeint. Es gibt Segler, die wir aus ihren Blogs kennen. Wenn man sie dann wirklich antrifft, stellt sich gleich die Frage: Wie denn jetzt? Diskret bleiben? Warten, bis man angesprochen wird? Nein, sich bemerkbar machen! Sie schreiben ja, weil sie Kontakt mögen, anderen Seglern etwas von ihrer eigenen Faszination mitteilen möchten, sie an ihren Erlebnissen teilhaben lassen wollen oder sogar für einen bestimmten Zweck segeln.
Jedenfalls hat sich die Kontaktaufnahme jedes Mal mehr als gelohnt. Es ergaben sich wunderbare Gespräche. Tipps und Kontaktdaten wurden ausgetauscht.
Christoph und Gabi mit ihrer Windsbraut erkannten uns wieder auf Vlieland. Sie beide hatten wir auf Helgoland kennengelernt und auf Langeoog erneut getroffen.
Unser lieber Freund Klaus nahm sich Zeit, uns im City Hafen Hamburg mehrfach zu besuchen. Und René fuhr mit ihm mit dem Fahrrad zur Nefertiti. Jens freute sich, uns wieder eine Hafenführung bieten zu können, die es in sich hat. Sogar Axel von der montäglichen Jam-Session im Maschinenraum des Feuerschiffes Elbe 1 erinnerte sich gern an uns.
Paula mit ihrem Perlenschmuck werden wir wohl nun nicht mehr so oft treffen, weil unser neuer Booots-Platz in Enkhuizen ist und nicht mehr in Muiderzand.
Das erste Bild von BonBini unter Segeln mit uns an Bord hat Christian 2012 aufgenommen und uns geschickt. Ihn und Marion auf ihrer Nexus besuchten wir am Ostermontag in Urk, bevor wir unsere Reise rund Markermeer fortsetzten. Mit ihnen beiden haben wir immer wieder mal technischen und schulischen Austausch.
Auch Amsterdam bleibt nicht ohne Besuch bei Alex, der uns immer wieder herzlichst in sein Steakhouse einlädt.
Guido lernten wir durch seine Filme über seine Einhand-Tranatlantik für einen guten Zweck kennen. Richtig schätzen aber lernten wir ihn in Fehmarn durch die persönliche Begegnung mit ihm. Hier kam sein rücksichtsvolles wertschätzendes Denken noch viel stärker zum Ausdruck. Er sollte nun auf den Erbsen-Inseln nordöstlich von Bornholm sein.
Auf unserer  Lieblingsinsel Hiddensee wurden wir freundlichst begrüsst von unserem Hafenmeister, der uns sofort wieder erkannte: Olaf Thürke. Wir schätzen seinen Humor und seine fast schon satirischen Sprüche. Auch die Buchhändlerin arbeitet noch immer in ihrem kleinen, feinsortierten Buchladen in Vitte.
Dank unserer neuesten Bekanntschaft, Karin und Norbert von der Frauke, besuchten wir den herrlichen Wettervortrag, genossen gestern ein Glas Wein bei ihnen und gehen heute zum Stück Mobby Dick auf der Seebühne.
Der gestrige Ausflug galt einerseits dem Bauern-Geranten-Viehzüchter Schilling und andererseits seinem Gasthof und Hofladen in Schaprode. Dieses Ziel entnahmen wir einer "Nordstory" auf dem NDR. Er lässt seine Rinder ganz frei auf seiner Insel grasen und seine Produkte sowie das Gebäck seiner Frau sind die Reise wert.
Bald wird uns Tom Logisch besuchen, weil erneut Technik ansteht. Ihn kennen wir von der Windsteuerung-Montage und haben immer wieder geschäftlich mit ihm zu tun.

Nach dem nötigen technischen Update werden wir unsere Fahrt fortsetzen und sind gespannt auf weitere Menschen.

Dienstag, 23. Mai 2017

Ein paar weitere Fotos

Vermutlich letztes Ablegen von unserem
langjährigen
"Heimathafen" Muiderzand.
Zeit, um Karten zu berichtigen.
Rast in Vlielands Düne mit Blick auf die Brandgänse (oder Bergeend).

Erste Erdbeeren aus Holland
In einer Ruhe Ruder gehen.

Sonnenaufgang noch weit vor Helgoland.

Jan van Gent im Anflug auf den Brutfelsen in Helgoland.
Genügend Platz auf Helgoland, nur das Klettern ist hoch bei Niedrigwasser...
Klettern für den Strom.
Anlaufen des City Hafens Hamburg.
Die Schwebefähre im NOK ist entfernt.

Giachem ist gespannt auf die Fehmarnsund-Brücke.



BonBini liegt neben Guidos Carpe Diem

Guido macht sich auf nach Murmansk.
Guido mit einer Viertelstunde Vorsprung nach drei Stunden eingeholt.

Sonnenuntergang zwischen Darss und Hiddensee.

Ankern beim Dornbusch.


Wetter Mitte April bis Mitte Mai 2017

Im Gegensatz zu anderen Frühlingen im Norden, zogen wir erst sehr spät T-Shirts an. In der Nacht war starkes Heizen angesagt. Oft lockte das Wetter nicht einmal, um einen Spaziergang zu unternehmen. Zum Glück war immer wieder Einkaufen nötig! Wenn der Wind nicht gerade aus vollen Rohren blies, regnete, schneite und hagelte es. (Leider hatten wir unsere Skibrillen nicht dabei.) Oh, manchmal gab es ein paar trockene Stunden, teils sogar mit Sonne.
Als der Motor nach einer guten Woche endlich in Ordnung war, liess traumhaftes Wetter uns von Muiderzand, Almere-Port nach Enkhuizen segeln. Das Cockpitzelt aufzustellen schafften wir im Buyshaven gerade noch, bevor es wieder so richtig goss. Jetzt begann auch der Starkwind wieder. Also Ferien im neuen „Heimat-Hafen“. (Der richtige Heimathafen ist für ein Schweizer Boot ja immer Basel.) Deswegen bonbinibasel. Aber auch diese Serie fand ein Ende und die Ferne rief. In Makkum warteten wir auf die richtige Tide, um in die Waddenzee nach Vlieland zu schleusen. Erneut herrlich, aber grausam kalt.
Nun folgten Vlieland-Starkwind-Ferien mit zugehörigen Regenschauern, Heizen und Thermo-Zeug. Aber wir blieben auch freiwillig gerne hier.
Das nächste Versprechen von angenehmem Wind (natürlich, wie bisher auch, immer auf die Nase, sodass wir doppelte Strecke segeln mussten) führte uns nach Helgoland. Sobald er dann in Stärke und Richtung etwas passender wurde, begann er zu schwächeln. Trotzdem, wir blieben dem Thermo-Zeug treu.
Auch auf Helgoland. Denn da war es einfach noch einen Tick kälter. Richtung Skagerrak wäre der Wind fast gut gewesen. Doch meinten die NDR-Meteorologen, ganz Skandinavien läge noch unter einer Schneedecke. (Und das ohne Skibrille.) Nein! Also ab in die Elbe. Passt. Ruhig, richtige Tide. Sonne, die schon ein bisschen wärmt in Cuxhaven.
Hamburg war dann seinem Ruf treu mit Schietwetter. Aber es regnete nicht nur jeden Tag mehrmals, sondern die Sonne kam auch zum Vorschein und erwärmte das Cockpitzelt. Und Hamburg bot das erste, starke (Früh-) Sommergewitter. Heizen noch immer.
Nach einigen Tagen Hamburgferien gings im Regen nach Brunsbüttel zum Schleusen in den NOK. Fast kein Regen und wenig heizen. In Laboe endlich war es zu heiss, um das Bierchen im Strandkorb zu geniessen. Fehmarn bot Regen, null Wind bis Gewittersturm mit Schauerböen.  Aber zwei Tage darauf stimmte alles: Guter Wind, gute Richtung, kein Thermo-Zeug mehr. Diese Bedingungen führten uns schliesslich nach Hiddensee, wo die Bermuda-Hosen-T-Shirt-Bade-Saison mit langen Abenden draussen beginnt. Herrlich!

Was bringen die nächsten Monate?

Freitag, 19. Mai 2017

Bilder zum werdenden Sommer

BonBini im Buyshaven


René mit Axel an der Jam Session im Feuerschiff Elbe 1

Eben noch Schnee und schon Sommer

2017 ist ein besonderes Jahr! Die BonBini ist zehnjährig und fünf Jahre mit uns auf Törn.
Muiderzand mit Motorproblemen, Enkhuizen mit dem Buyshaven, Vlieland, Helgoland, Hamburg und der NOK mit einem Abstecher nach Laboe liegen in unserem diesjährigen Kielwasser.

Giachem, der Steinbock aus Flims, ist mit auf Reisen und kommentiert manches Bild.

Aber Bilder müssen warten bis schnelleres Wifi da ist ;-)

Das herrliche Wetter nun mussten wir uns richtig verdienen. Bald schon glaubten wir, nicht genügend Thermowäsche an Bord zu haben. Es hagelte, regnete und schneite. Doch die Zwitschertiere unterwegs liessen es sich nicht nehmen, ihre Stimmen schallen zu lassen. Sie hellten jeden einzelnen Regentag auf.
Gänse, freche Dohlen, Singvögel liessen sich vernehmen. Basstölpel, in Niederländisch "Jan van Gent", und Lummen waren bei Dreizehenmöwen auf der "Langen Anna" am Brüten.

Vor Vlieland hatte uns ein Seehund mit einem Fisch in der Schnauze begrüsst. So einer schwamm erst wieder in der Elbe mit uns Fluss abwärts, als wir von Hamburg her auf Brunsbüttel zu hielten. Und auf der Insel selbst streichelten wir Katzenhaie, Tüpfelrochen und Plattfische. Leider trafen wir die Löffler auf Vlieland nicht an, dafür aber Steinwälzer und Brandgänse.

Zudem trafen und besuchten wir Freunde und Bekanntschaften: In Vlieland ein Pärchen, Christoph und Gabi ohne den Yorkshire-Terrier Rambo von der Windsbraut, das wir vor drei Jahren in Helgoland kennen gelernt und mit ihnen einen Abend in Langeoog verbracht hatten. In Hamburg nahm Klaus von fahrtenseglersglueck.de, der letztes Jahr eindrucksvoll die schwedischen Westschären besegelte, sich richtig viel Zeit für uns. Es war ein wirklich trauriger Abschied, als wir uns wieder auf den Weg machten. Seine Partnerin Ima ist unterwegs an Flimfestivals, weil ihr gemeinsamer Film dort gezeigt wird. Ebenfalls hier im Feuerschiff Elbe 1 erinnerte sich einer der Musiker der montäglichen Jam-Session-Spieler nach so vielen Jahren Renés und hatte in den Pausen viel zu erzählen. Auf einem Rundfahrtenschiff begrüsste und empfing uns Jens, mit dem René vor vier Jahren einen Kneipenabend verbracht hatte. Viele Fotos aus Hamburg erhielten wir vom Guide des Stadtrundfahrten-Busses, weil er fand, auf seinen Fahrradtouren erwische er Bildwinkel, die wir aus dem Bus gar nie erreichten. Als ob man mal eben heimkäme...

Auf Helgoland war im Hafen mal richtig viel Platz in der Vor- oder beinahe noch Wintersaison.

Nachdem wir gehört hatten, dass Skandinavien zu unserer Helgoland-Zeit noch tief im Schnee steckte, verschoben wir den Skagerrak oder Limfjord auf die Rückreise.

Jetzt machen die Schwalben den Sommer. Ein Gewitter ging gestern nieder und erleuchtete den Abendhimmel im Hafen. T-Shirt und Shorts anstelle des Zwiebelschalenprinzips.

Neben uns liegt der Fahrtensegler von törn.de mit Ziel Murmansk auf gleich grossem Boot, wie wir es segeln.

Unsere BonBini ist dicht, der Motor läuft, die Windsteuerung und der Autopilot tun, was von ihnen verlangt wird. Jedenfalls, wenn die Strömung nicht stärker wirkt, als der Wind. Diesel gibts zum Glück an vielen Orten bequem zu erhalten.

Das Einkaufen macht Spass, weil die Frischprodukte wirklich frisch und aus der Region sind, womit das Kochen ein Genuss ist.