Montag, 17. August 2020

Langsames Törn-Ende und gemütliche Heimreise

Montag, 17. August 2020, bewölkt, heiss, schwül, am Abend Gewitter
Roggebroek, Stavoren

Mit offenen Armen werden wir im Hafen Roggebroek empfangen und erhalten einen Platz bis zum Auswassern. Die ersten Tage ist es so heiss, dass keine Energie bleibt, um auch nur irgendetwas körperlich zu unternehmen. Schon die Fahrradtour zum Coop ist beinahe allzu anstrengend. Herumliegen, lesen, schwitzen ist schon Herausforderung. Dabei haben wir noch Glück, denn über 31.9°C wird es nie. Vielleicht, weil öfter nachts ein Regen fällt oder ein Gewitter abkühlt.

Doch so eine Zeit hat auch ihre Vorteile. Der Hafeneigner stellt nicht nur Kinderspielgeräte, wie Klettertürme, Seilbahn, Reck, Schaukeln, Pedalo-Autos und Fussballplatz, sondern auch Kanus und SUP-Bretter zur Verfügung. Irgendwann ist der Reiz gross und die Luft kühl genug, dass auch die Autorin es wagen will. Nach langem und häufigem Zuschauen hat sie die Technik entdeckt, die für sie am geeignetsten zu sein scheint. 

Ziemlich wackelig!

Die Mole beim Kran ist niedrig, hat Klampen oder eine Reling. Am Brett ist in der Mitte ein Handgriff aus Gurtband angebracht, mit welchem das Brett schön im Gleichgewicht gehalten werden kann, um es zu Wasser zu lassen. Der lange Fussgurt bleibt auch in der Hand. So kann man sich aus dem Sitzen an der Mole auf die Knie aufs Brett verholen. Das Paddel nicht vergessen. Die ersten Anfänge sind gelungen. Nun gehts ein Stück weit auf den Knien, wie im Schlauchboot. Doch der Ehrgeiz will mehr. Mit viel Wackeln und Zittern wird eine stehende Haltung erreicht. So ein bisschen Darwin-artig: stützen mit allen vier Pfoten, Kopf aufrichten, Rücken noch mehr aufrichten, Beine etwas mehr strecken. Doch die Endstellung (also noch nicht Homo-Smart-Phonensis) kommt erst in der dritten autodidaktischen Lektion zum Tragen. Das Ziel ist schon in der ersten Lektion, einfach trocken zu bleiben. Auch mit mehr Mut zum rascheren Stehen und weitere Strecken zu paddeln, bleibt dies als Ziel bestehen, nun sichtbar am herausfordernden Tragen von Shorts und Tanktop statt Bikini.  Der Fotograf hatte unermessliche Geduld, um auf den grossen Platsch zu warten. Erfolglos. 

Das Risiko vom Reinfallen ist schon kleiner.

Nach dem gestrigen starken Gewitter mit viel und heftigem Regen ist es heute etwas kühler und verführt zu Decksarbeiten und zum Waschen. 

Am späten gestrigen Sonntag-Nachmittag entdeckten wir bei den nach Hause gefahrenen Deutschen auf deren Boot ein Luk, das noch offen stand. Zu dritt haben wir schliesslich die Lösung gefunden. Die Schreiberin meldete es, ein Bekannter des Skippers schrieb eine E-Mail an Lubbe, den Hafenbetreiber, während der BonBini-Skipper selbst mit Plastikbeutel und Klebestreifen das Luk abdeckte. Dieser Regen hätte wohl einigen Schaden angerichtet, während die Eigner nun schön beruhigt zuhause bleiben können, bis sie wieder Zeit für ein Segelwochenende haben werden. Immerhin dauert für sie, wie wir vernahmen,  die Anfahrt auch gute drei Stunden.

Gestern hatten wir Besuch von Thomas von der Lytse Germ. Eigentlich wollte er noch auslaufen, doch er leistete uns länger als geplant Gesellschaft und verschob seinen Start auf den Folgetag. Zum Glück vielleicht, denn mit einem solchen Gewitter und Starkwind wäre es vor Anker bestimmt nicht lustig. Wir krängten im Hafen so stark, dass wir unseren Tee gleich ins Spülbecken stellten, weil er auf dem Salontisch nicht mehr sicher gewesen wäre. Gabi und Christoph wollten auch vor dem Regen zuhause sein, sie kommen am nächsten Wochenende wieder mit Gästen aufs Schiff.

Damit die Wäsche nicht zu lange einfach in der Maschine liegen bleibt und andere Waschfreudige von ihrem Wirken abhält, stellt die Autorin stets die Eieruhr mit einer geschätzten Zeit, um den Ablauf zu verfolgen. In einer halben Stunde ist das nächste Nachschauen angesagt.

Heute hat die Schule wieder begonnen. Besonders freudig war das beim ersten Erwachen um 06:00 Uhr, denn dies wäre die Abfahrtszeit, um mit dem Fahrrad rechtzeitig für notwendige Morgenaktivitäten vor der Ankunft der Schüler*innen in der Schule zu sein. Gleichzeitig meldete sich ein ganz kleines bisschen Wehmut, weil das Kollegium fehlt. 

Zuhause beginnt für die Hälfte von Renés Enkeln heute auch der Kindergarten. Für den Jungen bedeutet dies den Start ins zweite Jahr, während es für das Mädchen der Anfang des ersten Kindergartenjahres ist. Es sieht glücklich aus. Viel Spass und viele Freunde wünschen wir euch!

Den ganzen Tag soll nun noch leichter Motregen fallen. 

Gewitterstimmung gestern Abend und heute Nachmittag.

Gut, die Segel sind verpackt und der Baum weg. Morgen ist erst der Mast und dann das ganze Schiff an der Reihe. Natürlich spielt uns der Regen noch Streiche. Kaum ist die Genua zum Herunterholen ausgerollt, fällt ein Platzregen. Also wieder einrollen. Der nächste Platzregen, der sozusagen einen Anlauf zum Hagel nimmt, stört erst, als das Gross schon fast fertig zum Verpacken ist. Anschliessend Ruhe, kein Wässerchen trübt mehr die Arbeiten und die Segel sind ohne Anlass zum Schimmeln am Trockenen. 
Mal sehn, was morgen wird. 

Jedenfalls freuen wir uns auf den Heimweg in Etappen. 

Ist ja schon verrückt, dass wir früher für die neun Wochen, welche der Skipper nun am Stück an Bord ist, das Boot ein halbes Jahr im Wasser liegen und es alle Wetter- und Bio-Unbilden (Mücken, Spinnen, Laub, Pflanzensamen in Massen, Algen, Hagel, Regen, Schnee, ...) ertragen liessen, ohne an Bord zu sein. Frühlingsferien, Sommerferien, Herbstferien waren dazu da. Das hat sich nun gewaltig geändert. Ab dieser Saison darf die BonBini am Stück arbeiten und wird auch die ganze aktive Zeit rein gehalten, nicht nur während sie an Land in der Halle ist! Diese Halle hier im De Roggebroek und wie sie behandelt wird, ist schon ein Glück für unser Schiff. 

Mittwoch, 12. August 2020

Zum Glück auf der Insel

Mittwoch, 12. August 2020, 3 Bft SE, 10:35 mit 26°Celsius
Waddenhaven Texel

Seit einigen Tagen, eigentlich seit vor dem TukTuk-Abenteuer, ist es hier einfach nur heiss, heiss, heiss. Ab und zu gehts zum Sanitär-Gebäude, wonach der Schweiss-Ausbruch garantiert ist. Unser Strand ist zum Glück über die Stege gut erreichbar und genau so schön, wie jener direkt an der Nordsee. Waddenwürmer sind erkennbar an ihren Sandspuren, Krabben schwimmen halb laufend durchs flache Wasser. Ein bisschen Tang treibt daher. 

Gestern Nachmittag waren um die 30 Leute dort, also total überschaubar.
Abends gönnt eine Reiterin ihrem Pferd auch diese Erfrischung. Es taucht sogar den Kopf scheinbar vergnügt ein. 

Eine Dusche findet sich gleich nach der Treppe bei den Bootsstegen. Statt "Zonnebrandcreme" aufzutragen, ziehe ich mir ein entsprechendes Shirt an. 

Abends dauert es sehr lange, bis es von fast 30° Celsius wieder abkühlt. Nachts läuft, zusätzlich zu den offenen Luken, der Venti, damit wir es aushalten.

In Enkhuizen gibt es zur Zeit eine Hitzewarnung. Umso glücklicher sind wir, hier auf der Insel zu sein und es ein bisschen kühler zu haben. Gerade eben erhielt die Auforin auf dem schweisstreibenden Weg zum Hafengebäude das speziellste Kompliment ihres bisherigen über 60jährigen Lebens: Gehst du Krabben fangen? - Oh, ich dachte, du bist ein Kind.

Der Wind hat die Kraft für kühle Wellen.

Spricht für sich.

Sie gehören offenbar zusammen.





Auch die Masten zeigen Niedrigwasser an.

Hoch über dem Grün des Hochwassers, liegen weisse Schleier geisterhaft über den Steinen. 
Geduldig warten unten am Steg die Menschen, bis die Fotografin fertig ist. Danke herzlich!

Sonntag, 9. August 2020

Im TukTuk durch Texel

Freitag, 7. August 2020, 2Bft NE, 26°C, wolkenlos
Waddenhaven Texel

Wie am Vortag vereinbart, sind wir um halb zehn Vormittags bei der TukTuk-Vermietung. Viele der Fahrzeuge stehen schon bereit und sind so getankt, dass man damit den ganzen Tag ohne aufzutanken durch die Insel streifen kann. Nebst der Fahrzeug-Instruktion erhalten wir eine Karte mit Erklärungen und Anweisungen, welches die schönsten Fahrwege sein würden. Einen Rückwärtsgang gebe es nicht, den hätten sie herausgenommen, weil die Touristen damit versehentlich Unfälle verursacht hätten. Das bedeutet also, dass man vor dem Parkieren stets überlegen muss, ob leicht wieder aus dem Parkplatz geschoben werden könnte oder ob man vielleicht einen Platz findet, aus dem einfach vorwärts herauszukommen ist. 
Unser heutiges Reisemobil am Fährhafen.

Zur Fähre

Es ist ein Abenteuer, das auf uns wartet. Als wir beinahe auf der Fähre landen, wird uns ein Wendeplatz angewiesen, damit wir auf den Hol- und Bringplatz gelangen. Die Passagierin und Navigatorin verstand die Anweisungen des Chauffeurs René nur ungenau und führt ihn nach der Aussicht auf die auslaufende Fähre direkt in die falsche Richtung. 
Eben abgelegt nach Den Helder

Beim zweiten Anlauf finden wir den bewachten Strand. Vorher aber wird noch das Rückgrat gestaucht und an einem Schleudertrauma knapp vorbeigeschrammt. Das wird uns den ganzen Tag verfolgen. Auch wenn die Schwellen schön genommen werden können, warten mitten in der Strasse in diesem Licht nicht sichtbare Vertiefungen und Erhöhungen. Manchmal schaffen wir es, halbwegs zu stehen und die Holperei einigermassen aufzufangen. 

Am Strand

Der Strand entschädigt ungemein. Einen so feinen Sand haben wir beim Bastelset mit Skulpturen-Sand zuletzt gespürt. Auch im Wasser stört kein einziger Stein das wunderbare Gefühl. Die Wellen sind mässig, die Badeaufsicht sehr aufmerksam. Jeder Unregelmässigkeit geht sie sofort nach, sei es am Strand oder auf dem Wasser. Zum Beispiel, wenn einer mit seinem SUP zu weit hinaus paddeln will oder eine Getränkedose verloren geht. Kürzlich haben wir online in der Zeitschrift "Zeilen" (Segeln) über sogenannte "mui" gelesen, Strömungen, mit welchen man als Schwimmerin umgehen können sollte. Nur dort, wo vom Land aus brechende Wellen zu sehen sind, ist das Schwimmen sicher. Dazwischen bauen sich oft unsichtbare Strömungen auf, welche einen kräftig mitziehen. Solange man sich mit der Strömung treiben lässt, ist man auf der sicheren Seite, weil sie ausserhalb der unsichtbaren Sandbänke sich abschwächt, man ohne Kräfte zu vergeuden nach rechts oder links schwimmen und dort wieder das Ufer erreichen kann. Oder eben: bewachte Strände und Zeiten für das Badevergnügen nutzen. Jedenfalls ist das Wasser hier herrlich, vollkommen ohne Seegras, Tang oder Quallen. Natürlich ist nach dem Umziehen alles voller feinstem Sand und vermutlich auch salzig, denn Duschen sind nirgends installiert. 
Lauter Taschenmesser-Muscheln
Spuren im Sand

Der Skipper genehmigt sich im schattigen Ausguck ein frühes Mittagessen und passt neben den Strandwächter*innen ebenfalls gut auf. Beim späteren Strandspaziergang geht es an einer Auster mit Seepocken vorbei zu Flächen voller kleiner Müschelchen, welche ein hübsches Muster in den Sand zeichnen, weil sie mit jeder Welle einen kleinen Weg hinein graben. Mehrere ganze Felder und Haufen von Taschenmesser-Muscheln haben sich ebenfalls angesammelt.

Kreuz und quer gen Norden und zurück

Weiter gehts tuktukend den Nebenstrassen entlang über die Insel, durch Ortschaften und immer wieder zu einem Kaffee-Halt. Die Heide blüht dunkelviolett mit der Sonne im Rücken und fast bräunlich im Gegenlicht. Die Kiefern duften für uns erholsam, für sich selbst eher warnend, damit sie Hilfe kriegen von bestimmten Insekten oder Vögeln gegen Frassfeinde. Die Servierfrau in der Pizzeria Italia in Den Hoorn freut sich übers Niederländisch der Autorin. Der Skipper und Chauffeur findet zum Glück Fahrrad-Handschuhe, denn der Gas-Hebel muss in seiner gewünschten Stärke während der ganzen Fahrt festgehalten werden, damit er nicht auf Standgas zurückfällt. Beim Schalten scheppert es unter dem Sitz der Passagierin, als ob hier mehrere Schrauben und Nieten verloren gingen. Zudem sind gewisse Teile nicht fest oder lösen sich nach dem Eindrehen wieder. Das Sonnendach sollte gemäss Anweisung einfach mit Klettverschluss am vorderen Verdeck festgemacht werden können, was auch wunderbar funktioniert. Leider schlägt es kurz darauf gegen den wirklich schwachen Wind einfach zurück. Beim nächsten Halt schliessen wir auch den zugehörigen Reissverschluss. Nun tut es seinen Dienst.
Im Gegenlicht fast braunviolette Heide.

Rosa bis lila mit dem Licht.
Zwei weiteren solchen Gefährten begegnen wir unterwegs, was zu strahlendem Winken führt, denn keiner will zugeben, um welche Tortur es sich bei dieser Vergnügungsfahrt handelt. Schliesslich ziehen wir entlang dem Flugplatz zum Leuchtturm im Norden und erholen uns hier eine Zeitlang. Obwohl Hochsaison ist, stehen wenige Fahrzeuge auf den nahen Parkplätzen. Ganz im Nordosten beim Fähre- (nach Vlieland, nur für Fussgänger) und Rettungsboot-Anleger setzen wir uns in den Schatten auf eine gemütlich gepolsterte Sitzbank und schauen der kleiner werdenden Sandbank weiter draussen zu. Schwimmen sei an diesem Strand wegen gefährlicher Strömungen verboten, dennoch lassen sich einige von diesem Vergnügen nicht abhalten.

Im Hintergrund die schwindende Sandbank
Blick über den Strand nach Nordwesten
Leuchtturm Texel

Atme See und salzige Luft
Mit deinen Füssen im Sand
Blickend 
Nach der Welt
Am anderen Ufer 
(Notiert auf der Willkommenstafel des Café Noordkaap)


Schliesslich gehts mit einem Abstecher ins Zentrum von Den Burg wieder zurück zur Vermietung mit der Mitteilung, wir hätten das Schwimmen, die Cafés und die Insel genossen. Doch werden wir wohl kaum wieder ein solches Gefährt mieten. 

Corona ist überall sehr präsent. In den Cafés mussten wir unsere Daten hinterlassen. Auf den Strassen sind Absperrungen, Pfeile und Anweisungen nicht zu übersehen. Man shopt also zuerst auf der Hinseite diesen Geschäften entlang und später erst denjenigen auf der anderen Seite nach. Flanieren und Seitenwechsel nach dem, was einem als Auslage in die Augen sticht, ist nicht opportun. Von der Fähre kamen die Passagiere mit Mundschutz. Auch im Hafen sind die erlaubten Wege genau markiert. Und dennoch scheint es, als ob vielen Menschen die Anweisungen entgehen oder sie ihnen egal sind. 

Abends und am nächsten Tag erinnert uns Muskelkater lebhaft an den TukTuk-Ausflug.


Samstag, 8. August 2020

Unsere Falträder werden aktiviert

Donnerstag, 6. August 2020, heiss, sonnig, wenig Wind aus Ost
Waddenhaven Texel

Der Wind während des gestrigen Spazierganges hob uns noch fast vom Boden, doch heute ist wenig davon zu spüren. Es wird sich lohnen, die Fahrräder zu entfalten, um die etwas weitere Umgebung. zu erkunden. Unter anderem auch, wo denn nun diese TukTuk-Vermietung beheimatet ist. 
Dem Deich entlang in den Dorfkern und zurück über die alte Mühle führt uns der Weg. 

Doch endlich gehts auch in ein kleines Industriequartier. Hier können Velo-Solex' gemietet werden und im hintersten Winkel tatsächlich TukTuks. Allerdings ist niemand anwesend. Jemand aus einer angrenzenden Werkstatt informiert uns, dass wir anrufen müssten. Weil er unser Niederländisch und auch Deutsch nicht versteht, ruft er für uns an und gibt durch, dass die Vermieterin in einer Minute hier sei. Herrlich, diese Freundlichkeit, welcher wir immer wieder begegnen.

Als sie da ist, offenbar trägt sie keinen Namen, ist aber dieselbe Frau, bei welcher wir anlässlich unseres letzten Texelbesuches einen Buggy mieteten, erfahren wir, dass der Buggy im Hof gerade eben verkauft worden sei. Sie wolle die Inselreklamationen nicht mehr, welche sie sich immer anhören musste, weil Mieter auf den Stränden herumkurvten - verbotenerweise, wohlverstanden.

Jedenfalls reservieren wir ein Gefährt für den Freitag, um die Insel auf eigene Faust zu rekognoszieren. 

Im Hafen geniessen wir ein Bierchen und einen Zmittag-Znacht, informieren uns über Seehundfahrten und radeln auf dem erhöhten Deich rund um den Waddenhafen Texel und zurück.
Die BonBini am Steg.

Mit lauter See-henswürdigkeiten ist die Mauer bemalt.

Man ankert in der Nähe der Hafeneinfahrt.

Der Skipper ist als Erster zuhause.

Wer die Flagge erkennt, findet die BonBini.

Die befeuerte Hafenausfahrt Richtung Watt.

Die Mantelmöwe schmunzelt ...

... und bleibt gerne noch ein Weilchen stehen.


Beim Hinfahren war die Jungmöwe so gut getarnt, dass sie unsichtbar blieb.

Ein Farbtupfer auf der Deichbefestigung.

Der Skipper wartet.

Wasser für (See-) Hunde.
Trinknäpfe beim Sanitär- und Hafenbegäude.

Hochwasser auf Texel durch die Zeit.

Stimmungsvolles "Alpen"glühen unter den Wolken beschliesst den Abend, welchen wir mit einem Sundowner-Drink verabschieden.

Donnerstag, 6. August 2020

Auf nach Texel

Dienstag, 4. August 2020, wechselnd bewölkt bis klar, windstill bis 6 Bft
Texel

Andijk hat uns bei sich gehalten in Regen und rechtem Wind. Doch es kommt der Moment, in dem es aus dem Innersten "Weiter!" ruft. Eigentlich nur zum Ankern, denn Schwimmen ist doch endlich wieder einmal angesagt.
 
Der Wind meint es anders. Er zieht uns mit 1 bis 3 Beaufort in die Gegend von Stavoren. Um 13 Uhr wollen wir wenden und wenigstens noch in die Nähe vom Abschlussdeich kommen. Aber nicht mit diesem nun total eingeschlafenen Wind. Wir haben die Tiden für die nächsten paar Tage genau herausgeschrieben und wann wir in den Oever geschleust haben müssen, um mit der Tide geschickt nach Oudeschild auf der vorgelagerten Wadden-Insel Texel anzukommen. Der Weg über den Bollen ist zwar nun wieder freigespült, aber wir trauen der Sache nicht ganz, sondern nehmen die Spitzkehre über das Gat van de Stier. Für den Bollen wäre es nun auch die falsche Zeit. 

Pünktlich kommen wir bei der Schleuse eine gute halbe Stunde vor dem beabsichtigten Start im Watten-Meer an, müssen noch kurz auf eine Ausschleusung von wenigen Seglern warten und werden dann eingelassen. Fünf Boote laufen ein plus noch drei Verspätete. Einer davon bietet herrliches Schleusenkino. Weil er sich, statt mit der Heckleine und mittels Eindampfen, mit der Bugleine festmacht und zu langsam für die Heckleine ist, spült es sein Heck zur gegenüberliegenden Schleusenwand. Er ist gerade genug lang, um nicht verkeilt zu werden. Mit Hilfe seiner Nachbarn gelingt es ihm, sich zu drehen, sodass er nun mit dem Heck zur Ausfahrt steht, aber fest ist. Nach dieser Pirouette schliesst sich das Schleusentor, um nur kurz danach dasjenige zur Waddenzee zu öffnen. Im Moment ändert sich der Pegel in der Kammer nicht, denn 1,5 h vor Niedrigwasser Den Oever steht die Tide gleich dem IJsselmeer. Nur die Brücke am Abschlussdeich muss sich noch öffnen, danach ist die Fahrt frei zu unserem heutigen Ziel: Texel!



Der Strom schiebt uns, wie berechnet mit einem zusätzlichen Knoten, während der Motor schon selber 6 Knoten liefert. Auf der Seehundbank an Backbord ruhen sich Robben aus und winken scheinbar mit ihren Hinterbeinen. Auf einem Fischkutter ist die Gangway bis ins Wasser hinunter gelassen und empfängt die Watt-Wanderer und -Wanderinnen nach ihrem schlickigen Spaziergang an Bord. Etwas weiter, auch an Backbord, steht ein Baggerschiff am Arbeiten und verbreitet starken Moderduft. 

Der Sandexpress baggert und duftet.

Einer unserer Mitgeschleusten versucht um diese Zeit die Abkürzung über den Bollen nach Oudeschild zu nehmen, kehrt aber nach kurzer Zeit auf derselben Strecke zurück, um doch das Gat van de Stier zu nehmen. 

Texel kommt immer mehr in Sicht und die Wellen stehen immer stärker. Wind gegen Strom, bis wir die Spitzkehre der Insel entlang hinter uns haben. Hier schieben Wind und Tide wieder mit. 

Ein Schreck steht auf dem Einfahrtsdamm: Hafen Texel gesperrt. Zudem begrenzen Flusskreuzfahrt- und andere Kreuzfahrtschiffe scheinbar den Hafenraum. Wir glauben beidem nicht, sondern folgen dem Wegweiser "Waddenhaven Texel" mit seinen drei Wellen im Signet. Im Stadthafen entdecken wir einen Platz mit grünem Schild für "frei", doch folgen wir noch weiter den anderen Masten, bis uns der Hafenmeister in seinem Schlauchboot empfängt: "Alles besetzt, der Hafen ist zu!". Oh, je nun. Vielleicht können wir doch noch im Stadthafen ein Unterkommen finden. Doch noch während wir das denken, fragt der Chef nach unserer Breite und schätzt selber die Länge auf 10 Meter. Ja, wir könnten uns an die Lemster Aak LE 29 legen, im Fahrwasser zwischen Steg C und D. So ein Glück! Vielen herzlichen Dank.

Wenig später liegen wir an dieser Aak fest und sitzen relaxt bei einem Anlege-Drink.

Dem Frachter und den Fischern im Hintergrund klatschen die Wellen übers Deck, während der
kleine Segler scheinbar von der Welle weit übers Wasser hochgehoben und darauf ins Wellental
hinunter geknallt wird.
Wir sind glücklich an Land.


Am folgenden Tag herrscht starker Wind, aber wir dürfen uns, ohne es im Büro melden zu müssen, einen Platz aus Steg D oder E nehmen. Die Bezahlung gelte auch dafür. Natürlich schnappt uns einer genau den scheinbar einzigen Platz noch weg. Doch, wenn Engel reisen ... Jedenfalls winkt uns das Glück und wir finden unsere Box an einem Fingerdock.

Gerne würden wir bei der TukTuk-Vermieterin einen Buggy mieten für den Donnerstag. Es ist unglaublich, wie schwer sie zu finden ist. Schon letztes Mal hatten wir einige Schwierigkeiten mit dem Bürokram und dem Zurückbringen des Fahrzeugs. Mal sehn.
Der Nexus-Skipper entdeckte uns in diesem Gewimmel neben der rötlichen Lemsteraak.



Montag, 3. August 2020

Wie läufts denn zuhause?

Sonntag, 2. August 2020, W 3-6 Bot, sonnig bis bewölkt und sogar bedeckt
Andijk

Während wir Sonnenuntergänge, geflügelte Binnen- und Buten-Flieger erleben, wächst in den Gärten der unterschiedlichsten Blumenfreunde und -Freundinnen eine Ernte heran, die zum Schlemmen, Einmachen und einfach nur Anschauen verlockt. Nebst den unterschiedlichen Gemüsen, werden auch Kräuter bearbeitet, gefroren und getrocknet, damit das Sommeraroma einen auch während der langen dunklen Wintermonate erfreut. 

Fotos davon lassen uns diese Augenblicke miterleben. Hier einige Beispiele. 

Feigen-Brombeer-Confitüre

frische Eier 


















Mitten in den Ferien zeigt ein Kindergärtner, was er schon drauf hat. Welches Kind in diesem Alter schreibt schon "glücklich" richtig? Mit einer Menge erster und zweiter Klassen der Unterstufe im Kielzug ist der Schreiberin nach 43 Jahren unterrichten dies noch selten begegnet. Zudem sind Wortabstände kein unbekannter Begriff. Herrlich, so etwas mitzuerleben.
.

Der Sechsjährige schreibt an seine Schwester 😍







































Nach der Hitzewelle Regen im Unterland.



Der Mond zuhause lässt sich noch besser fotografieren.

Und die Blumentöpfe geniessen die beste Pflege, ...



... während die Pensionsgaben auf neue Aufmerksamkeit warten.


Weitere bereiten sich auf einen Umbau vor und haben nur noch das Nötigste zur Hand.


... machen die Küche zu, das Bad wir für alles benutzt, ...

... und andere kühlen die Augen mit den frischen Farben
von  Himmel und Bergsee.

Da werden in diesem August keine Bahnen und Stände für die Chilbi stehen, kein Gedränge zu
durchqueren sein.

Dieser Platz wird frei sein und von der Badi nebenan 
coronabedingt keine Seetraversierung starten. 

Oh, du mein Schreck! Ob da je wieder eine tolle Küche entsteht?

Einige sind mit dem Fahrrad unterwegs (Sion).

Andere nutzen die Zeit für Kreativität.