Donnerstag, 19. bis Samstag, 21. Oktober: Noch ein bisschen Ferien
Wozu haben wir die Absolutely? Verkauft werden kann sie doch nicht, das ist alles mit dem Hafen viel zu kompliziert. Also geniessen wir sie mit all ihren Blasen am Rumpf und ihrem Fernweh-Duft nach Diesel.
Wir laufen aus! Es hat sogar ein mildes Brischen. Die Segel werden gesetzt. Bald schläft der Wind wieder ein, doch wir sind aus dem Dreieck des Querfahrers hinausgeschoben worden und können es fürs Baden gemütlich nehmen. Obwohl: eigentlich sollten wir als anständige See-Benützer diesem Passagierschiff oder auch jedem anderen Ausflugsboot im Weg stehen. Dann dürften sie nämlich ihr Schiffshorn benützen. Bei Gefahr ist es noch erlaubt. Zum An- und Ablegen von der Schiffshaltestelle sind Schallzeichen neuerdings verboten. Zu den Vieh- und Kirchenglocken gesellt sich nun auch das Schiffshorn. Eine Einzelperson bekam auf ihre Klage hin Recht. Das Schallzeichen eines Schiffes ist Lärmbelästigung!!! Merkwürdig, dass niemand etwas gegen die Auspuff-starken Autorennen unternimmt, welche bei schönem Wetter regelmässig abends spät auf der Seestrasse stattfinden. Also, wenn man einem Kursschiff im Weg steht, hört man das seit 150 Jahren vertraute Schiffshorn wieder einmal. Nun gehts tuckernd weiter bis zur Ufenau.
Hier sind die Handwerker seit dem März mit dem Umbau ganz schön vorwärts gekommen. Die Biberschwanzziegel leuchten von weitem. Meinrads Raben fliegen wieder über dem Türsturz. Der Anbau ist in Form und Holzfarbe diskret. Das hölzerne Toilettenhäuschen steht etwas abseits und im Gebäude selbst soll alles wieder sicher begehbar sein.
Noch ein weiters Boot ausser uns legt kurz an für einen Inselspaziergang, danach sind wir alleine und es ist absolut ruhig, als auch die Handwerker zurück ans Festland gefahren sind. Wir geniessen das Fondue im Cockpit in der lauen Abendluft.
Nachts plätschert der See unter dem leichten Ostwind ans Heck und Orion steht vertraut am Himmel.
Noch vor dem ersten Morgenschwumm versucht ein weiterer Segler neben uns festzumachen. Nach drei Anläufen mit slippendem Anker, bieten wir an, sich an die Absolutely ins Päckli zu legen. Dadurch ergibt sich im Laufe des Tages ein hübscher Klönschnack, der zu einem gemütlichen Sonnen-Untergangs-Glas im Cockpit der Dufour "Pizokel" führt, wo wir uns erinnern, dass wir uns an einem "Männer-Montag" vor einigen Jahren bereits kennen gelernt hatten.
Tags darauf gibts eine Freundschafts-Regatta zwischen der Absolutely und der Pizokel, bevor sie umkehrt und wir nach dem Tanken heimsegeln.
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