Tatsächlich gefällt es uns in Cuxhaven immer wieder.
Dieser Beitrag spielt vom Donnerstag, 30. Juni bis zum Sonntag, 3. Juli 2022
Nach einem Telefonat an den Hafenmeister können wir tatsächlich nach dem Spülen mit geöffneter Brücke zweieinhalb Stunden vor Hochwasser Wischhafen die Leinen loswerfen und uns Elbe-abwärts begeben. Diese spült uns in ordentlicher Zeit von rund fünf Stunden in den Segelporthafen Cuxhaven, wo wir einen angemessenen Platz finden, dessen einziger Nachteil ist, dass der Eigner seinen achterlichen Festmacher so um die Klampe gewurstelt hat, dass unsere eigene Leine kaum Platz findet.
Dafür finden wir einen Platz im Club, um einen gemütlichen Znacht zu uns zu nehmen. Die Autorin probiert es wieder einmal mit Fisch. Der wäre gar nicht so schlecht, wenn da nicht viel mehr Speck als Fisch auf dem Teller wäre. Jedenfalls ist das Clubhaus sehr anziehend restauriert und wird jetzt professionell geführt. Dadurch weiss die Kellnerin immer schon, was wir gerne trinken wollen, denn wir bleiben ja sicher bis am Samstag.
Am Freitag machen wir einen ausführlichen Spaziergang durch Cux, begeben uns auf die Suche nach einem passenden Lämpchen für den Peilkompass. Leider aber führen alle Läden nur solche für eine 12-Volt-Leuchte, statt für eine Batterie-betriebene. Wenigstens gibt es am Stadthafen frische Crêpes, sodass wir nicht verhungern müssen. Nach dem Sundowner im Club haben wir keinen Hunger mehr, sondern verholen uns früh in die Kojen, denn am folgenden Morgen sollten wir mit ablaufendem Wasser die Leinen loswerfen.
Um sechs Uhr gehts zur Tankstelle, wo wir immerhin auch wieder 33 Liter bunkern können. Anschliessend zieht uns die Elbe unter Segeln zielgerichtet Richtung Helgoland. Jedenfalls für anderthalb Stunden an diesem erneut herrlichen Tag.
 |
Tschüss Kugelbake von Cuxhaven, bis nächstes Jahr! |
 |
Ein froher Blick zurück auf das Festland ... |
 |
... und Tücher gesetzt. |
Was tut denn der auf dem kleinen Holzboot da vorne? Wäscht der seine Hosen im Fahrwasser? Das würde man doch eher achtern erwarten. Nein, der schwenkt eine aufgeschossene Leine. Ein Crew-Mitglied senkt und hebt die Arme. Offenbar müssen wir da helfen. Wir bergen die Segel und nehmen Kurs in ihre Nähe. Ja, sie möchten einen Schlepp, denn sie haben einen Ruderbruch und sind nicht mehr richtig manövrierfähig, weil sie keinen Hilfs-Motor haben.
Sie kommen zu dritt von Schärhörn und sind auf dem Weg nach Cuxhaven, wohin wir sie jetzt schleppen. Zwei andere Segler fuhren einfach an ihnen vorbei, ohne sich auch nur zu erkundigen, ob etwas nötig wäre.
Wir hatten also mit toller Fahrt mit dem Strom anderthalb Stunden bis zum Treffpunkt und werden gegen den Strom zurück nach Cux dreieinhalb Stunden fahren. Doch es lohnt sich riesig. Die drei jungen Freunde, zwei Männer und eine Frau, sind so unglaublich dankbar, dass sie uns sogar zum Essen einladen würden, was wir dankend ablehnen, als sie nach dem Anlegen zu uns aufs Schiff kommen, um sich zu bedanken und zu erzählen, wie sie gedenken, die Sache zu reparieren. Sehr gerne versprechen sie uns, sich in ähnlicher Situation ebenso hilfsbereit zu verhalten, wie sie es erleben durften.
 |
Während wir beim Nachmittags-Bierchen sitzen, bereiten sich Börte-Boote vor, um Optimisten und Regatta-Bojen zu einem Wettstreit zu führen. |
 |
Kurz nach sechs Uhr mit ablaufendem Wasser erneut Leinen los von Cux. |
Der Wind will heute nicht so recht.
 |
Trotzdem: Adieu Cuxhaven. |
 |
Statt des Windes gibt es zauberhafte Bilder. |
 |
Um 10.20 Uhr kommt Helgoland in Sicht. |
 |
Es wird noch dauern. |
 |
Einen Versuch ist es allemal wert, wenigstens die Genua zu setzen. |
 |
Gegen dreizehn Uhr im Päckli mit Schweden. Sie wollen nach Delfzijl, um ihre Frauen dann in Amsterdam abzuholen. |
Hallo Helgoland, wir haben es geschafft, zwar ohne Wind, aber auch ohne zu Schleppende!