Flug und Ankunft im Sixhaven
Dieser Blogbeitrag spielt Ende April 2023
Eigentlich dachten wir, dass für den 27. April kein Flug nach Amsterdam zu bekommen wäre, denn dann ist Koningsdag und erst noch das 10-jährige Jubiläum von König Willem-Alexander. Doch Wunder über Wunder erscheint gleich bei der ersten Such-Anfrage ein sehr praktisches Angebot für die frühen Abendstunden, sodass am Tag, an welchem Dani den Heimweg in Angriff nehmen wird, die Schreiberin in Amsterdam ankommen soll. Was für ein Glück!
Die Vorfreude ist gross, die Arbeit zu Hause und die Freizeitbeschäftigungen füllen die Zeit bestens aus.
Schliesslich ist es soweit. Alles läuft sehr pünktlich ab und der Flug ist recht ruhig. Lustigerweise gibt es im Flughafen Kloten beim Anstehen für den Sicherheits-Check noch eine nette Begegnung. Weil die Autorin einer Familie den Vortritt lässt, nimmt sie ein Gespräch eines grösseren Juniors mit einem Jungen eines Zwillingspaares wahr. Sie traut sich nach zwei Runden im Kuhgatter vorwärts geschlichen zu sein, ihn anzusprechen, ob sie nun tatsächlich Enis und Ensar gesehen hätte. Ja, einer davon sei Ensar. Nun rückt das Trio wieder auf und sie erkennt nun auch die Mutter. Die Freude ist gross, die Zeit für die zweite Familie knapp, sodass sie unter der Absperrung vor die Autorin gelassen wird, um ihren Flug hoffentlich noch zu erreichen, während die Autorin über reichlich Zeit verfügt.
Trotz eines lamaschigen Sitznachbarn (er will und will nach der Landung nicht aufstehen) erreicht die Schreiberin den ersten direkten Zug nach Amsterdam Centraal von Schiphol aus und ist nach kaum 20 Minuten an der IJ, wo der Skipper bereits wartet. Zusammen wird die volle und pünktliche Fähre über die IJ genommen. Ab hier wandern wir die paar Minuten zu Fuss zum Sixhaven, wo Knabberzeug und ein Cüpli warten. Wie immer ist so ein Ankommen ein spannendes Ereignis, sodass die Müdigkeit sich erst lange nach dem An-Bord-Steigen einstellt.
Erster Törn nach dem Crew-Wechsel
In Aussicht gestellt ist eine Pizza in Amsterdam Noord, wo wir auch einkaufen wollen, weil jetzt nur so das wirklich Nötigste an Bord ist. Doch erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt. Jedenfalls ist für Samstag Nordwind angesagt, welcher genau auf die Nase käme. Also heisst es, sich so anzuziehen, dass der Nieselregen uns den Buckel runter rutschen kann und wir stattdessen wirklich trocken bleiben.
Um 11 Uhr circa werfen wir die Leinen los und kommen unter Motor ganz prima durch die Oranje-Sluis bei Amsterdam und erreichen die Öffnung der Schellingwoudebrug ohne langes Warten. Im Markermeer setzen wir die Segel, die wir bald auf Schmetterling einstellen, wodurch wir vorbei am Pferd bei Marken bis auf die Höhe von Hoorn geschoben werden, bevor wir wegen des langsam auf Süd bis West drehenden und zunehmenden Windes die Genua überholen und bis kurz vor den Naviduct beim Krabbersgat von Enkhuizen mit Halbwind und mehr Krängung segeln. Beim Einholen des Gross-Segels gibt die Autorin leider die Dirk zu stark, sodass der Baum auf dem Bügel der Sprayhood landet. Natürlich ist ihr klar, dass das nicht soll, aber auch mit allen Erklärungen des Skippers, kann sie es nicht mehr ungeschehen machen.
Es ist grün, lass uns zufahren! Doch vor unserer Nase schaltet das Licht auf Rot und somit heisst es Stopp. Ok, wir werden langsamer. Nett, schau mal, grün kommt noch einmal, der Schleusenwärter lässt uns gleich mit rein. Es ist Viertel vor sechs, wir hoffen auf einen Hafenmeister im Compagnieshaven, welcher aber weder beim Meldsteiger steht, noch im Havenkantoor ist. In dem Fall nehmen wir uns direkt den Platz vor dem Hüttchen, aus dem jeweils untertags die Anweisungen für eine Box erklingen. Es scheint gut zu sein, denn niemand kommt uns wecken. Am nächsten Morgen nimmt sich der Hafenmeister noch vor der Büro-Öffnung Zeit für unsere Wünsche und organisiert alles sehr freundlich.