Dienstag, 7. November 2023

Nochmals ein bisher nicht angelaufenes Ziel

Mittsommer mal wieder anders

Dieser Beitrag spielt vom Donnerstag, 15. bis zum Donnerstag, 22. Juni 2023

Als wir die Leinen in Bagenkop lösen, ist die Bodensee-Crew schon längst unterwegs. Ob wir sie in Warnemünde noch einmal treffen wollen? Ach, der gestrige Abend war so vollkommen, das kann man nicht toppen. Zudem werden sie mit der Rückgabe des Bootes und dem Vorbereiten der eigenen Heimreise kaum mehr Zeit für uns haben. Also fassen wir ein Ziel ins Auge, das wir Jahr für Jahr, wenn wir auf der Ostsee segelten, unbeachtet liessen. 

Ein Clubkamerad vom YCAu erwarb ungefähr zur gleichen Zeit, wie wir die BonBini unser Eigen zu nennen begannen, eine Hanse auf der Ostsee und hatte sie einige Saisons dort stationiert, bevor er sie in Etappen mit Clubkameraden zusammen aufs Mittelmeer und wieder zurück auf den Atlantik holte. Für uns war das einfach kein Ziel. Wir wählten, wenn schon Fehmarn mit Burgtiefe und seinem runden Hafen, Burgstaken mit seinen Speicherhäusern und dem Fischerhafen oder Orth mit seinem Krabben-Scheren-förmigen Hafen. 

Es wäre geplant gewesen, den Mittsommer in Schweden zu feiern. Aber gleichzeitig wollten wir wieder einmal auf unsere Lieblingsinsel. So ergab sich dieser "Kompromiss".

Nun also nach Süden abzweigen im Fehmarnsund. Die Vissy V muss sowieso oberhalb, also nördlich von Fehmarn durchsegeln, denn sie könnte zu hoch sein für die Fehmarn-Sund-Brücke mit ihren 22 Metern lichter Höhe. Ja, es ist Heiligenhafen, das wir im Auge haben. Verschiedene Kardinalen müssen beachtet werden und in der direkten Zufahrt heisst es wirklich schön mittig zu halten, um ja nicht im Flach nördlich der grünen Tonnen und Spieren stecken zu bleiben. Es ist eine lagunenartige Bucht, die am Ende sogar noch über einen eigenen Binnensee verfügt, der sich bestens als Badesee eignet. 

Die ersten beiden kleinen Häfen lassen wir südlich liegen und verfolgen unseren Weg nach Westen, bis wir in der Marina Heiligenhafen eine freie Box am Steg 2 finden, die uns gefällt. Wasser und Strom sind da, das Einverständnis des Hafenmeisters auch.

Danach entdecken wir das Städtchen, welches mit Baltic-Kölln einen anständigen Schiffsausrüster  beherbergt, der auch Unnötiges, wie Wattwürmer in Gummi-Bären-Qualität und Rucksäcke aus Segeltuch verkauft, die ganz freiwillig mit uns mit gehen.

Rasch haben wir verlängert bis zum 21. Juni, bis Mittsommer. Weil wir von Silke und Erhard erfuhren, dass ihr tolles Sonnensegel ein Schnäppchen von JYSK ist, recherchiert René unseren Ausflug dorthin, denn Baltic-Kölln führt so etwas schon gar nicht und beim Segelmacher wäre es echt teuer. Mit 6,7 Kilometer kommen wir noch ordentlich weg mit unserem Marsch der Hauptstrasse entlang Richtung Osten zum Baumarkt und zum Dänischen Möbelhaus. Das Sonnensegel trägt nicht unsere Traumfarbe, aber mit 12 Euro Kosten lässt sich dies gut verschmerzen. Der Heimweg führt uns an Dichterstrassen vorbei (Theodor Storm, Ina Seidel), bevor er zum Fischerhafen führt, der uns beim Fischer einen Snack verspricht.

Das Bierchen dort haben wir uns jedenfalls wohlverdient. Tags darauf wandern T-Shirts und ein Fussabstreifer für zuhause in die Einkaufs-Tasche. Das "Kaufhaus im Osten" könnte wohl Kaufrausch im Osten heissen. Jedenfalls kriechen weitere Gummi-Wattwürmer mit an Bord. 

Ausserhalb von unserem Steg, an einem Balken ohne Verbindung zu Steg oder Land kommt ein merkwürdiges, dickbäuchiges, recht langes Boot zu liegen. Wir wundern uns. Seine Seiten sind je zur Hälfte mit Backbord-Rot und Steuerbord-Grün bemalt und es trägt den Namen Country riesig am riesigen Yacht-Heck. Vater und Sohn üben damit und auch akrobatisch an Land zu kommen. René hilft ihnen mit Erklärungen fürs  Aufschiessen und Klarmachen der Leinen zum Aufschiessen, denn sie nutzen sie mit einer wahrlich unaufgeräumten Wuhling und werfen sie so über die Balken und Pfosten. Davon, Leinen durchzusetzen und Springs zu legen, haben sie noch nie gehört. Der Sohn spricht sehr gut Deutsch und fragt stets um Tipps, die er dann als Anweisung in Polnisch an seinen Vater weitergibt. Ja, sie hätten erwogen, sich jemand Erfahrenen an Bord zu holen, um ihr Boot und seine Segeleigenschaften besser kennen zu lernen. Der Sohn habe es vor kurzem als ein Schnäppchen erworben und könne von nun an auf der Country leben und arbeiten. Später werden wir hören, dass er sich in Fehmarn einige Stunden einer Skipperin gönnen und im Herbst den Weg nach Portugal unter den Kiel nehmen werde. Wirklich? Hoffentlich lesen wir dann nicht von ihm und seinem Boot.

Eddy, der Hafenmeister im Unruhestand, will sich in Fehmarn um einen Hallenplatz für uns kümmern, weil er für gute Freunde noch immer nützliche Kontakte spielen lassen könne. Super, wir wollen alles tun, um nicht bei Westwind auf der Nordsee zurück zu müssen. 

Die Hafenmeister-Kollegin empfiehlt uns den Flohmarkt am Südufer des Binnensees am Samstag. Sie werde auch noch hingehen. So kommt es, dass wir all die Stände mit nostalgischen und überflüssigen Nippes auf unserem Morgenwackel bestaunen und dabei Blumen, Tiere und Statuen am und im See antreffen.

Die folgenden Tage werden total gemütlich, einkaufen im Edeka mit Croissants zum Frühstück, lesen, Gaststätten erkunden und entspannen. 

Langeland mit seiner unspektakulären dunklen Steilküste.

Bagenkops Leuchtturm
Schon wieder in Deutschlands Gewässern.
Die Fehmarnsund-Brücke.
Unsere Lieblings-Seezeichen: Fischstäbchen ...
Rechts die Marina Heiligenhafen, links oben der Badesee.
Gleich hinter der Spiere wird es echt flach.
Bagenkop-Heiligenhafen direkt.
Als Toppzeichen ein Kormoran mit Beute im Schnabel.
Ein Gänsesäger hinter dem Heck.
Mein Schiff ...
Auch so geht Dach.
Am Fischer-Hafen.

Die Möwe will dem Kormoran seine Beute, 
einen Aal, abjagen.
Der Kormoran will den Aal zurück.
Wenn zwei sich streiten ...
... gibt es wohl das Obige.
Das wäre bestimmt etwas für Andreas Rebers: Frau Hammer, 
geborene Sichel mit ihrem Lastenfahrrad sollte Rücksicht auf die 
Fussgänger mit Kinderwagen nehmen.
Mitten in der Nacht schon Morgenröte...
... mit Leuchtfeuer auf Fehmarn.
Am frühen Morgen zieht märchenhafter Dunst auf.
Rechts ausserhalb vom Bild liegt dann die Fehmarn-Sund-Brücke.
Kohl-Gänsedistel aus einer Mauerritze.
Gottes sind Wogen und Wind. Segel aber und Steuer,
dass ihr den Hafen gewinnt, sind euer. Kann man es besser sagen?
Durchs Dichter-Quartier.

Statt tauchen, warten.
Unser Snack kommt noch.
Praktisch, unser Neuerwerb!
Fischer Stüben von Heiligenhafen.
Vater Schwan passt im Badesee auf seine Familie auf.
Njörd, der Meeresgott für ruhige See und schönes Wetter, ebenda.
https://sh-kunst.de/team-giganten-aus-stahl-heiterer-njoerd/ 
Hoffentlich hält er auch die Quallen zurück.
Ob der Kormoran wieder die Arbeit für die Möwe erledigt?
Der Rest der Versammlung steht auf der Mole.
Auch dickere Leinen dienen als Rastplatz.
An den Ecken beginnt es, aber wir haben noch weitere zerschlissene
Nationalen...
... deren eine eine Ecke spenden muss.
Es lebe Material und Handarbeits-Unterricht von vor 57 Jahren!
Der Tisch beim Portugiesen passt uns fürs Abschiedsessen.

Sonntag, 5. November 2023

Abstecher nach Dänemark

 Erst mal ein bisschen Laboe

Diese Beiträge spielen vom Sonntag, 11. bis zum Mittwoch, 14. Juni 2023

Das Gebühren-Entrichten entpuppt sich als schwierige Aufgabe. Immerhin gelingt es, bei der Hafenmeister-Stellvertreterin am Sonntag, zwei Tage zu bezahlen. Sie entschuldigt sich dafür, dass die Tagessätze so gestiegen seien, was tatsächlich mit 37.50 Euro pro Nacht der teuerste Liegeplatz an der Ostsee wird. Wie wir später hören und selbst erfahren, liegt man in der Baltic Bay mit den gleichen Bootsabmessungen mit 25 Euro und allen Einrichtungen wesentlich günstiger, obwohl man sogar an Schwimmstegen mit Fingerdock liegt.

Um 14 Uhr müssen wir schon wieder den Platz wechseln, weil der Eigner gemäss Angaben von Freunden in einer Stunde zurück sein wird. So sind wir mit unserem Platzwechsel von gestern sozusagen vom Regen in die Traufe geraten. Immerhin soll der Eigner unserer neuesten Eroberung noch zwei Monate unterwegs sein, bevor er unsere Box wieder für sich beansprucht. Mit den riesenlangen Heckleinen, die hier nötig sind, liegt das Boot sowieso nicht besonders ruhig. Auch scherten wir gestern am Nachbarlieger entlang, weil der Winddruck so stark war. Doch sowohl vom betroffenen Boot aus selber, als auch von unserm aus ist für den Eigner des andern Fahrzeuges nicht der geringste Schaden zu entdecken. Glück gehabt. 

Erhard und Silke von der Seeziege aus Bremen wünschen sich Hilfe von René für eine Box, damit sie nicht lange rumsuchen müssen. Wie es sich für einen treuen Freund gehört, nimmt der Skipper diesen Hilferuf ernst und reserviert eine gute Gelegenheit für die Seeziege, eine Dehler. Natürlich bestellen wir unser Abendessen im Restaurant ab, damit wir als Helfer zur Verfügung stehen. Nur meldet diese Crew mit der Zeit, dass sie nun von selbst einen guten Liegeplatz gefunden hätten auf E26. Gerade gut gelaunt bleiben wir deswegen nicht unbedingt.

Als wir uns ein bisschen beruhigt haben, begeben wir uns auf die Suche nach E 26, wo sie aber nicht liegen. Ihr Platz entpuppt sich als einer mit Fingerdock im Nachbarhafen, der Marina Baltic Bay! Es leben die Missverständnisse. Das erfahren wir, weil wir uns auf der Verbindungsbrücke über das Auswasserungsbecken treffen, denn Erhard und Silke haben sich gerade auch auf den Weg zu uns gemacht. Die schlechte Laune verfliegt und wir machen uns gemeinsam auf den Weg an die Strandpromenade, wo wir im selben Restaurant, aber nun zu viert gemeinsam zu Abend essen, wo wir kurze Zeit vorher abgesagt haben.

Einen ersten Platz haben wir ergattert.
Nur der Yachthafen ist auf dem Plan vermerkt.
Ob die kleine Schwätzerin wegen des Namens da sitzt?
Der schön Geschwungene ist die Baltic Bay.

Einkaufen muss auch in Laboe sein

Britt mit den Frühstücksbrötchen hat ihre Bude leider nur übers Wochenende von Freitag bis Sonntag geöffnet. Kein Problem, denkt sich die Verfasserin, der Supermarkt ist ja nur rund einen Kilometer Fussmarsch entfernt. Also weiter. Doch oben angekommen, ist nichts mehr von Lebensmittelladen vorhanden. Eine Einheimische erklärt, dass hier schon länger nichts mehr verkauft werde. Zwischendurch sei mal noch ein Sky beheimatet gewesen. Nein, im Unterdorf gebe es nichts mehr. Aber an der Ausfallstrasse nach Kiel liegen Aldi und EDEKA. Die freundliche Dame erklärt den Weg, der dann noch zweimal korrigiert werden muss, bevor die Autorin am Ziel ist und die Vorräte im Edeka aufstocken kann. 7,8 Kilometer wird der Fussmarsch werden, was sich doch für Frühstück mit frischen Brötchen so richtig lohnt. Es sei ganz einfach, an der Kirche rechts vorbei, am Friedhof links vorbei und dann immer gerade aus. Ja, tatsächlich, die Kirche liegt links von der Hauptstrasse, der Friedhof rechts, aber erst die Bestätigung im Friedhof-Blumenladen hilft zum Ziel.

Beim Entrichten der Gebühren etwas später fragt die StV-Hafenmeisterin, ob die Schreiberin heute morgen schon unterwegs gewesen sei Richtung Aldi und Edeka. Sie habe vom Auto aus gewinkt. Tut irgendwie gut, dass man einen kennt.

Fürs Waschen und Einkaufen werden immer wieder Sportstrecken
in Kauf genommen.
Die Fussgängerbrücke über das Auswasserungsbecken, wenn der 
Betrieb geschlossen ist.
Apéro Riche auf der Seeziege.
In der Mitte Erhard und alle unter dem Sonnensegel.
Die Gastgeberin Silke.
Gute Nacht.

Suche nach einem Hallen-Winterlager

Am selben Montag noch wandern wir hinüber zur BalticBay, um uns über eine Möglichkeit zu informieren, das Boot in einer Halle den Winter über in dieser Werft zu lagern und Service machen zu lassen. Sehr ausführlich wird alles erklärt und verschiedene Formulare mitgegeben, Eines davon füllen wir gleich hier aus, damit unsere Daten und die des Bootes im Büro erst einmal fixiert sind. Es gebe eine Warteliste, aber erst im Verlaufe des Juni laufe die Kündigungsfrist ab, sodass sie vorher nichts versprechen können. 

Gemeinsam mit Erhard und Silke laufen wir zum Jachthafen zurück. Ja, sie hätten auch im Sinn, zum Laden hoch zu gehen, denn Leergut müsse zurückgebracht werden. Das haben wir uns in Hamburg bereits angewöhnt. Erstens, weil wir dort gleich für 14 Tage den Platz gemietet hatten und zweitens, weil wir ja immer das alte Leergut zum Rewe zurück bringen konnten, wenn wir neue Getränke erwarben. Da alles nun Deutschland-weit zurück gegeben werden kann, waren die leeren Dosen und Flaschen am Morgen auch mitgekommen. Nun gut, wir erklären die Supermarkt-Erfahrungen und trennen uns mit der Verabredung zu einem Apéro auf der Seeziege am Abend, was noch richtig gemütlich werden sollte, wie man oben sieht.

Internet und Handy sei Dank findet René alle nötigen Informationen für eine Überfahrt mit der Fähre nach Schilksee, die wir am andern Tag unternehmen wollen. Immerhin wird der Fussmarsch am Dienstag mit 5,8 Kilometern etwas kürzer, als Montags, wo ja vielleicht in der Gesamtstrecke auch noch die Ausflüge in die BalticBay inbegriffen waren. 

So sind wir am Dienstag Vormittag bereit, geniessen die Überfahrt und erwerben uns neben der eigentlichen Fahrkarte auch noch pro Person je zwei (eine für hin, eine für zurück) Boots-Betretungs-Erlaubnis-Karten. Verrückt, was nützt denn eine Fahrkarte, wenn das Betreten des betreffenden Fahrzeugs nicht erlaubt wäre? Immerhin haben die Dinger nicht diesen langen Namen, sondern heissen nur Bordzuschlag.

In Schilksee unternehmen wir hübsche Spaziergänge durch den Olympia-Hafen (der nun nach dem Sturm im Oktober wohl für die nächste Kieler Woche im Juni 2024 nicht vollständig wieder hergestellt sein wird, denn er hat enorme Schäden an der Infra-Struktur zu verzeichnen). Jedenfalls haben wir vielleicht ja auch Glück, dass wir hier eine Absage bekommen. Nein, es seien nicht einmal mehr Plätze im Freien zu haben, denn alle Böcke seien ausgebucht. Nicht schlimm, wir stehen ja jetzt in der Werft Laboe auf der Warteliste. Immerhin kriegen wir eine Pizza mit Aussicht auf den Hafen und die Brutgebiete der Sturm-Möwen, ergattern uns einen neuen Leiter-Fender und kaufen im Hafen-Laden das Nötige für die nächsten Tage ein, was gestern aus dem EDEKA nicht mitkam.

Nach der Rückfahrt geniessen wir den zweiten Abschieds-Apéro mit der Seeziegen-Crew, diesmal an Bord der BonBini. "Abschieds-Apéro" wird diesen Sommer unsere Losung sein, denn morgen wollen beide Boote wieder aufs freie Wasser.

Grau- und Ringelgänse am Strand bei der Schifflände.
Deutschland, Schleswig-Holstein und Laboe.
Von der Fahre aus Blick auf den Steg.
Voraus der Olympia-Hafen Schilksee.
Ankunft in Schilksee.
Grüne Beine verraten die Sturmmöwe.
Die Heringsmöwe frisst vom Teller....
Der Sturm im Oktober bläst das Seegras über die Schiffe und auf die Mole.
... während die Sturmmöwe sehr schüchtern bettelt,...

... dafür umso ausdauernder.
Auf diesem Dach stolpern auch kleine graue Wollknäuel umher, ...
... die gut vor der im Hintergrund lauernden und im Sturzflug angreifenden
Heringsmöwe verteidigt werden müssen.

An diesem Strand sind die Schwimmenden gut geschützt ...
... hinter diesem Wellenbrecher, der im Oktober zerlegt wird durch den Orkan.
Auch von oben hübsch, die Rauchschwalbe.

Auf in den Norden

... heisst es Mittwochs für beide Boote. Wir wollen nach Lyö, was später mit Marstal abgekürzt wird, und die Seeziege nach Anholt. Es ist schön, wieder einmal auf dem offenen Wasser zu sein, nachdem wir dieses nach der Ankunft in Cuxhaven nicht mehr gesehen haben. An einem Übermass an Wind haben wir nicht zu leiden. Schliesslich entscheiden wir uns bei Dauerflaute, statt an Marstal festzuhalten, nach Steuerbord abzulaufen und als neues Ziel Bagenkop ins Auge zu fassen. Es ist näher und wir kennen es nicht. Nun laufen wir also die Insel Langeland an, statt Aerö.

Scheint ein kleiner Hafen zu sein. Doch eröffnet sich mit der Einfahrt ein grösseres Becken, mit noch einigen freien Plätzen. Praktisch sind auch die gross angeschriebenen Angaben zur Boxenbreite. Schon bei der Einfahrt winkt uns eine Crew zu, doch beim Manövrieren bleibt keine Zeit zum Antworten. Erst als wir fest sind für 230 Dkr pro Nacht (weniger, als 20 Franken), entdecken wir Dani und seine Bodensee-Männer-Crew, welche auch da liegen, allerdings einen Steg weiter mit einer recht grossen Yacht.

Schliesslich treffen wir uns zuerst mit Teilen der Crew und später mit allen Mitseglern von Dani. Segelerlebnisse werden ausgetauscht, es gibt ein fröhliches gmeinsames Essen im Bagenkop Kro, bevor wir die Mannschaft der Lissy V verlassen wollen, damit sie ihren Törn-Abschluss-Abend untereinander 
beenden könnten. Doch daraus wird nichts, denn wir wandern alle gemeinsam zum Hafen zurück.

Dass dies der Geburtstag der Verfasserin ist, weiss nur Dani, der sowieso nie einen Geburtstag vergisst. Aber im Stillen genossen, ist dies eine wunderbare Feier, die gekrönt wird durch Danis Zusage, dass er mit René auch auf der Ostsee gerne den Saisonstart auf der BonBini unternehmen will, wie er es einige Male auf dem IJsselmeer mitgemacht hat.

Mit einem Sundowner in der Hand winken wir ein letztes Mal zur Lissy V -Crew hinüber, bevors in die Kojen geht.

Auf dem offenen Wasser.
Nur begrenzt durch Sperr- und Warngebiete.
Das Segeln an sich ist doch schon ein Geschenk.

Dänisch kreuzen ist noch nicht nötig.

Aber die Flaute bleibt.
Wir gelangen ins Hoheitsgebiet von Dänemark.
Gleich werden wir wissen, was das Ziel wird.
Bagenkop kennen wir noch nicht.
Ob wir da noch einen Platz finden?
Der Hafen Bagenkop ist doch grösser, als es von aussen den Anschein macht.
Mit dem Bug vor Ferienwohnungen.
Im Gewusel drüben liegt Danis Crew mit ihrer Lissy V.
Ein wunderbares Buffet erwartet die Crew.
Rechts sitzt Dani.
Bagenkops Kirche scheint jedem Sturm zu trotzen.
Gleich gehts in die Kojen.