Ab acht Uhr Morgens ist der Skipper wieder im Cockpit und wundert
sich ebenfalls über die Dimensionen des Windparks vor uns. E-Karte, Papierkarte
und Wirklichkeit stimmen einmal mehr nicht ganz überein, trotz Updates. Es scheint,
als ob die Windparks schneller aus dem Wasser schiessen und wachsen, als ihre Standorte in
die Karten aufgenommen werden können. Es sei denn, man würde jede Woche die
Nachrichten für Seefahrer für alle Karten konsultieren... Der Wachhund um den
Windpark herum behält uns im Auge und fährt mit uns einen Teil seiner Runde wie
ein Hund entlang seiner Hecke den Spaziergänger begleitet.
Bald sehen wir Helgoland vor uns. Einige Jan-van-Gents
fliegen um unseren Mast. Wir werden sie bestimmt auf der Insel wieder antreffen.
Zwischen der Düne und der Insel wird das Wasser ganz ruhig.
Über die Hafenmauer hinweg sehen wir nur wenige Masten und vor uns einige
auslaufende Segler. Vielleicht ergattern wir einen Platz direkt am Steg? Nicht
ganz, aber an einem freundlichen Segler, der, wie wir, mehrere Tage bleiben wird.
Ein bisschen ruhen und anschliessend ein Fischbrötchen
holen. Dabei auch gleich noch unsere Kneipe anpeilen: Sansibar. Nein, sie hiess
ja schon im Frühling Barracuda, und unser Beizer ist nicht mehr hier.
Schon im Frühling? Ja, vor knapp drei Monaten und 1600
Meilen waren wir bereits auf Helgoland, weil wir doch nicht direkt zum Limfjord
oder Skagerrak segeln konnten, denn wir hatten Nordostwind!!!
Wie viel haben wir seither erlebt, erfahren, fotografiert und uns gemerkt! Logbuch, Blog und Tagebuch unterstützen zusammen mit den unzähligen Fotos unsere Erinnerungen und erzählen von all dem Faszinierenden, Spannenden, Erstmaligen und Einmaligen. BonBini schafft es, mit den nötigen Unterhaltsarbeiten, als wohliges Heim zu dienen, als Fahrzeug und Genussmittel, während sie uns zu unseren unzähligen Zielen bringt, Geduld hat, bis wir weiter wollen und Wind, Wellen und Wetter trotzt.
In der Nachbarkneipe der Barracuda ist ein Kellner-Kommentator am Werk.
Egal, was jemand bestellt, der Kellner gibt bestimmt einen in seinen Augen witzigen Kommentar. Auf witzige Bestellungen reagiert er nicht. Immerhin gibt’s hier Internet.
So erfahren wir, dass Klaus von der Nefertiti mit Ima
vielleicht tatsächlich nach Helgoland kommen könnte. Dass wir uns riesig
freuen, und happy sind, versteht sich von selbst! Dies kann sogar noch via
What’s App zu Klaus durch den Äther segeln. Aber er muss danach seine genauen Daten per SMS durchgeben, weil
im Hafen selbst kein Internet ist, und What’s App nur mit WLan läuft...
Eigentlich ist der Skipper ziemlich müde, weil er doch die
längste Zeit der vergangenen Nacht Wache geschoben hat. Dennoch holt er im Baumarkt das nötige
Zubehör, um das Luk über der Vorschiffskoje abzudichten. BonBini heischt Aufmerksamkeit...
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