Um sechs Uhr geht der Wecker. Um halb sieben beim
Einhandsegler klopfen. Danach auch beim geretteten Aussenlieger, wie gestern
vereinbart. Der Einhandsegler steht gleich auf. Sein Cockpitzelt hat er am
Vorabend schon abgebaut. Er will nach dem Ablegen die Insel umrunden und danach
noch einmal im Hafen festmachen.
Der Aussenlieger wird endlich wach. Er macht sich als
gleich mal einen Kaffee. Den Strom haben wir ihm schon auf unser Innenschiff
gelegt. Er muss seine Leinen als Erster lösen. Da der Einhandsegler dabei hilft, kann dieser sich erst danach
um sein eigenes Ablegen kümmern. Wir unterstützen ihn mit seiner Landleine, bevor unser Innenlieger uns
dann hilft. Richtig kompliziert zu lesen, wäre aber ganz einfach beim Schauen... Noch leichter war das Manöver vor zwei Jahren. Nur der Innerste wollte weg. Also haben der Zweite und der Dritte das ganze Päckli von sieben weiteren Schiffen genommen und nach dem Hinausschlüpfen des Innersten wieder am Steg festgemacht!
Der Gerettete ist wohl immer noch etwas angeschlagen. Er
braucht drei Anläufe und die Unterstützung des Einhandseglers, bis er es unter Motor schafft, auf Abstand zu gehen.
Nach unserem Eindampfen sind wir ebenfalls weg. Vor genau drei Monaten
kamen wir hier auf Helgoland an, bevor wir über Cuxhaven, Hamburg, Brunsbüttel
und den NOK in die Ostsee fuhren.
Schon im Vorhafen |
Helgoland im Rücken |
Draussen beginnt gleich das Geschaukel. Aber ein bisschen
Segeln ist möglich. Tschüss Helgoland!
Toast, Süppchen, Sandwiches, Spaghetti und Wasser im Schiff
unterbrechen den Tag. Mit Lappen und Aufstellen der Matratzen wird alles wieder
trocken. Offenbar half die neue Dichtung zwar gegen Regenprasseln, nicht aber
gegen über Bord klatschende Brecher.
Bei jedem programmierten Abzweiger finden wir, es gehe doch
gerade so gut und wir fahren weiter in der Küstenverkehrszone.
Schön grosse, angeschriebene und nummerierte Tonnen im Fahrwasser zwischen Harlingen und Kornwerderzand. |
Die Tiden haben wir zweimal mit uns und zweimal gegen uns.
Vlieland spült uns nach Harlingen und Boontjes nach Kornwerderzand.
Die Fischer nutzen das flache Wasser. |
Ob der Mehrmaster noch vor uns in die Schleuse will? |
Noch ganz fit, unser Skipper! |
Brücke und Schleuse sind offen. In der Lorentzsluis
unterhalten wir uns mit den Polizisten über das Woher und Wohin. Sie sind
richtig interessiert und kennen St.Gallen. Im Geplauder werden die Leinen immer
kürzer und bekneifen sich. Mit vereinten Kräften schafft der Skipper es, die
Mittelklampe zu retten. Auf dem Vorschiff geht es leichter, jedenfalls ist
jetzt keine Zeit mehr für Geplauder. Alles gut gegangen, das Messer vom hinter
uns liegenden Motorboot war nicht nötig.
Wieder „zuhause“ auf dem IJsselmeer! Chris vom Buyshaven teilen
wir telefonisch mit, dass wir am Mittwoch „heimkehren“ würden. Unser Platz sei
frei.
Schönes, ruhiges
Segeln nach Stavoren. Auch hier werden wir gleich geschleust. Der Platz
im Stadt-Kanal ist etwas schmal, aber passt gerade mal eben so. Nach 32 h 20
min unterwegs sind die Leinen am Dienstagnachmittag in Stavoren fest.
Nun setzen wir noch die Tücher, damit sie im aufkommenden
Regen vom Salz gereinigt würden.
Morgen wollen wir zur Werft, um die passende Lewmar-Dichtung
für unsere Decksluks zu holen.
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