Donnerstag, 10. August 2017

Mittwoch, 9. August: Letzte Schleuse und Ankunft

Der Techniker kommt sogar zu uns! Er wird die Dichtung in den Buyshaven schicken, falls es sie überhaupt noch gibt.

Noch immer führt der Wegweiser zum Coop in Stavoren über den alten Fussweg. Aber seit dem vergangenen Oktober sind hier weitere Grachten mit Häuschen und Häusern daran entstanden. Also zurück und gewöhnlich über die Brücken spaziert. Um einzukaufen, kann man auch das Boot nehmen. Bei der Brücke findet man eine Glocke, die man drückt, um anzugeben, dass man durch will. So wird die Brücke für einen gehoben. Statt eines Parkplatzes nimmt man eine der Anlegestellen beim Coop. Cool, nicht?
Auch die Badehäuschen dort verfügen nun über einen grossen Bootshafen mit Boxen. Jedes neue Wohnhaus besitzt seinen eigenen Bootsplatz. Schon toll, was da alles möglich ist und immer noch zum alten Ortsbild passt.

Aber nun los! Die erste Schleuse ist trotz Grün schon vollgestopft. In dem Fall zurück in den Warteraum. Mit Rot-Grün bleibt der Blick gespannt nach vorn gerichtet in der Erwartung, dass die neue Schleuse mit Brücke gleich öffnen wird. Doch das dauert. Am Ende sind nur vier Boote drin, weil die anderen sich offenbar anders entschieden haben. Nachdem das Wasser zuerst abgelassen wurde und nun wieder aufläuft, öffnet das letzte Schleusentor vor dem Heimathafen.


Die Überfahrt ist kurz, aber ruppig. Im Compagnieshaven füllen wir unseren Dieseltank und holen eine neue Gasflasche. Dabei entdecken wir, dass Herr Heitzer sein Stahlschiff Tranquilizer tatsächlich verkaufen konnte. Wir besichtigten es im letzten Jahr und hätten vor lauter Begeisterung gleich zugesagt, wenn er nicht noch einen Amerikaner an der Hand gehabt hätte, der dann doch absagte. Dies Jahr, genau, als wir die Technik in Stralsund geordert hatten, war das Inserat für die Tranquilizer in der „Yacht.“ Eine grosse Versuchung! Vor allem wäre es zu dem Zeitpunkt noch viel günstiger, als vergangenes Jahr. Doch ein Verwandter hat profitiert und es steht wieder im alten Platz in Enkhuizen im Compagnieshaven und bleibt damit in der Familie.

Fahrt in den Buyshaven
Das letzte Stück Spannung!

Es ist schön, noch mehr „nach Hause“ zu kommen. Der eigene Platz ist tatsächlich frei, der Hafen jedoch ziemlich voll. Auch voller Algenblüte und Eintagsfliegen. Es ist Hochsaison. Wie wir von überall her hören, lesen und selber erfahren haben, ist das Markermeer extrem verkrautet. Es werden sogar schon Fische ausgesetzt, die das regeln sollen. Hoffentlich werden nicht auch mehr Angellizenzen ausgestellt! Deshalb erwägen viele einen Umzug ins Ijsselmeer, an dem auch unser Buyshaven liegt. Dieser ist sehr gemütlich, modern und ruhig gelegen. Wir geniessen es, im Buyshaven zu sein. Die "Puff", eine Jan Hering, welche im Aussenhafen liegt, kannten wir von deren Blog und persönlich, wegen ihrer grossen Arbeit am Boot kurz vor dem Verkauf (puffopreis).

an unserem Platz.

Grüner Marmor...

... über Nacht gekommen...

... und im Laufe des Morgens verschwunden.


Dem Auto geht’s gut. Der Hafenmeister sorgte dafür, dass die Batterie in den vier Monaten versorgt wurde. Die Vögel haben etwas an der Hülle gepickt, doch im Übrigen hat sie ihren Auftrag erfüllt und das Auto geschützt.

Der Hafenmeister wusste gleich, dass wir nach unserer Rückkehr nun gerne waschen möchten. Seit Rörö war das nicht mehr möglich, was aber nichts ausmachte, da genügend Ersatz an Bord ist.

Kuiptent aufstellen und relaxen. Zur Feier der glücklichen, gesunden, unverletzten und unbeschädigten Ankunft geht’s ins Städtchen und damit in unsere Stammkneipe t’Ankertje, mit einem Umweg über Pommes und Fischchnusperli,  die diesmal alles andere als unwillkommen (vgl. Rörö-Ansteuerung) sind.
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Wie sieht das nun aus für uns? Haben die vier Monate gezeigt, was wir nach der Pensionierung wollen? Meer? Norden? Büsli? Süden? Wir haben uns zusammengerauft; das Schiff hat die herrischen Wellen verziehen; die Orte, Strecken, Menschen haben uns bereichert; neue Freundschaften sind entstanden und es war der schlimmste Sommer seit 100 Jahren im Norden. Immerhin wurden so die Shorts und T-Shirts nicht abgenützt.


Ja, für die nächsten drei Jahre bleibt die Sommersaison im Norden, der Winter mit Büsli im Süden. Für die Nach-Arbeits-Zeit nehmen wir uns im Moment vor, mit der Sonne zu segeln...

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