Verabredung
Freitag, 3. 8. 2018
Im Gieselau-Kanal schwebt ein märchenhafter Morgennebel, bevor wir auslaufen und uns von der netten Vinga verabschieden. Weisswangen-Gänse, Nilgänse und Austernfischer neben vielen anderen Vögeln begleiten uns weiter westwärts. Bald holt uns der Österreicher ein. 40 Kilometer sind noch zu meistern vor Brunsbüttel, 57 haben wir schon.
Die Schleuse ist geöffnet, aber man lässt uns vor dem Einlaufen noch ein bisschen warten. René kann die Leinen der Österreicher annehmen und dann unsere Vorleine so kürzen, dass nicht die Schlaufe durchgeholt werden muss fürs Ablegen. Hier bilden die alten und teils zersplitterten Baumstämme noch die Begrenzung der Schwimmpontons. Und wieder warten wir eine gefühlte Ewigkeit aufs Schliessen der Tore, keiner ist in Sicht, keiner läuft mehr ein. Als sie endlich zugehen, beginnt ein zuerst kleiner, dann immer grösser werdender Wasserfall vom Kanal her die Schleusenkammer zu füllen, nachdem wir scheinbar zuviel gesunken sind. Wir sind etwas vor Niedrigwasser Brunsbüttel hier, weil wir sowieso nicht in einer Tide nach Hamburg gespült werden. Nein, unsere Leinen werden die Österreicher im City-Hafen Hamburg nicht annehmen, da sie in Wedel liegen werden. Aber an die Session werden sie sehr wahrscheinlich kommen.
Wir queren das Fahrwasser, um entlang des grünen Tonnenstrichs Elbe-aufwärts zu kommen. Zwei Stunden lang haben wir bis zu zwei Knoten Gegenstrom, bis es ändert und uns mit 9,1 Knoten Fahrt über Grund nach Hamburg spült. Auf der Brammerbank ruhen sich einige Robben aus und geniessen die Sonne.
Endlich taucht die Elbphilharmonie auf und verkündet, dass wir bald am Ziel sind. Sofort wird uns im City-Sporthafen ein Platz zugewiesen und wir können entspannen vor dieser grossartigen Kulisse. Jedenfalls fast. Denn bevor die Ehlers und Abichts ihre Rundfahrten beenden kehrt keine Ruhe ein auf der Elbe. René fendert die Auf Slip liegenden Leinen mit dazwischen gehängten Fendern ab, sodass die Rucke nicht so stark auf die Klampen schlagen.
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