Montag, 6. August 2018

Traumhafte Schären

Mit Hönö verlassen wir auch die Schären

Samstag, 21. Juli 2018 

Bei weiter sonnigem Wetter mit einzelnen Cumuli, die im Tagesverlauf dichter und durch Cirren abgelöst werden, machen wir uns auf nach Süden. Wir sind total erfrischt, weil wir endlich wieder einmal ruhig geschlafen haben. Keiner rüttelte und schüttelte an den Kojen, René musste die Nacht nicht im Slingerzeil verbringen, man musste sich zum Schlafen nicht festhalten und verkeilen.
Der norwegische Nachbar steht extra auf, um uns unser Kabel über sein Heck zurückzureichen. Er hatte am Vortag extra seinen Doppelstecker für uns eingesetzt, damit wir auch mit Strom versorgt würden.
Das alte Brot wird im ruhigen Hafen noch kurz getoastet, damit es nicht schimmlig würde – hat bestens funktioniert. 
Das Auslaufen durch die Schären entlang der Zufahrtslinie im Plotter zeigte malerische Felsrücken, die am Ende Göteborg total versteckten. Von See her kommend erkennt man diesen Schärengürtel an der Dreizahl Leuchttürme: Einer hoch und gerade mit einer Plattform, auf der ihr Scheinwerfer ruht; der zweite kegelförmig und der dritte als Zylinder.
Weniger malerisch wirken die stärker werdende Welle und die Fischstäbchen mit ihren ein oder zwei Fähnchen und noch viel mehr Gespänchen oder die Fischchnuschperli, welche immer wieder im Fahrwasser gut getarnt herumlungern. 
Das Glück setzt allerdings wieder ein durch Segelwind, der uns den ganzen Tag auf einem Bug vorwärts kommen lässt, unbehelligt von jeder Art Schiffe.

Die (aller-!!!) letzte Fliege!

Um den Znacht herum setzt Flaute ein, doch die Strömung schiebt uns weiter. ABER das Meer erbricht eine Fliegeninvasion. Wie bei uns zuhause am See und im Ijsselmeer die Eintagsfliegen jeweils unvermutet in Massen schlüpfen, geschieht es hier mit ganz gewöhnlichen Stubenfliegen. Jeden Spalt und jede Ritze nützen sie, für ihre Invasion ins Innenschiff. 
Schliesslich geben wir den Kampf auf, starten den Motor fürs Licht und den Kühlschrank. Die Fliegenjagd kann eingestellt werden durch schnelles Fahren, das uns um halb elf Uhr Abends zum Middelgrund, nahe eines Leuchtmastes führt, wo wir unseren Anker ausbringen.
Die Ankerwache vermittelt die nötige emotionale Ruhe, aber die Wellen nehmen kein bisschen ab. Sondern bescheren uns erneut eine Rüttel- und Schüttelnacht, die René im Slingerzeil abwettert.

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