Montag, 6. August 2018

Unser höchst eigener Klabautermann

Zum Falsterbo-Kanal

Sonntag, 22. 7. 2018 


Woran liegt es nur, dass die Welle immer dann unregelmässig wird, wenn wir ihren Takt ermittelt haben? Wer lässt das ganze Schapp entgegenkommen, wenn nur etwas Einziges benötigt wird? Wer ist verantwortlich dafür, dass stets etwas Neues scheppert, wenn der eine Störenfried beruhigt ist? Wer hat? Wo ist? Warum?

Vor einigen Tagen sah man ihn im Segel. Er hat bestimmt auch mit den Fliegen, Mücken und Vier-Meter-Wellen zu tun. Er verfügt über einen kerzengeraden Rücken, zwei willkommen heissende Arme mit Stofffetzen unter den Ellenbogen. Sein Kopf ist leicht nach vorne geneigt und nickt gerne. An seinen Fäustchen, Ellbogen und am Kopf sind Fäden zu sehen. Er ist also nicht ganz selbständig für alles verantwortlich, unser Alien aus der Area 51. Unter seinen Vorfahren befinden sich ET und mindestens eine Vogelscheuche sowie eine Marionette. Beine sieht man keine, aber irgendwie muss er ja ins Vorsegel gekommen sein? Endlich kennen wir ihn. Namen hat er noch keinen.

René ergreift an diesem frühen Sonntagmorgen die Initiative für Kaffee, Tee und Ankerauf. 

Seit sechs Uhr früh geniessen wir herrliches Segeln vom Middelgrund her. Eigentlich sollte dies irgendwann einen Windpark geben. Aber nichts von der Betonnung ist übriggeblieben, und Windgeneratoren schon gar nicht.

Um genau 06:50 Uhr ist in der Karte ein Punkt fünf Meilen östlich mit Richtung nordwärts vor einem Jahr und zehn Tagen zu finden. Am 20. Juli starten wir dies Jahr erst gen Süden, während es letztes Jahr um diese Zeit hiess, von Rörö Abschied zu nehmen für Läsö und den Limfjord mit Hauptrichtung Niederlande.

Vor der Öresund-Brücke wartet die Küstenwache rücksichtsvoll auf unsere Durchfahrt, bevor sie wieder auf Kurs geht.

Was haben wir heute für ein Glück! (Klabauti?) Um elf Uhr sichten wir Schweinswale, welche uns ein Stück weit begleiten. Später in der Bucht vor Falsterbo auch noch Singschwäne, welche sich mit ihrem aufrechten Hals, gelben Schnabel und dem flachen Rücken deutlich von unseren Höckerschwänen unterscheiden.

Im Falsterbo-Kanal gibt es noch genügend Liegeplätze, sodass wir bald einmal schlafen gehen und eine ruhige Nacht geniessen.

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