Donnerstag, 23. Juli 2020, bewölkt sonnig, bewölkt, kühl, 3-5 Bft südlich
Enkhuizen, Compagnieshaven
Eine schön ruhige Nacht geht über in einen gemütlichen Morgen, den die einen mit Kaffee am Bett und die andern mit Tee im Salon verbringen. Das Internet ist im Moment total miserabel. Als Maximum war es möglich, ein paar Mails und WhatsApp-Nachrichten herunterzuladen, doch keine Internetseite konnte geöffnet werden, keine Fotos in die Cloud oder daraus herunter geladen werden, geschweige denn andere Aktivitäten vorzunehmen.
Schaun w`r mal.
Abends funktioniert einiges. Zwei Posts können mit Bildern versehen werden. Doch davor erlebten wir auch wieder Neues.
Mit den Fahrrädern gings auf Erkundung, nachdem uns Marion gemeldet hat, sie würden auf die Marker Wadden (neue Inseln im Markermeer) fahren. Dem Zuiderzee-Museum und -Dorf entlang, dann weiter an der Aussenseite des «Sprookjes Wonderland» zum Campingplatz, der im Moment im Umbau ist. Dieser Weg führt allerdings wieder Richtung Andijk, das wir schon erkundet hatten. Also eher abbiegen Richtung Zentrum. In einem hübschen Café vor dem Interaktiven Pflanzen-Museum beschliessen wir, zu Fuss (man darf im Zentrum nicht «fietsen») noch etwas weiter aus dem Zentrum wieder hinaus zu gelangen. Nicht allzu weit weg stossen wir auf die Ankündigung einer Grachtenfahrt, die trotz Corona, einfach mit gutem Abstand, durchgeführt wird. Der Kapitän schmückt sich mit vier Streifen und einer KNRM-Mütze (Niederländer See-Rettungsdienst).
Wir fahren mit und erleben ...
… der Mausefalle zweiten Teil.
Seerosen in drei Farben und mit unterschiedlichen Blütenformen schmücken die Enkhuizer Grachten. Gelbe kugelförmige, weisse nur mit Kronblättern und lila gefüllte schwimmen auf dem Wasser. Stets, wo Plakate den Strassen entlang Geschichtliches erklären, erfahren auch wir in der Erzählung des Kapitäns, was Enkhuizen hier interessant macht. Das schmalste Haus, in welchem eine Familie mit 15 Kindern lebte. Amsterdamer Feeling mit der Prinsengracht. Einfallstore für die Seereisenden und Kaufleute. Doch sind diese Tore mit einer Genick-brechenden Eigenheit ausgestattet, welche Eindringlinge sofort aufhält:
Falltore.
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Über uns das Falltor. |
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Im Torbogen noch eben sichtbar, wie das Falltor der Nut entlang gleiten würde. |
Wer also unerlaubte Zufahrt wollte, wurde umgehend ein- oder -- hoffentlich noch früh genug-- ausgesperrt. Die Feinde sitzen in der Mausefalle.
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Auch über Land sichern Tore den Zugang. |
Zu gewissen Zeiten war Enkhuizen Hauptstadt der Niederlande, denn hier fand der Handel über die Seewege statt, weil Amsterdam noch nicht direkt mit der Nordsee verbunden war, sondern über die Zuiderzee angesteuert werden musste. An Schrebergärten genau so, wie am Bahnhof und dem McDonalds (Geplant ist hier eine Weltneuheit! Nicht nur für Autos, sondern auch für Boote soll es eine Abholmöglichkeit geben.) führt unsere Reise vorbei, bis wir wieder am Startpunkt anlangen. Damit sich Fremde nicht verirren, sind die Wasserstrassen wie Fahrradwege nummeriert.
Nach dem Einkaufen und Einräumen sind wir schlapp und schreiben oder machen ein Nickerchen.
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