Donnerstag, 23. Juli 2020

Ob Lemmer uns zurückhaben will?

Montag, 20. 7. 2020, Wind 4-5 Bft, nördliche Richtungen, bewölkt bis sonnig.
Medemblik

Um halb zehn gehen die Leinen in Urk los. Weil am Sonntag kein Hafenmeister vorbeikommt, um Gebühren einzukassieren, lagen wir diese Nacht kostenlos. Allerdings auch Einrichtungs-los. Denn wir benutzten weder Strom, noch das Internet. Der Hafenmeister sah uns auslaufen, kam aber mit seinem Schlauchboot nicht vorbei. 

Das Ruderblatt für die Windsteuerung wird gesetzt, denn wir hoffen auf einen langen herrlichen Segeltag. 

Wieder diese Windparks! Beinahe kommen wir davon nicht los. Als ob der Wind uns wieder nach Lemmer treiben möchte. Immerhin haben wir einen Wendewinkel von nicht über 100 Grad, die Abdrift eingerechnet.

Ankündigung vor einem Café in Lemmer.


Mit der Zeit gelingt es nicht schlecht, den roten Tonnenstrich des Frauensand an Steuerbord zu halten. Mit Backbord-Bug steht uns stets die Vorfahrt zu. Manchmal muss man das jemandem klar machen, doch meist ist es selbstverständlich. Nur einmal kommt eine Lemster-Aak oder so etwas Traditionelles auf uns zu. Sieht nach Stahl aus. Dieser Skipper hat uns sozusagen dreifach den Vortritt genommen: Er hat sein einziges Segel auf Steuerbord stehen, wir sind sein Lee-Schiff und er fährt unter Motor. Die Regel wäre: Backbord-Bug vor Steuerbord-Bug, Lee vor Luv und Segel vor Motor. Gedankt hat er auch nicht. 

Am Morgen noch wussten wir nicht so recht, wo wir ankommen würden. Nehmen wir Stavoren, oder Hindeloopen?

Schliesslich entscheiden wir uns für Medemblik. Doch alles ist absolut voll. Der Pekelharinghaven, der Westerhaven, die Westerkade und im Päcklaien an der Radboud-Kade zu liegen passt uns nicht. Nach Andijk wollen wir auch nicht, eng und wahrscheinlich ebenfalls voll. 

Also ankern. In der Bucht vor Medemblik liegen wir vortrefflich. Die Ankerwache beweist es. Medembliks Riesen-Windgenerator dreht direkt vor uns. 

Besuch von der Frischgetauften.

Auch ohne Komet ein schönes Abendglühen.











Abends zieht auch die Nexus nach, deren Besatzung auf der Nexus`je schliesslich noch zu einem gemütlichen Sundowner erscheint. Heute soll der Komet «Neovida» sichtbar sein, genau über der untergegangenen Sonne. Seit dem Hale-Bop in den 90er-Jahren (?) haben wir keinen Kometen mehr von Auge gesehen. Dieser Komet soll erst vor kurzem überhaupt bemerkt worden sein.

Leider sehen wir ihn nicht, obwohl wir ab und zu nachts aufstehen, um uns die Umgebung anzuschauen. Herrliches Schlafen mit ein bisschen schaukeln.


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