Die Fotos hier im Blogbeitrag stehen so durcheinander, wie die Autorin sich groggy fühlt. Dass das Boot Gala-geflaggt ist, war schon in der Webcam zu entdecken. Um so grösser die Vorfreude. Es dann in Wirklichkeit zu sehen, ist schon noch einmal überwältigender.
Die Geduld meldete Abwesenheit, darum stehen während des Abdrückens für die Foto auf dem Fingerdock zwei Menschen, die nicht zu uns gehören.
Besonders witzig ist, dass ich ein seit diesem Frühling aus Fotos und Erzählungen wohlbekanntes Boot einfach übersah, weil ich total auf die Gala-Beflaggung fixiert war und darauf, überall 1,5 m oder jedenfalls, so viel als möglich auf den Stegen, Abstand zu halten. Corona regiert noch immer.
Doch erst musste ich ja hinkommen in den Hafen. Der Drucker zuhause hat gerade gestreikt, was ich leider beim Ausdrucken der ÖV-Tickets für Zuhause bis Flughafen Zürich uns Schiphol-Amsterdam-Centraal noch nicht gemerkt habe. So wurde nichts daraus, den Boarding pass zu drucken. Was, wenn die Elektronik aussteigt? Mit em E-Ticket käme ich am Flughafen noch dazu, doch alle Elektronik wird ja nicht gleichzeitig aussteigen. Also Printscreen vom Handy, aber auch PDF auf den PC-Desktop speichern, sodass ich diesen Flug bestimmt nehmen kann. Hat ja bestens geklappt. Dass dann das Gate eine halbe Stunde vor Abflug von A86 auf A53 gewechselt wurde, verursachte ein Rennen und lieferte zwei Busse statt eines Fingerdocks. Dafür flogen wir mit einem absolut neuen Gerät: A230-300. hat ein bisschen gescheppert, aber die Durchsagen waren absolut deutlich.
Die E-Mail der Swiss entschuldigte sich dafür, dass der Flug statt um 07:25 Uhr eine halbe Stunde verspätet um 07:25 starten würde!!!!! Wenigstens waren die Durchsagen vor Ort klar und deutlich.
Ein älterer Herr nervte sich darüber, dass das Tragen des Mundschutzes nicht drastisch durchgesetzt werde. Er flog aber trotzdem mit.
Zuhause wars noch ziemlich dunkel beim Einsteigen in den Zug. Wenig später kam eine etwas klarere Foto vom Zürichsee bei Sonnenaufgang.
Etwa zur gleichen Zeit meldete der Countdown des Skippers nur noch wenige Stunden bis zum ultimativen Ankommen - nicht nur in Amsterdam und auf dem Boot und bei meinem Skipper, sondern im Ruhestand, in der Pensionszeit, in der Rente!
Der Zug auch hochmodern, genauso, wie das Flugzeug. Schalensitze mit Lederpolster, Mondrian-Scheibenschmuck, ein Display, das hilfreiche Informationen nicht nur bezüglich Corona verteilt. Wifi, USB- und Stromanschluss für jeden Sitz, auch in der zweiten Klasse.
Nur mit dem Scannen meines Tickets fürs Aus-Checken aus dem Bahnhof gab es Schwierigkeiten. Eine junge Frau half mir und musste dadurch selbst mehrfach hinein ins Bahnhofsareal und wieder hinaus. Danke auch dafür.
Endlich entdecke ich ihn, meinen Skipper. Vor dem Lebensmittelladen an der IJ-Seite wartet er mit meinem Bord-Regenjäckchen auf mich und empfängt mich herzlichst. Schön, nach über drei Wochen wieder vereint zu sein.
Das ist nun doch wirklich ein Übersehen wert. Die BonBini mit Galabeflaggung als Willkommen in der Rente. Nur dafür habe ich Augen. Herrlich. Sekt und Planters stehen bereit. Danke, danke, Skipper für diesen wunderbaren Empfang nach gut 43 Jahren Berufstätigkeit. Entspannung pur. Sogar die Sonne ging noch auf nach dem Motregen vom Morgen.
Es übersprudelt vor Freude über den neuen Lebensabschnitt. In den Gläsern und im Kopf. Anstossen auf die neue Freiheit. Soviele elektronische Nachrichten, um Glück zu wünschen. Traumhaft. Auf dem Boot, beim Skipper, in unserer Lieblingsstadt!
Man denkt, das seis nun. Denn der schulische Abschied war doch vor einer Woche und noch die ganze Zeit danach so überwältigend, das Herz berührend. Und heut hier. Mehr kann nicht.
Doch, geht wohl noch. Es klopft am Boot. Wird der Hafenmeister oder ein Nachbar sein, irgendwas falsch oder nötig. Neeeeeeeiiiin, Es ist die Aquarius-Crew! Sie sind extra für mich auf ihr letztes Urlaubswochenende hin in den Sixhaven gefahren. Und jetzt klopft es, wie damals auf Vlieland, als sie uns - noch als Windsbraut-Crew - wiedererkannten von unserer Begegnung auf Helgoland und dem tollen Abend auf Langeoog her. Die beiden kommen Glück wünschen, haben ihre Flutes dabei und Sekt in einer tollen Flaschentasche aus Segeltuch. Wie schön, was für eine Überraschung! Kommt an Bord, stosst mit uns an! Einfach Vorsicht, die Autorin ist heute vielleicht ein bisschen übermütig vor Freude über diesen neuen Lebensabschnitt. Dass die Crew das für mich machte! Der Sixhaven und damit Amsterdam lag ja gar nicht auf ihrer Route. Und dennoch sitzen wir jetzt hier auf der BonBini und stossen darauf an, dass für die Verfasserin nun kein Berufstermin mehr drängt, kein Flug zur Arbeit mehr unbedingt erreicht werden muss. Oh, und was wir alles zu besprechen, worüber wir uns gemeinsam zu freuen haben.
Später gehen die Aquarianer noch kurz in die Stadt, während die BonBini-Crew allein weiterfeiert. Doch nicht für lange. Wir dürfen auch auf die Aquarius, um das neue Schiff zu besichtigen. Es ist wirklich ganz toll und strahlt die Freude der Eigner wider. Vor allem der Innenausbau wirkt qualitativ hochstehend. Doch auch an Deck ist alles vom Feinsten. Ganz herzliche Gratulation zur neuen Lady, euch beiden!
Am folgenden Tag um 10:00 müssen sie weiter, um dann am Sonntag im Heimathafen zu sein, von wo aus es für sie wieder an die Arbeit geht. Mit Hindernissen, wie wir noch sehen werden.
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