Etwas weckt kurz vor fünf Uhr am Morgen. Feuer am Himmel im
Nord-Nordosten, das sich in der Kabine spiegelt. Noch immer geht die Sonne nur wenige
Stunden unter. Lesen und durchs Deckluk schauen. Ein leises Ticken kündigt den
aufkommenden Regen an. Auch die Boje klopft an. Der erwachte Skipper will das
verbessern, indem er am Heck zum Ausgleich ein Reitgewicht ausbringt. Zum
Glück, denn deswegen sehen wir auch den Doppel-Regenbogen im Südwesten. Danach lockt
die nun beruhigte Koje noch einmal, bis unsere Lebensgeister vom Tee- und
Kaffeeduft definitiv erwachen.
Gegen Mittag sind die anderen beiden Schiffe trotz
dauerhaften Landregens weiter gezogen und ein Engländer übernahm ihren Platz im
Süden der Bucht. Die Sonne zeigt sich und der Wind wird stärker.
Das Heckgewicht nützt und ein Fender zwischen den
Bojenleinen stabilisiert die Rucke. Der Engländer hat Probleme, die er nach seinem Dinghy-Landausflug offenbar bemerkt. Ein Riesendoppelbüschel Seegras hängt an seinem aufgeholten Anker. Bester Platz wird im Umkreis der Boje sein, denkt er sich und lässt seinen Anker in unserer Nähe fallen. Nein. Ein nächster Platz ist gefragt, denn der Anker slipt. Endlich hat er haltenden Grund gefunden. Nur die schon länger freie Boje im Nordosten hat ihn nicht verlockt. Jetzt ist sie von einem neuen Schiff besetzt.
Wir geniessen den Tag und lassen die bewaldeten Hügel, die sandigen Ufer, den wechselnden
Himmel mit baumelnder Seele an der Boje schwojend an uns vorbeigleiten. Wollen wir dieses Paradies verlassen?
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