Mittwoch, 19. Juli 2017

Samstag, 15. 7. 17: Sonne und Wind mit Fischchnusperli mitten im Fahrwasser

Varberg ade! Grossfähre Ahoi! Jetzt brauchen wir deinen Platz zum Auslaufen. Weil wir anstandslos die Box gewechselt haben für einen heimkommenden Eigner, erhielten wir eine Nacht gratis! Super Service.

Zwei Stunden motoren, statt bei Windstärke eins dümpeln, brachte uns zum Wind. Den ganzen Tag bei strahlendem Sonnenschein. Zwischendurch ein Sandwich und ein Schinken-Käse-Toast lässt die Zeit verfliegen.

Endlich Höhe Göteborg. Noch nicht das gestern geplante Ziel, aber schon nördlicher als Figeholm, unserer bisher nördlichsten Position. Die Schären beginnen. Schön rund auch, aber braunbeige, teils gräulich. Gneis sei es in der Hauptsache und auch vom Gletscher rundgeschliffen. Aber meist kahl, als ob der stete Starkwind den Bäumen wenig Möglichkeit lässt, sich richtig zu verwurzeln und wenn, dann büssen sie es an Höhe ein.

Fischstäbchen haben uns ja schon einen rechten Schreck eingejagt, aber hier liegen orange Bojen mit Leinen herum. Fünf, sechs, sieben an Steuerbord, weitere an Backbord. Doch Vorsicht, recht voraus zielen wir genau auf ein weiteres Nest. Man sieht sie beinahe nicht, diese Fischchnusperli. Diese Fischer!!! Und die Strömung ist so stark, dass die Einheiten zu treiben scheinen, statt fix vor Ort zu bleiben.

Im AIS auf dem Plotter zeigt Rörö im Norden von Göteborg scheinbar extrem viele Boote. Vielleicht schauen wir uns Hyppeln an? Wenn wir doch so schon auf unserem Weg daran vorbei kommen. Klare Einfahrt, ruhiges Wasser. Heckanker! Jedenfalls, wo man sich noch hineinmosten könnte. Windruderblatt weg und weiter. Bei dieser Aktion hätte die BonBini beinahe enge Bekanntschaft gemacht mit einem vertäuten Fischer und der Skipper mit dem Salzwasser. Gerade noch gut gegangen. Rörö ist in Sichtweite, inklusive Hafen. 

Das Fahrwasser scheint klar, doch die komischen Seezeichen? Zwei Strassenlampen auf einem Betonsockel ohne Farbe! Diesem Fischer sei Dank! Der erklärt uns, wie wir fahren müssen. So werden wir auch wieder hinaus finden. Die Fähre steht an ihrem Anlegeplatz. Aber wie sind die Seezeichen in der Papierkarte gemeint? Mit späterem Vergleichen und Hinhalten zeigt sich, dass einzelne Tonnen nicht da sind, von anderen zu viel und die grünen auf der falschen Seite.
Schliesslich haben wir Glück, denn zuvorderst, direkt bei der Hafenkneipe und dem Hafengebäude verlässt einer seine Heckboje und ein Norweger steht bereit, uns in Empfang zu nehmen.
Es ist kalt und pfeift unter den Federwölkchen, die anzeigen, was die Nacht und der Sonntag bringen sollen.

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