Varberg ade! Grossfähre Ahoi! Jetzt
brauchen wir deinen Platz zum Auslaufen. Weil wir anstandslos die Box
gewechselt haben für einen heimkommenden Eigner, erhielten wir eine
Nacht gratis! Super Service.
Zwei Stunden motoren, statt bei
Windstärke eins dümpeln, brachte uns zum Wind. Den ganzen Tag bei
strahlendem Sonnenschein. Zwischendurch ein Sandwich und ein
Schinken-Käse-Toast lässt die Zeit verfliegen.
Endlich Höhe Göteborg. Noch nicht das
gestern geplante Ziel, aber schon nördlicher als Figeholm, unserer bisher nördlichsten Position. Die Schären beginnen.
Schön rund auch, aber braunbeige, teils gräulich. Gneis sei es in
der Hauptsache und auch vom Gletscher rundgeschliffen. Aber meist kahl, als ob
der stete Starkwind den Bäumen wenig Möglichkeit lässt, sich
richtig zu verwurzeln und wenn, dann büssen sie es an Höhe ein.
Fischstäbchen haben uns ja schon einen
rechten Schreck eingejagt, aber hier liegen orange Bojen mit Leinen herum.
Fünf, sechs, sieben an Steuerbord, weitere an Backbord. Doch
Vorsicht, recht voraus zielen wir genau auf ein weiteres Nest. Man
sieht sie beinahe nicht, diese Fischchnusperli. Diese Fischer!!! Und
die Strömung ist so stark, dass die Einheiten zu treiben scheinen,
statt fix vor Ort zu bleiben.
Im AIS auf dem Plotter zeigt Rörö im Norden von
Göteborg scheinbar extrem viele Boote. Vielleicht schauen wir uns Hyppeln an? Wenn wir doch so schon auf unserem Weg daran vorbei kommen.
Klare Einfahrt, ruhiges Wasser. Heckanker! Jedenfalls, wo man sich
noch hineinmosten könnte. Windruderblatt weg und weiter. Bei dieser
Aktion hätte die BonBini beinahe enge Bekanntschaft gemacht mit
einem vertäuten Fischer und der Skipper mit dem Salzwasser. Gerade noch gut gegangen. Rörö ist in
Sichtweite, inklusive Hafen.
Das Fahrwasser scheint klar, doch die
komischen Seezeichen? Zwei Strassenlampen auf einem Betonsockel ohne
Farbe! Diesem Fischer sei Dank! Der erklärt uns, wie wir fahren müssen. So
werden wir auch wieder hinaus finden. Die Fähre steht an ihrem Anlegeplatz. Aber wie
sind die Seezeichen in der Papierkarte gemeint? Mit späterem
Vergleichen und Hinhalten zeigt sich, dass einzelne Tonnen nicht da
sind, von anderen zu viel und die grünen auf der falschen Seite.
Schliesslich haben wir Glück, denn zuvorderst, direkt bei der Hafenkneipe und dem Hafengebäude verlässt
einer seine Heckboje und ein Norweger steht bereit, uns in Empfang zu
nehmen.
Es ist kalt und pfeift unter den
Federwölkchen, die anzeigen, was die Nacht und der Sonntag bringen sollen.
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