Montag, 10. Juli 2017

Sonntag, 9. und Montag, 10. Juli: Fischstäbchen, Island und Tycho Brahe


Weiter nach Norden und von der Öresund-Brücke weg in herrlich blaues Wasser hinein. Eine Zeitlang sogar mit wirklich schönem Segelwind. Helsingborg ist angesagt. Die Holeschläge beim Kreuzen bringen uns allerdings nicht wirklich vorwärts. Schliesslich werden wir sogar noch ganz aufgestoppt. Durch ein Fischstäbchen, bei der Crew-Wache übersehen. Der Bambusstab mit zwei Fähnchen und einem Schwimmer hat sich zwischen Ruderblatt und Schraube festgehakt. Zum Glück bringt der Skipper das Ding von oben her los. Bald nehmen wir wieder Fahrt auf. Trotzdem sind Alternativen gefragt.

Wir entscheiden uns für Kyrkbacken auf Ven mitten im Öresund. Genau richtig. Herziges Häfchen mit wenigen Plätzen in Boxen, längsseits oder vor Heckanker. Wir liegen längsseits an der Süd-Quai-Mauer. Wir unterstützen einige Boote beim An- und Ablegen. 

Schliesslich wird es ein Isländer, der das Gespräch mit uns sucht. Bald sitzen wir beim Bierchen und beim Klönschnack. Oli lebt in Schweden, ist Koch von Beruf und führt mit einer Frau zusammen einen Kochblog mit internationalen Rezepten in Englisch: https://allthatcooking.com
Er ging zur Schule mit dem bekannten isländischen Krimi-Autor Arnaldur Indridasson, der scheints freundlich und feinfühlig sei. 

Hätten wir seiner Erklärung beim Bierchen richtig zugehört (er sei ein Chef: das ist für mich ein Boss, aber in Englisch ein Chefkoch), hätten wir ihn kaum zu Gurkensalat und Spaghetti al Aglio ed Olio eingeladen... Er kannte beides jedoch nicht, liebt Knoblauch und genoss das Mahl sichtlich, inklusive Renés Painkiller zum Dessert. 
Oli revanchierte sich mit den Bierchen zum Nachtessen und zwei Branntweinfläschchen aus Island, die man eisgekühlt zu vergammeltem Hai !!! geniesse. 

Als wir uns aus der Koje schälen am Montag Morgen, ist unser Isländer bereits weg. Er wollte nach Dragör auf der dänischen Seite.

René packt die Velos aus und wir nehmen die Strassen und Wege der Insel in einer weiten Acht unter die Räder. Ven ist eine Sandinsel und passte damit richtigerweise zu Dänemark, gehört aber zu Schweden. Der Weg führt uns auf eine Höhe von rund dreissig bis vierzig  Metern zum Observatorium des Astronomen Tycho Brahe. Schon verrückt, was man mit einem verstellbaren Dreieck von 60 Grad und einigen Gestirnen übers Weltall herausfinden konnte. 

Natürlich ist das Museum interaktiv und die Aussenanlagen als Planetenweg mit traditionellen Spielen ausgestattet, wie Teller schieben auf einem langen Tisch.

Die beiden anderen Häfen sind noch viel, viel kleiner, als der Westhafen. Was für eine gute Entscheidung, Kyrkbacken angelaufen zu haben. Dafür ist im südöstlichen Hafen sogar ein Autofähren-Anleger.

Die Insel hatte eine Zeitlang eine Backstein-Manufaktur betrieben, bis die Transportkosten zu gross geworden seien. 

Auf dem Heimweg sehen wir mehrfach Fasane. Ein Weibchen allein, eines mit einem Jungen und ein Männchen, die alle die Strasse queren und sich in den Getreide- oder Runkelfeldern verbergen.

Beim Zurückkommen erfahren wir vom Hafenmeister, dass seine Schwester in Horgen als Kindergärtnerin arbeite.

Tycho Brahes Observatorium restauriert.

Autofähre auf Ven.

BonBini getarnt im Hafen Kyrkbacken.

Eine mittelalterliche Kirche genau über unserem Hafen.
Skipper fotografiert unseren Hafen Kyrkbacken

Bei den Getreidefeldern sogar Kornblumen

Man könne noch ab und zu Backsteine aus der Zeit der Manufaktur finden.

Dieses Leuchtfeuer ist nicht eingezeichnet in der Karte...

Zudem steigt es höher...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen