Freitag, 28. Juli 2017

Montag, 24. und Dienstag, 25. Juli: ... oder doch?


Am Montag Morgen ist das Wetter zwar nicht mehr so windig, aber noch ziemlich regnerisch. Trotzdem will unser allerinnerster Päcklilieger kurz nach sieben Uhr auslaufen. Der fiebrige Skipper steht auf. Wir organisieren alle Kabel, auch die für rechts und links. Diese Boote gehen beide nachher wieder ins Päckli. Wir aber haben eine freie Box entdeckt, die wir nun anstreben. Es gibt auch schon gerade Hilfe, nachdem die Crew einen mehrmaligen Anlauf nehmen musste, um den Pfahl mit der Leine zu treffen. Schliesslich ist alles fest. Die Heckleinen reichen eben, um auf Slip wieder an Bord festgemacht zu werden. Mit einem Riesenschritt, der ganz knapp auf den Steg langt, sind wir am Strom und der Skipper taucht in die Koje.

Doch unser vorheriger Aussenlieger hat es sich anders überlegt. Er nimmt nun die reservierte Box, bis er einige Stunden später ausläuft. Nicht zu früh, denn der Eigner versucht nun, seine Box zu entern. Sein Schiff ist ein bisschen zu breit und er ist allein. Zudem verhaspeln sich seine Fender am Heckpfosten. Seine Nase soll gehalten werden, sagt er, meint glaub aber die des Bootes, so könne er hineingelangen und seine eigenen Festmacher erreichen. Mit vereinten Kräften gelingt es. Jetzt geht’s in Ruhe ans Stricken und Schreiben.

Oder? Rufen, klopfen. Die Hafenmeisterin. Wir seien ihnen ja nun schon ein paar Tage treu. Doch wir müssten die Übernachtungen auch bezahlen. Das mache nichts, wenn der Strom ausgefallen sei und man im Päckli liege, bezahlen müsse man trotzdem! Hmmm? Ja, da stehe vorgestern drauf. Es müsse aber gestern sein. Nein, die Nachbarn hätten es gesagt. Wie bitte? Ja, das Datum! Also geht man schön brav ans Heck, wo der Kleber für gestern hängt, weil nämlich der Bug hinter und neben andern zu versteckt gewesen wäre, um sichtbar zu bleiben. Nein, jetzt müsse diese Bezahlung stattfinden, nicht erst um 15 Uhr. Schliesslich lässt sie sich überzeugen, dass alles Rechtens ist und zieht ab. Aber nicht ohne noch einmal zu halsen: Der neue Kleber gehöre dann an den Bugkorb. Die Hafenmeisterin hätte die bezahlten Tage an der Kleber-Farbe erkennen können.

Am Dienstag scheint es dem Skipper besser zu gehen. Die Symptome könnten nach Google zu einer Reaktion auf Stechviecher gehören.

Ein Tag Rekonvaleszenz muss sein. Wir suchen noch einmal auf einem anderen Weg den Shipchandler. Da wir auch im Internet nichts Hilfreiches fanden, hat sich der Helfer wohl getäuscht. Im „Meny“ decken wir uns ein und der Skipper wird am Abend mit Genuss den Risotto mit den schwedischen Bratwürsten vertilgen. Irgendwie ist es spannend, die Einkäufe aus dem einen Land manchmal erst im anderen Land an- oder aufzubrauchen.

Den Nachmittag widmet unser Gross-Schiff-Nachbar zuerst einer gründlichen Reinigung und Verproviantierung seines Bootes. Sein Töchterchen hilft ihm so sehr damit, dass es das Multipack Cola-Dosen längs schmeisst und hinterherfliegt. René warnte noch, sie solle dies dem Papa überlassen. Dieser tröstet das Mädchen liebevoll, und bis die drei Frauen mit den restlichen Kindern an Bord sind, ist alles vergessen. Er wird immer geübter, der Nachbarskipper und schafft am späten Nachmittag das Einlaufen fast ohne Komplikationen.

Zwei bekannte Boote laufen ein. Eine LUNA, die ebenfalls in Läsö schon lag. Auf genau diese fürs Päckli wartet eine andere Crew und weist darum ein Boot ab, das längsseits gehen will. Obwohl die vorne Liegenden bereitstehen, um das Abgewiesene in Empfang zu nehmen, gibt der Skipper Gas, dreht eine Runde, läuft aus, kommt nochmals herein, während die freundliche Crew immer noch bereitsteht, ihn jetzt aufzunehmen, und läuft unter Vollgas und ohne Dank wieder aus.
Die anderen Bekannten sind diejenigen, welche nicht ins Sommerhaus können. Die liessen sich anstecken: Limfjord, statt Anholt. Man winkt sich fröhlich.


Die Hafenmeisterin hat hier nichts mehr zu halsen, sondern andere gefunden, die sie ziemlich hörbar auf Pflichten hinweist.

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