Am Montag Morgen ist das Wetter zwar nicht mehr so windig,
aber noch ziemlich regnerisch. Trotzdem will unser allerinnerster Päcklilieger
kurz nach sieben Uhr auslaufen. Der fiebrige Skipper steht auf. Wir
organisieren alle Kabel, auch die für rechts und links. Diese Boote gehen beide nachher
wieder ins Päckli. Wir aber haben eine freie Box entdeckt, die wir nun
anstreben. Es gibt auch schon gerade Hilfe, nachdem die Crew einen mehrmaligen
Anlauf nehmen musste, um den Pfahl mit der Leine zu treffen. Schliesslich ist alles
fest. Die Heckleinen reichen eben, um auf Slip wieder an Bord festgemacht zu
werden. Mit einem Riesenschritt, der ganz knapp auf den Steg langt, sind wir am Strom und der Skipper taucht in die Koje.
Doch unser vorheriger Aussenlieger hat es sich anders
überlegt. Er nimmt nun die reservierte Box, bis er einige Stunden später
ausläuft. Nicht zu früh, denn der Eigner versucht nun, seine Box zu entern. Sein
Schiff ist ein bisschen zu breit und er ist allein. Zudem verhaspeln sich seine
Fender am Heckpfosten. Seine Nase soll gehalten werden, sagt er, meint glaub aber die des Bootes, so könne er
hineingelangen und seine eigenen Festmacher erreichen. Mit vereinten Kräften gelingt
es. Jetzt geht’s in Ruhe ans Stricken und Schreiben.
Oder? Rufen, klopfen. Die Hafenmeisterin. Wir seien ihnen ja
nun schon ein paar Tage treu. Doch wir müssten die Übernachtungen auch
bezahlen. Das mache nichts, wenn der Strom ausgefallen sei und man im Päckli
liege, bezahlen müsse man trotzdem! Hmmm? Ja, da stehe vorgestern drauf. Es
müsse aber gestern sein. Nein, die Nachbarn hätten es gesagt. Wie bitte? Ja,
das Datum! Also geht man schön brav ans Heck, wo der Kleber für gestern hängt,
weil nämlich der Bug hinter und neben andern zu versteckt gewesen wäre, um
sichtbar zu bleiben. Nein, jetzt müsse diese Bezahlung stattfinden, nicht erst
um 15 Uhr. Schliesslich lässt sie sich überzeugen, dass alles Rechtens ist und
zieht ab. Aber nicht ohne noch einmal zu halsen: Der neue Kleber gehöre dann an
den Bugkorb. Die Hafenmeisterin hätte die bezahlten Tage an der Kleber-Farbe erkennen können.
Am Dienstag scheint es dem Skipper besser zu gehen. Die
Symptome könnten nach Google zu einer Reaktion auf Stechviecher gehören.
Ein Tag Rekonvaleszenz muss sein. Wir suchen noch einmal auf
einem anderen Weg den Shipchandler. Da wir auch im Internet nichts Hilfreiches
fanden, hat sich der Helfer wohl getäuscht. Im „Meny“ decken wir uns ein und der Skipper wird am Abend mit Genuss den Risotto mit den
schwedischen Bratwürsten vertilgen. Irgendwie ist es spannend, die Einkäufe aus
dem einen Land manchmal erst im anderen Land an- oder aufzubrauchen.
Den Nachmittag widmet unser Gross-Schiff-Nachbar zuerst
einer gründlichen Reinigung und Verproviantierung seines Bootes. Sein
Töchterchen hilft ihm so sehr damit, dass es das Multipack Cola-Dosen längs
schmeisst und hinterherfliegt. René warnte noch, sie solle dies dem Papa
überlassen. Dieser tröstet das Mädchen liebevoll, und bis die drei Frauen mit
den restlichen Kindern an Bord sind, ist alles vergessen. Er wird immer
geübter, der Nachbarskipper und schafft am späten Nachmittag das Einlaufen fast
ohne Komplikationen.
Zwei bekannte Boote laufen ein. Eine LUNA, die ebenfalls in
Läsö schon lag. Auf genau diese fürs Päckli wartet eine andere Crew und weist
darum ein Boot ab, das längsseits gehen will. Obwohl die vorne Liegenden
bereitstehen, um das Abgewiesene in Empfang zu nehmen, gibt der Skipper Gas,
dreht eine Runde, läuft aus, kommt nochmals herein, während die freundliche
Crew immer noch bereitsteht, ihn jetzt aufzunehmen, und läuft unter Vollgas und
ohne Dank wieder aus.
Die anderen Bekannten sind diejenigen, welche nicht ins
Sommerhaus können. Die liessen sich anstecken: Limfjord, statt Anholt. Man
winkt sich fröhlich.
Die Hafenmeisterin hat hier nichts mehr zu halsen, sondern
andere gefunden, die sie ziemlich hörbar auf Pflichten hinweist.
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