Noch Wasser bunkern, die Leinen so ablängen, dass mitten
zwischen den Pfosten vor dem definitiven Ablegen auch die kurzen Enden eingeholt
werden können.
Kloster und damit Hiddensee für dies Jahr: Ade!
Die Fahrwasser sind flacher als sonst, besonders auf der Westseite, woher der Wind seit Tagen kommt. Dabei weht es die Tonnen auch nach Osten. Macht
für die Westseite nichts, da zeigen sie im tiefen Gebiet den Fahrwasser-Rand
an. Aber im Osten? Da schweben sie ins Flache. Also Vorsicht beim Navigieren!
Bei Tonne 53/54 Richtung Stralsund sitzt die Charteryacht
„Sorglos“ ausserhalb des Fahrwassers quer fest. Gerne würden sie uns eine Leine
gegen den Wind zuwerfen, damit wir sie rausziehen könnten. Würden wir das tun,
lägen wir quer im Fahrwasser und würden den Weg für das manövrierbehinderte
Baggerschiff hinter uns versperren, ohne genügend Kraft zu haben, das viel
grössere Boot wieder ins Fahrwasser zu bekommen. Dabei gingen wir aufs Flach.
Dann zöge die Sorglos uns wieder... Also stattdessen Funk an Bremen Rescue mit den genauen
Daten, damit ein SAR-Boot auslaufen und die „Sorglos“ wieder flott machen
würde. Kaum ist alles organisiert, funkt das genannte Arbeitsschiff Ranzow, dass die
„Sorglos“ wieder frei segle. Bremen Rescue bedankt sich für unsere Meldung und
wünscht uns gute Wache.
Kaum war sie freigekommen, setzte die „Sorglos“ alles daran,
uns fast bis ans Heck zu fahren, gefährlich nah zu überholen und uns zu beschimpfen wegen
unterlassener Hilfeleistung. Wir tauften sie später um in „Anstands-los“ oder
„Ahnungslos“. Bestimmt wurden sie in Stralsund von der Charterfirma oder den
Schwesterschiffen empfangen mit Fragen zum Ausgang des Rescue-Rufes, da viele
aus Interesse auf Kanal 16 mithören.
An unserem alten Platz unter der Käppn’Brass liegt diesen
Nachmittag ein Motorboot und vorne eine Najad. Also längsseits beim Käppn'. Der
momentane Eigner ist an Bord des Rosthaufens und stellt sich der Arbeit. Es
soll ein Museumsschiff werden, und am andern Tag erwarte er jemand vom Amt. Als
seine Firma 2001 Konkurs ging, suchte er sich eine neue Aufgabe, die er im Restaurieren und als Maschinist auf Tradiotions-Schiffen gefunden habe. Der Werfthafen sei an den
Bund verkauft und werde für neue Unternehmen vorgesehen. Zwischenzeitlich hätte
eine Malaysische Firma etwas damit anfangen wollen, was aber im Sande verlief.
Ja, ja, es sei kein Problem, selbstverständlich dürften wir längsseits bleiben.
Wir wünschen ihm viel Erfolg und alles Gute.
Der Sonnenuntergang bietet wieder alle seine Kräfte auf, um
sein Bestes zu geben.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen