Sonntag
Am Sonntag um fünf Uhr scheint, ein bisschen trügerisch, die Sonne.
Beim Brötchen Holen um halb acht dann bedeckter Himmel, der um acht Uhr, wie
gestern vorausgesagt, pünktlich in Regen übergeht.
Das gibt einen gemütlichen, wenn auch kalten, Hafentag mit Blogs, Fotografieren und dem Kennenlernen des Navi-Systems.
Montag
Um sieben Uhr mit Voll-Energie voraus! Der Skipper zieht das
Boot rückwärts aus Box und Fahrwasser. Der Wind weht achterlich und bringt uns unter Genua zügig weg von Lohme in nordöstliche Richtung.
Im Laufe des Vormittags erscheint aus dem Dunst ein
Windpark. Im Display ist er eingezeichnet, auf der Papierkarte steht trotz
Berichtigung nur eine Tonne mit „vermutlich“ vier Kardinalen. Diese sind aber
nur elektronisch. Sie stehen nicht, wie normalerweise, wirklich im Wasser. Der Hüter
des Wikinger-Windparks ist die Seaforce, die aussen rum fährt, wie ein
Australian Shepherd um seine Schafherde rast. Wir nehmen im Funkgerät Rauschen
wahr. Vom Schiff ein langes Hornsignal. Rauschen. Verstehen des Namens Samowar.
Rückruf an Samowar wird erst nach einigen Malen aufgenommen, weil das Schiff
nicht Samowar, sondern Seaforce heisst. Inzwischen können wir das auch ohne
Feldstecher lesen und im AIS wäre es auch zu sehen.
Wir sollen mit Kurs 86 Grad auf die Arkona-„Beacon“
zuhalten. Dort dürften wir wieder auf den alten Kurs. Die Arkona „Beacon“ ist
elektronisch nicht angeschrieben und auf der Papierkarte am anderen Ende des
Parks. Zudem steht da Arkona-Becken! Je nun, halten wir auf die Warn-Boje zu, das
muss die verlangte sein mit diesem Kurs. Los! Jetzt hat die Seaforce einen
nördlicheren Segler auf dem Kieker. Per Sprechkanal die Information, dass
dieser Segler nun richtig fahre, während er vorher zu nahe gesegelt sei.
Eineinhalb Meilen Abstand sei korrekt. Die Papierkarte weist nun die
allerneuesten Berichtigungen auf.
Bald ist der Windpark am Horizont verschwunden und wir
geniessen Rundum-Sicht einzig aufs Wasser.
Ein Belgischer Marine-Kreuzer gibt über Funk bekannt, dass
er „Live-Firing-Exercices“ vornehme in einem bestimmten Bereich und man sich
von ihm klar halten solle. Belgisch? Wieso hat der eine so grosse
Funkreichweite? Das wird sich bald klären.
Als wir näher an Bornholm kommen, es ist noch nicht sichtbar,
zeigen sich am Südwestende der Insel sehr schwarze einzelne Wolken. Im
Navi-Display erscheint ein Helikopter. Die haben offenbar auch AIS. Es ist ein
SAR-Heli der RDAF (Royal Danish Air Force). Die Schiffe, die sich vor Bornholm
gruppieren, ziehen auseinander. Sind grau-blau. In Marschtempo rasen sie Richtung
Südwesten und formieren sich neu. Leider hat ihr Feuerwerk nur Schall und keine
Farbe. Der Belgier übt offenbar mit den Dänen. Das Land ist inzwischen aus dem
Meer aufgetaucht.
Der Jacht-Hafen bei Rönne sei Tag und Nacht leicht
anzusteuern. Wir finden den Zugang tatsächlich und ein Platz mit Strom ist an
einem uralt-Steg frei, an dem auch ein versunkenes Motorbötchen liegt, das
bereits als Algenzuchtstation dient.
Der Abend ist ein Traum!!! Diese Farben! Sie sind in
Wirklichkeit noch viel intensiver, als auf den Fotos.
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