Montag, 12. Juni 2017

Samstag, 10. und Sonntag 11. Juni. Quittenliqueur und Hafenkino mit Mitleid


Sehr nette Nachbarn in einem Eigenbau legen neben uns an. Eine Familie mit zwei tollen Kindern. Sie bedanken sich mit selbstgebrautem Quittenliqueur für die Hilfe beim Anlegen. Wir revanchieren uns mit einem Gläschen Rosé und kommen in den entspanntesten Klönschnak übers Segeln, Campen und Geniessen.

Nach dem Einkaufen bringen uns unsere Fahrräder nach Vitte, um zu schauen, was die Seebühne und der Homunkulus anbieten. Leider das schon gesehene Stück und dasselbe Referat. Schade!

Abends läuft die Polizei ein und macht am Kursschiffe-Quai fest. Es will gar nicht mehr richtig dunkel werden und der Vollmond trägt das Seine dazu bei, das Hiddensee-Fahrwasser im Osten rot-orange zu beleuchten.
Der Morgen begrüsst uns ziemlich heiss. Wir liegen wie tote Fliegen im Cockpit und lesen.

Eine Vilm 116 (ein Schiff-Traum von René) lässt ihr Funkgerät laufen. Um 19:45 sendet Delta Papa 07 seine Wetterprognosen. Es wird ganz ruhig im Hafen. Wie damals, als alle Familien um 12.30 Uhr den Mittagsnachrichten lauschten, hören die Segler gemeinsam zu, wie ihnen das momentane Wetter auf Nord- und Ostsee, die Aussichten für die nächsten 12 Stunden sowie bis Montag Mittag beschrieben und vorhergesagt werden.

Der Himmel wird immer grauer. Wie vorgestern kündigen die Walzen im Westen den erwarteten  Wetterumbruch an. Mit den letzten Worten des Wetterfunks und den ersten pünktlichen Tropfen ist unser Cockpit-Zelt geschlossen und wir hören nun dem Regenprasseln zu.


Den ganzen Tag wies der Hafenmeister die einlaufenden Boote in ihren Platz ein und gab klare Anweisungen. Mit dem Regen ist niemand mehr auf den Stegen zu sehen, auch er nicht, der dem verspäteten Segler hätte helfen können. Doch zwei Unentwegte stehen bereit, um die Leinen entgegenzunehmen. Leider war die Luvleine am Heck vergessen gegangen. So drückte, trotz aller Hilfe, das Boot auf seinen Nachbarn. Nach vielem Ziehen, Drehen und Wenden gelang es den nun vier Helfern schliesslich, das Boot ganz innen sicher fest zu machen. Noch eine ganze Weile irrten die Ölzeug-Segler an Deck umher und versuchten das Stromkabel zu legen. Als dies gelungen war, schien gemütliches Licht durch die hübschen Luken des Decksalons und wir gingen beruhigt in die Koje.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen