Samstag, 10. Juni 2017

Technik (zum Ersten)

Herrlich, aufs Boot zu kommen im Frühling, und alles ist schon bereit! Neue Relingdrähte eingezogen, weil die alten gebrochene Drähtchen hatten, Seewasserpumpe ersetzt und die alte als Reserve. Karten berichtigt, sowohl auf Papier, als auch elektronisch. Das Gross neu und die Genua an ihren Bruchstellen repariert. Das Unterwasser gemalt und der Rumpf gewachst, das untere Ruderlager revidiert. Die Rettungsinsel ist gewartet, Sind wir glücklich, dass alles so läuft, wie wir es im Winter immer wieder bestätigt haben!

Denkste!

Wie sieht denn das Unterwasser aus? Noch die alte Farbschicht drauf. Rumpf gewachst? Nein, aber ein schöner neuer Kratzer drin.

Dass wir den Motor aus- und eingebaut bekamen, ist schon erwähnt. Der Einbau der neuen Seewasserpumpe war nicht korrekt gelöst. Die Sache tropfte. Bei dieser Gelegenheit wurde auch gleich die zehnjährige Saildrive-Gummi-Dichtung ersetzt, alle weiteren Dichtungen am Motor aus- und wieder besser eingebaut. Die Antriebs-Schraube sah ja aus, als ob sie Werbung für Emmentaler-Käse machte. Zwar sind die Löcher noch nicht durchgehend, dafür aber ist die Opferanode wirklich noch wie neu L Also auch noch die Schraube neu! Gut, damit hatten wir ebenfalls nicht gerechnet. Doch der Drei-Flügel-Faltpropeller bewährt sich bereits bestens beim Segeln und in den Hafenmanövern. Diesmal arbeiten die Mechaniker sorgfältig und korrekt. Das Unterwasser lassen wir für was es ist.

Oh je, der Wasserhahn in der Pantry rinnt. Leider könnte man so das ganze Wassersystem nicht mehr brauchen. Zum Glück hat der Shipchandler solche an Lager. Wenn der eine kommt, wird wohl der andere Hahn (vom Bad) nicht lange auf sich warten lassen. Also mit als Reserve.
Neue Niederholer–Leine und Bullentalje einziehen. Sie verhindern Schäden an Mast und Grosstuch.

Endlich los! Letztes Ablegen vom BonBinis Platz, den wir fünf Jahre lang gewohnt gewesen waren. Auf, zu neuen Ufern! Tolles Segeln bei strahlendem Wetter. Das Gross fertig durchsetzen ist ein Leichtes. - Wasser im Schiff! Kommt von der Badeleiter. René dichtet die Stellen.

Oh, die elektronischen Karten zeigen nur eingeschränkte Reviere auf dem Display. Je nun, es geht noch bis nach Vlieland...
Gerade upgedatet, die Elektronik, aber die neuen Windparks im Nordwesten von Helgoland sind nicht auf dem Display. Hm.
Zudem brauchen wir Papierkarten von Revieren, die wir noch nicht besucht hatten. Und eigentlich davon auch die elektronische Version für Plotter und Radar. Einen Hafenführer erhalten wir von Klaus geliehen. Das Display an der Steuersäule erscheint am Tag nur noch sehr bleichlich. Und nachts muss man nach hinten, um alle Daten im Griff zu haben und die sichtbaren Lichter  mit den Tonnen und Schiffen auf Plotter und Radar zu abzugleichen.

Auf Hiddensee haben wir genug auch von diesen Mängeln und melden uns beim Techniker.
In Stralsund unter Käpp’n Brass und der Ziegelgraben-Brücke kommen die neuen Geräte, welche nun sichere und bequeme Wachen ermöglichen: Ein Bildschirm am Navi-Tisch, einer an der Steuersäule. Sie kommunizieren mit den anderen Bordinstrumenten, wie Windgeber, Autopilot, Echolot und Fernsteuerung. Neu dabei ist endlich AIS (Automatisches Identifikations-System). Wir reden schon ewig darüber. Mit diesem System sendest du den Empfängern deine Daten, damit sie Grösse, Kurs und Heimathafen deines Bootes erkennen. Man wird also von anderen Schiffen gesehen. Zusätzlich sieht man selbst den Verkehr und kann zwischen unterschiedlichen Bootstypen in der Darstellung und deren Kurs unterscheiden. 

Leider ist diese Sicherheit eine Trügerische. Denn die Tonnen haben meist kein AIS, auch die Felsen sind nicht damit ausgestattet und viele Segler ebenfalls nicht. Denn die ganze Sache braucht Strom und zwar ziemlich!

Wir konnten mit den neuen Geräten gerade mal eineinhalb Stunden segeln, bevor wir wieder den Motor für eine Stunde zuschalten mussten, um die Batterien zu laden. Heisst: keine Nachtfahrten, kein Ankern auf diese Weise.

In Lauterbach, in der Vilm-Werft, holten wir uns eine neue Batteriebank. Daran lags! Halt keine AGM, denn die waren in der Werft nicht an Lager, sondern Säure-Batterien. Aber sie haben Kraft und Ausdauer.

Nun meldete sich die Türklinke zum Bad mit Federbruch. Giachem ist froh, dass sie wieder funktioniert.
Für den nächsten Stromfresser werden wir uns bald wieder mit Tom Krutoff in Kontakt setzen. Er hatte vorher nicht alle Teile im Geschäft. Demnächst muss der Mast gelegt, das neue digitale und mit den Navis kommunizierende Radar (Radom eigentlich) eingebaut und installiert werden. Eine LED gehört bei dieser Gelegenheit auch gleich aufs Masttopp.

Hoffen wir, dass damit die Serie Technik (für dies Jahr ;-) abgeschlossen sein wird! Kauf ein Boot und bau dein Boot, wie die Holländer sagen.  

Der Windgenerator für längere Schläge hat sich virtuell bereits angemeldet...

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