Durch Verholen mittels Leinen gelangen wir in die Nähe des
Wasserschlauches.
Nach dem Bunkern geht es weiter den vor ihrem Hintergrund meist
beinahe unsichtbaren Baken entlang aus dem Stadt-Fahrwasser in den Kalmar-Sund.
Dabei verwundert auch, dass die Bojen oder Stangen einfach scheinbar irgendwo
nützlich gesetzt sind. Nummern tragen sie keine. Bei Nebel und ohne GPS? Welche Stange hat man denn schon passiert?
Wir
haben aber Sonne und ganz wenig Wind, der uns mit anderthalb bis drei Knoten
gegen den Strom von einem halben Knoten Richtung Borgholm trägt. Die Segel
schlagen nicht, denn es hat beinahe keine Welle. Ausser, wenn ein Motorboot an
uns vorbei eilt.
Einen tollen Eindruck, wie jede bisherige auch, liefert die Brückendurchfahrt
unter der Ölandbrücke. Wir haben gut 17 Meter, doch diese weist eine
Durchfahrtshöhe von 34,9 Metern auf und sieht dennoch von weitem aus, als ob es ein bisschen knapp wäre. Unsere bisher geglaubten 15 Meter über
dem Wasser durften wir mit gelegtem Mast nach oben korrigieren. Ist zum Glück noch nie
ein Problem geworden.
Am frühen Nachmittag legen wir mit Hilfe des neuen Bojenhakens in
Borgholm an. Der Anker als tiefster Tritt befindet sich immer noch auf gut Hüfthöhe über dem Steg. Ein bisschen tricky, hier mit der Vorleine überzugehen. Springen ist mit den versteiften Zehen und dem operierten Knie nicht wirklich eine Option. Zum Glück wird die Vorleine abgenommen! Wenn man Mitglied des Schwedischen Kreuzer-Vereins ist, erhält man
in gewissen Häfen bevorzugte Plätze. Das spielt aber zur Zeit noch überhaupt
keine Rolle. In Kalmar blieben mehr als zehn Plätze während unseres
Aufenthaltes frei und in Borgholm ist fast der ganze ruhige Aussenhafen leer.
Das Städtchen sieht richtig schwedisch aus. Der Maibaum fürs
Mittsommerfest ist auf dem Dorfplatz aufgebaut und mit Blattranken und Blumen geschmückt. Das erklärt vermutlich auch dessen Namen: Eine Maie ist eine Blumenwiese. Die
Einkaufsstrasse weist neben Kleiderläden sehr viele "Restaurangs" auf, einen "Pubben" und eine "Pizzabutiken". Von letzteren machen wir mit Genuss Gebrauch.
Im Hafenhotel proben sie fürs Fest morgen: bunter Rauch, farbige LED-Strahler, Zeltaufbau für die Band. Die Hafenangestellten reinigen den
Hotelstrand vom Meeres-Wintergrün.
Das Abend-Licht ist herrlich und auf einigen Booten wird auch
schon für den folgenden Abend geprobt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen