Mittwoch, 21. Juni 2017

Sonntag, 18. und Montag, 19. 6. 17: Ein Wrack und eine Traum-Insel entdeckt!


Bald nach Antritt seiner Wache entdeckt der Skipper ein Radarsignal ohne AIS und Beleuchtung. Hm? Ein Wrack, das auf der Papier-Karte, trotz Berichtigung, nicht und in der elektronischen Karte nur als Unterwasser-Wrack erscheint. Jetzt ist es drauf. Den neuen Geräten sei Dank!

Der Morgenwind will uns keinesfalls an die Ostküste von Bornholm bringen. In dem Fall dann zu den Erbseninseln. Der Skipper will nicht so recht, der Wind schon. Um 11 Uhr ungefähr legen wir im Südhafen an der Mole an und gehen auf Entdeckungs-Tour.

Zwei der Erbseninseln (Ertholmen) sind von insgesamt gut neunzig Einwohnerinnen und Einwohnern bewohnt. Alle Inseln sind natur- und kulturhistorisch geschützt.
Besondere Vögel brüten hier. Wir sahen die Trottellumme, einen toten Jan van Gent, Eiderentenweibchen. Sturm-Möwen und Silbermöwen. Was wir vorher nie irgendwo erlebten, sind die Tordalke, die auch Pinguine des Nordens genannt werden.  Sie fliegen, wie Pinguine schwimmen. Ausserdem sitzen sie auch genau so, wie die Zwergpinguine. Zusätzlich sass auf einem Felsen ein Gänsesägermännchen. Von denen werden wir am Montag noch viele entdecken. Auch diese Vögel hatten wir vorher nie gesehen.


Das Museum im Turm auf Fredriksö präsentiert ansprechend die grossenteils militärische Geschichte der Erbseninseln. 

Bei ein paar Bierchen auf der Bergterrasse des Kro beschliessen wir, auf diesen herrlichen Inseln einen Tag anzuhängen. Die grosse Wäsche - wer hat schon die Waschmaschine auf der Nachbarinsel? - braucht den ganzen Nachmittag. Als wir uns endlich zum Abendessen in der Gaestgiveri entschliessen, ist es 20 Uhr und die Küche öffnet extra für uns noch einmal für ein wunderbares Menu.

Von oben gesehen, werden die Inseln noch verträumter, das Wasser karibisch. Eine Kegelrobbe geniesst diese Wärme auch und schaut sich die Menschen auf den Bastionen an. 

Der rote Granit, aus dem die Inseln und die Festung bestehen, ist teils durchzogen von Bergkristall, Rosen- und Rauchquarz. Die Bastionen sind einzeln benannt und werden instand gehalten. Leider ist die Renovation des Leuchtturmes noch nicht abgeschlossen. Doch von den Anhöhen der schon winzigen Hauptinsel (400 m breit und 800 m lang) geniessen wir eine prächtige Aussicht über Christiansö, Fredriksö, Graesholm und die noch kleineren Erbschen. Es ist mediterran warm, Kartoffeln, Maulbeere und Gemüse gedeihen prächtig in den kleineren und grösseren Gärten. Die Schule ist geschlossen wegen den Mittsommer-Ferien, aber wunderbar, direkt am Meer gelegen mit Basketball und Fussballfeld. Für die Biologie liegt ein Froschteich gleich daneben und quakt uns fröhlich an. Ein bisschen weiter weg liegt eine der vielen Zisternen, in welcher sich Fische und Molche wohlfühlen. Letztere sehen aus wie pinke Axolotl. 

René tischt uns ein feines kaltes Plättchen auf, das wir im Cockpit bei langsam sinkender Sonne geniessen wollen. Eine Silbermöwe glaubt, Käse, Schillings-Wurst von der Öhe-Viehzucht in Schapprode und Wein zu mögen. Man muss sie stark davon überzeugen, dass Fisch ihr Lieblingsessen sei und zwar frischer aus dem Wasser. Schliesslich glaubt sie es, aber es hat sich bereits herum gesprochen, dass auf der BonBini draussen gegessen wird. Jedenfalls steht jetzt eine Sturmmöwe mit ihren grünen Beinen bereit, einen Happen abzukriegen. 

Weil am folgenden Morgen um 04:00 Uhr Tagwache sein soll, gehts früh in die Koje. Doch all die Eindrücke dieses neuen Mitgliedes unseres Lieblings-Insel-Ordners halten den Geist noch lange wach...

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