Die kommenden Inseln bieten Nothäfen, Schutz vor dem West-Wind und einfach
schöne Aussicht.
Der Anker hinter Drigge, einer Halbinsel nach Stralsund auf der Insel-Rügenseite,
geht noch auf bei schönem Wetter.
Der spätere Wetterbericht von Delta Papa Null Sieben sagt
uns vorher, was wir schon spüren. Aber Gewitter erreichen uns nicht, nur
Schauerböen und Starkwinde um die sechs Beaufort herum. Achterlich ist solcher Wind nichts als förderlich. Die Genua zieht uns durch die Fahrwasser, über den
Greifswalder Bodden und zwischen den Inseln Ruden mit Platz für Gästeboote und Usedom hindurch hinaus in
die Ostsee. Die Greifswalder Oie sehen wir nur von weitem. Wir sind zu sehr
südlich. Auf dieser Insel dürften wir im Notfall anlegen. Usedom wirkt bis
Swinemünde eher als Festland, denn als Insel. Sie hält uns fast alle
Regenschauer vom Leib.
Diese werden in Swinemünde nachgeholt, während auch der Wind
noch ein paar weitere Anläufe nimmt. Sie bestätigen den Eindruck dieses Hafens, der wie die Hälfte der Stadt, auf der Insel Usedom beheimatet ist. Er ist ziemlich neu. Man liegt an
Schwimmpontons oder längsseits an der Mole. Alles vollzieht sich sehr langsam
mit wenig Logik und Routine in den Abläufen. Dennoch ist am Ende fast alles da.
Eine Zeitlang sogar Strom. Ein altgedienter Segler von der
„Nadir“ (zu verkaufen) führt uns in die Geheimnisse der Elektrizitäts-Bezahlkarten und –Säulen
ein. Stimmt genau so. Doch nach gut zwei Stunden zieht ein freundlicher weiterer
Stegnachbar unseren Stecker aus und setzt seinen ein. „Ja, wegen dem Euro, der
von euch noch drauf ist!“. Geht’s noch???? Nun tut es uns nicht mehr so leid,
dass eine andere Charteryacht in dessen Heck geknallt ist. Je, nun, fast alle unsere Geräte sind geladen, auch die Schiffsbatterien, zum Kochen benutzen wir Gas und heizen müssen wir nur am Morgen kurz, um Sachen zu trocknen.
Weil alles nicht zu anmächelig ist, beschliessen wir, am nächsten Tag weiter zu segeln Richtung Osten, bevor wir die Überfahrt nach Schweden in
Angriff nehmen werden.
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